Metvix - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Metvix ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das als Creme mit Hilfe von einer Lichttherapie zur Behandlung von dünnen oder nicht-hyperkeratotischen uns nicht-pigmentierten aktinischen Keratosen (AK) auf Gesicht oder Kopfhaut eingesetzt wird. Zudem findet es Anwendung in der Therapie von Plattenepithelkarzinomen in situ (Morbus Bowen) und von oberflächlichen und/ oder nodulären Basaliome (BCC).  Es enthält den Wirkstoff Methyl (5-amino-4-oxopentanoat) und gehört zu der Gruppe der antineoplastischen Wirkstoffe. Nach topischer Anwendung von Metvix werden in den behandelten Hautzellen intrazellulär Porphyrine gebildet und sammeln sich dort an. Diese Porphyrine (einschließlich PpIX) sind photoaktive, fluoreszierende Verbindungen. Bei Lichtaktivierung unter Sauerstoffeinwirkung wird Singulett-Sauerstoff gebildet, der die Zellteile, insbesondere die Mitochondrien, schädigt. Die Lichtaktivierung von akkumulierten Porphyrinen führt zu einer photochemischen Reaktion und dadurch zur Phototoxizität für die lichtexponierten Zielzellen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Metvix ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Metvix

Die Anwendung von Metvix erfordert spezielle Kenntnisse in der photodynamischen Therapie, da sie den Einsatz einer Rotlichtlampe oder einer künstlichen Tageslichtlampe notwendig machen kann. Demzufolge sollte Metvix im Beisein eines Arztes, einer Krankenschwester oder von anderem medizinischen Fachpersonal angewendet werden, das in der Anwendung der photodynamischen Therapie geschult ist.

Wenn Metvix mit natürlichem Tageslicht angewendet wird, muss vor der Vorbereitung der Läsion auf alle dem Tageslicht ausgesetzten Bereiche einschließlich der Behandlungsbereiche ein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Das Sonnenschutzmittel sollte ausreichenden Lichtschutz bieten (SPF 30 oder höher) und darf keine physikalischen Filter (z. B. Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid) enthalten, da diese die Absorption von sichtbarem Licht verhindern, was die Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Bei der Tageslichtbehandlung dürfen nur Sonnenschutzmittel mit chemischen Filtern verwendet werden.

Die Möglichkeit zur Behandlung mit natürlichem Tageslicht ist abhängig von der geographischen Lage und den vor Ort vorherrschendem Klimabedingungen.

Während der Behandlung sind dem Lichtspektrum entsprechende Schutzbrillen zu tragen.

Sämtliche UV-Therapien sind vor der Behandlung einzustellen. Als generelle Vorsichtsmaßnahme sind die behandelten Läsionsstellen und die umgebende Haut etwa 2 Tage nach der Behandlung möglichst nicht dem Sonnenlicht auszusetzen.

Direkter Augenkontakt mit Metvix ist zu vermeiden . Metvix Creme darf nicht auf die Augenlider und nicht auf die Schleimhäute aufgetragen werden.

Therapie von Läsionen von Aktinischer Keratose und/ oder Feldkanzerisierung, Basalioms und Morbus Bowen unter Verwendung von Rotlicht bei Erwachsenen: 

Zur Behandlung der Aktinischen Keratose sollte eine photodynamische Therapie-Sitzung durchgeführt werden. Die behandelten Läsionen sollten nach 3 Monaten beurteilt werden und bei unvollständigem Ansprechen eine zweite Therapie-Sitzung durchgeführt werden.

Zur Behandlung des Basalioms oder des Morbus Bowen sollten zwei Sitzungen im Abstand von einer Woche durchgeführt werden. Nach 3 Monaten wird empfohlen die Läsionsreaktion zu beurteilen und eine histologische Untersuchung von Biopsie-Material zu veranlassen. Eine Langzeitbeobachtung wird geraten.

Vor der Anwendung von Metvix muss die Oberfläche der Läsionen vorbereitet werden. Schuppen und Krusten sollten entfernt und die Hautoberfläche angeraut werden. Noduläre BCC-Läsionen sind häufig von einer intakten epidermalen Keratinschicht bedeckt, die entfernt werden sollte. Exponiertes Tumormaterial sollte vorsichtig entfernt werden, ohne dabei über Tumorränder hinauszugehen. Danach wird mit einem Spatel eine etwa 1 mm dicke Schicht Metvix auf den Läsionsbereich (für Feldkanzerisierung bis zu ungefähr 20 cm2 )und in etwa 5-10 mm darüber hinaus aufgebracht. Das therapierte Areal wird daraufhin mit einem luftdicht schließenden Verband für 3 Stunden abgedeckt. Anschließend wird der Verband entfernt und der Bereich mit Kochsalzlösung gereinigt.

Sofort nach Reinigen der Läsionen wird das gesamte Behandlungsareal mit einer Rotlichtlampe beleuchtet. Dies wird entweder mit einem engen Spektrum um 630 nm und einer Lichtdosis von ungefähr 37 J/cm2 oder einem breiteren und kontinuierlichen Spektrum von 570-670 nm mit einer Lichtdosis von ungefähr 75 J/cm2 durchgeführt.

Die Lichtintensität an der Läsionsstelle darf nicht 200 mW/cm2 überschreiten. Es dürfen nur Lampen mit einem CE-Prüfsiegel verwendet werden, die mit den notwendigen Filtern und/oder Reflexionsspiegeln zur Minimierung von Wärme-, Blaulicht- und UV-Einstrahlung ausgestattet sind. Die Lichtdosis ist bestimmt durch die Größe des Lichtfeldes, den Abstand zwischen Lampe und Hautoberfläche und die Beleuchtungsdauer. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist die entsprechende Lichtdosis nach Gebrauchsanleitung der Lampe einzustellen. Falls eine geeignete Messeinrichtung vorhanden ist, sollte die angewendete Lichtdosis überwacht werden. Sowohl der Patient als auch das medizinische Personal sollen die Sicherheitsvorschriften aus der Gebrauchsanweisung (wie das Tragen einer dem Lichtspektrum entsprechenden Schutzbrille) einhalten.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schmerzhafte und brennende Hautempfindungen, Krustenbildung und Erythem - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schmerz
  • Brennen
  • Krustenbildung
  • Rötung der Haut

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kribbeln- oder Taubheitsgefühl
  • Kopfschmerz
  • Infektion
  • Geschwürbildung
  • Ödem
  • Schwellung
  • Blasen
  • Bluten der Haut
  • Juckreiz
  • Hautabschälung
  • Hauterwärmung
  • Reaktionen an der Behandlungsstelle
  • Wärmeempfindung

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Metvix

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwellung des Auges
  • Augenschmerzen
  • Wundhämorrhagie
  • Übelkeit
  • Nesselsucht
  • Exanthem
  • Hautreizung
  • Photosensitive Reaktionen
  • Hypo-/ Hyperpigmentierung
  • Hitzeausschlag
  • Störendes Hautgefühl
  • Müdigkeit

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Metvix auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Vorsicht bei diesen Metvix-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Hals
  • Ekzem an der Applikationsstelle
  • Allergische Kontaktdermatitis
  • Allergische Reaktionen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Unverträglichkeitsreaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

  • Stark erhöhter Blutdruck
  • Starke Schmerzen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Entgleisung des Blutdrucks sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Therapie mit Metvix sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

  • Orientierungslosigkeit
  • Verwirrung

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer globalen Amnesie sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Therapie mit Metvix sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Metvix

Metvix stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile (wie Erdnussöl, Erdnuss oder Soja)
  • Patienten, die an einem morphaeaformen Basaliom erkrankt sind
  • Patienten, die an Porphyrie erkrankt sind
  • Dicke (hyperkeratotische )aktinische Keratose
  • Morbus Bowen-Läsion, die größer als 40 mm sind
  • Transplantationspatienten, die unter immunsupprimierter Therapie stehen
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten
  • Schwangerschaft und Stillzeit

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