Nifurantin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Nifurantin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von verschiedenen bakteriellen Infektionen, chronischen Harnwegsinfektionen und zur Vorbeugung von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Nifurantoin und gehört zu der Gruppe Antibiotika. Der Wirkstoff gehört zu den Antibiotika und tötet bestimmte Bakterien ab, indem er deren Erbgut schädigt. Das Erbgut ist nicht nur für die Weitergabe von Informationen während der Vermehrung der Zellen wichtig, sondern speichert auch Informationen über die Funktion des Stoffwechsels und die Produktion von Zellbestandteilen. Wird das Erbgut geschädigt, so bricht der Stoffwechsel in der Bakterienzelle zusammen und sie stirbt. Der Wirkstoff führt außerdem zu einer Zusammenballung der Bakterien, wodurch sie für das körpereigene Abwehrsystem besser erkennbar werden und somit leichter zerstört werden können.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Nifurantin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Nifurantin

Harnblasenentzündung (unkompliziert):

  • Erwachsene
    • Einzeldosis: 1-2 Tabletten
    • Gesamtdosis: 3-4 mal täglich (max. 4 Tabletten)
    • Zeitpunkt: im Abstand von 6-8 Stunden, zu der Mahlzeit

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein.

Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Allgemeine Behandlungsdauer: Harnblasenentzündung: 5-7 Tage, chronische Harnwegsinfektionen bei Abflußstörung: maximal 3 Monate mit jeweils 14 Tagen Behandlung und 14 Tagen Pause; zur Vorbeugung gegen Wiederauftreten von Bakterieninfektionen der Harnwege maximal 6 Monate.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei chronischen Harnwegsinfektionen oder zur Vorbeugung von bakteriellen Infektionen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schwindel, Störungen im Bewegungsablauf, Augenzittern - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schwindel
  • Störungen im Zusammenhang der Bewegung
  • Augenzittern
  • Allergische Reaktionen
  • Hautjucken
  • Nesselsucht
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen bei Therapiebeginn
  • Lungenreaktionen
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge
  • Appetitlosigkeit bei Therapiebeginn
  • Übelkeit bei Therapiebeginn
  • Erbrechen bei Therapiebeginn

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Nifurantin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Gallenstau
  • Leberentzündung
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Hautjucken
  • Grau gefärbter Stuhl

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Nifurantin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Durchfall bei Therapiebeginn
  • Blutbildveränderungen
  • Blutarmut durch Auflösung der roten Blutkörperchen
  • Nervenstörungen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl der Haut
  • Bindegewebseinlagerung in die Lunge (Lungenfibrose)
  • Asthma
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Entzündungen der Ohrspeicheldrüse
  • Kristalle im Urin
  • Vorübergehender Haarausfall
  • Blasenbildung der Haut mit Ablösung der Haut
  • Autoimmunerkrankungen
  • Gelenkschmerzen
  • Fieber
  • Schock
  • Leberschädigung
  • Gelbsucht
  • Juckreiz
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Hemmung der Spermienbildung

Vorsicht bei diesen Nifurantin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Entzündliche Lungenerkrankungen
  • Gallenstau
  • Chronische Leberentzündung (Hepatitis)
  • Atemnot
  • Husten
  • Fieber
  • Schwere Hautreaktionen
  • Blasenbildung der Haut mit Ablösung der Haut
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl an Händen und Füßen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allgemeinen Erkrankung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Nifurantin sofort ab und suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf.

Besondere Warnhinweise bei Nifurantin

Nifurantin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Ältere Patienten
  • Frühgeborene und Säuglinge unter 3 Monaten
  • Verminderte Urinausscheidung
  • Mangel an Glukose-6-phosphat-dehydrogenase (Enzym)
  • Veränderte Leberenzyme
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Ergebnisse einiger Laboruntersuchungen können verändert sein (Glukose, Harnstoff, alkalische Phosphatase, Bilirubin oder Kreatinin)

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (Penicillin- Antibiotika)
  • Arzneimittel gegen Gicht (Probenicid, Sulfinpyrazon)
  • Arzneimittel gegen Sodbrennen (Magnesiumoxid, Aluminiumhydroxid, MCP)
  • Atropin
  • Propanthelin
  • Arzneimittel zur Harnalkalisierung
  • Arzneimittel zur Harnansäuerung
  • Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (Phenytoin)

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Weitere Hinweise:

  • Bei Lungenreaktionen (Husten und Atemnot), kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen und Beinen muss sofort der Arzt aufgesucht und benachrichtigt werden. Nifurantin darf nicht weiter eingenommen werden

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