Obsidan 100 mg - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Obsidan 100 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung des Zitterns ohne erkennbare Ursache und bei einfachen Phobien (sog. Stressangst, Prüfungsangst, Lampen­fieber oder Flugangst) eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Propranololhydrochlorid und gehört zu der Gruppe der Betarezeptorenblocker. Propranololhydrochlorid bindet an adrenergen Betarezeptoren, was zu zahlreichen Effekten führt, wie u.a. Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz und verminderte Herzmuskel-Kontraktilität. Außerdem reduziert Propranolol die Herzarbeit und senkt den Sauerstoffverbrauch, was das Herz entlastet.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Obsidan 100 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Obsidan 100 mg

Zur Behandlung von Zittern ohne erkennbare Ursachen:

Zu Therapiebeginn wird, falls mit niedrigeren Dosen keine ausreichende Wirkung erzielt wird, üblicherweise 2 bis 3-mal täglich ½ Tablette zu je 100 mg verordnet.

Zur Behandlung einfacher Angstzustände (Phobien):

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich ½ – 1 Tablette zu je 100 mg verordnet.

Weitere Hinweise:

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein.

Für andere Erkrankungen wie z. B. Eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion oder andere Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen,Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen
  • Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Verstärkter Blutdruckabfall
  • Starke Verminderung der Herzfrequenz
  • Anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit
  • Herzklopfen
  • Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche
  • Allergische Hautreaktionen, wie Hautausschlag
  • Haarausfall

Insbesondere zu Beginn der Behandlung:

  • Müdigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Schwitzen
  • Schlafstörungen
  • Albträume
  • Wahnvorstellungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Obsidan 100 mg

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Mundtrockenheit
  • Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)
  • Augenbindehautentzündung
  • Verringerung der Blutplättchen
  • Kleinfleckige Einblutungen der Haut und Schleimhaut

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Obsidan 100 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Psychose
  • Schwellung der Haut (kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen)
  • Hautausschlag
  • Haarverlust
  • Schwellung der Haut, kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich
  • Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen
  • Schuppenflechte oder Verschlimmerung der Symptome dieser Erkrankung oder schuppenflechte-ähnliche Hautausschläge
  • Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges und Sehstörungen
  • wurden
  • Gelenkerkrankungen, wobei ein Gelenk oder mehrere betroffen sein können (bei Langzeitbehandlung)
  • Libido- und Potenzstörungen
  • Verschlechterung der Nierenfunktion (bei schweren Nierenfunktionsstörungen)
  • Bisher nicht in Erscheinung getretener Diabetes mellitus oder Verschlechterung des bereits bestehenden Diabetes mellitus
  • Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen)
  • Erhöhung des antinuklearen Faktors (ANA)

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Depressive Verstimmungen
  • Verwirrtheit
  • Atemnot bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen)
  • Niedriger Blutzuckerspiegel
  • Störungen im Fettstoffwechsel, wie z. B. Verminderung des HDL-Cholesterins und Erhöhung der Triglyceride im Blutplasma
  • Starke und gefährliche Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen

In Einzelfällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Übermäßige Schweißbildung

Vorsicht bei diesen Obsidan 100 mg-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Verstärkter Blutdruckabfall
  • Starke Verminderung der Herzfrequenz
  • Anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit
  • Herzklopfen
  • Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche
  • Allergische Hautreaktionen, wie Hautausschlag
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Wahnvorstellungen
  • Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Kleinfleckige Einblutungen der Haut und Schleimhaut
  • Psychose
  • Schwellung der Haut (kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen)
  • Hautausschlag

Diese Symptome können u.a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Obsidan 100 mg

Obsidan 100 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Allergie gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II. oder III. Grades)
  • Schock
  • Herzmuskelschwäche
  • Bestimmte Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege (Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen)
  • Hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks
  • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
  • Sinusknoten-Syndrom
  • Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn haben
  • Gestörte Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof
  • Stark erniedrigter Blutdruck
  • Übersäuerung des Blutes
  • Geringgradige Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten
  • Bei längerem strengem Fasten und schwere körperliche Belastung
  • Hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, vorherige Therapie mit Alpharezeptorenblockern
  • erforderlich)
  • Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
  • Herzmuskelschwäche
  • Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen
  • Bestimmte krankhafte Muskelschwäche
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schuppenflechte in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte
  • Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte
  • Patienten, die sich einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft unterziehen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Moclobemid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 1 (Insulin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 (orale Antidiabetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Harntreibende Arzneimittel, die den Körper entwässern
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen
  • Arzneimittel, die zur Weitung von Blutgefäßen angewendet werden
  • Arzneimittel zur Behandlung von Brustenge (Nitroglycerin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie oder Schlafstörungen (Barbiturate)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie (Reserpin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck während der Schwngerschaft (Alphamethyldopa)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder ADHS (Guanfacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzleistungsstörungen (Herzglykoside)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder erhöhten Augeninnendruck (Clonidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder Disopyramid)

Die intravenöse Gabe von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid) darf während der Behandlung mit Obsidan nicht erfolgen (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil darf i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Obsidan verabreicht werden.

  • Calciumantagonisten vom Nifedipintyp
  • Indometacin und andere entzündungshemmende Arzneimittel vom NSAR-Typ (z. B. Ibuprofen)
  • Arzneimittel zur Steigerung des Bluthochdrucks (Adrenalin oder Noradrenalin)
  • Fluvoxamin
  • Arzneimittel zur Behandlung von Multiple Sklerose (Fingolimod)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Propafenon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Muskelverspannungen oder Muskelkrämpfen (Suxamethonium, Tubocurarin)
  • Betäubungsmittel (Narkotika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (Cimetidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen (Theophyllin)

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Weitere Hinweise:

  • Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, die auf übliche Adrenalindosen nicht ansprechen, erhöhen

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