Obsidan 25 mg - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Obsidan 25 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden, zur vorbeugenden Behandlung der Migräne, bei Zittern ohne erkennbare Ursachen und bei einfachen Phobien (Prüfungsangst, Lampenfieber oder Flugangst) eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Propranololhydrochlorid und gehört zu der Gruppe der Betarezeptorenblocker. Propranololhydrochlorid bindet an adrenergen Betarezeptoren, was zu zahlreichen Effekten führt, wie u.a. Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz und verminderte Herzmuskel-Kontraktilität. Außerdem reduziert Propranolol die Herzarbeit und senkt den Sauerstoffverbrauch, was das Herz entlastet.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Obsidan 25 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Obsidan 25 mg

Zur Behandlung von Funktionellen Herzbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom)

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 3-mal täglich ½ – 1 Tablette zu jeweils 25 mg verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis bei höherem Bedarf auf bis zu 120 mg täglich zu erhöhen.

Zur Behandlung von Zittern ohne erkennbare Ursachen 

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 2 bis 3-mal täglich 1 Tablette zu jeweils 25 mg verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis bei höherem Bedarf auf bis zu 125 mg täglich zu erhöhen. Die Dosierung und das Dosierungsintervall müssen individuell ermittelt werden. Gegebenenfalls ist auf Tabletten mit höherem Wirkstoffgehalt umzustellen.

Zur Vorbeugung der Migräne

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 2 bis 3-mal täglich 1 Tablette zu jeweils 25 mg verordnet. Bei fehlender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit sollte eine langsame Aufdosierung (wöchentliche Steigerung um 25-50 mg) auf bis zu 160 mg angestrebt werden. Individuell können Dosierungen bis zu 240 mg notwendig sein. Gegebenenfalls ist auf Tabletten mit höherem Wirkstoffgehalt umzustellen.

Zur Behandlung einfacher Angstzustände (Phobien)

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise eine Einmalgabe von 1-2 Tabletten täglich verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein.

Für andere Erkrankungen, wie z. B. eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion oder andere Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen,Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen
  • Vorübergehende Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Verstärkter Blutdruckabfall
  • Starke Verminderung der Herzfrequenz
  • Anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit
  • Herzklopfen
  • Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche
  • Allergische Hautreaktionen, wie Hautausschlag
  • Haarausfall

Insbesondere zu Beginn der Behandlung traten folgende Nebenwirkungen häufig auf:

  • Müdigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Schwitzen
  • Schlafstörungen
  • Albträume
  • Wahnvorstellungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Obsidan 25 mg

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Mundtrockenheit
  • Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)
  • Augenbindehautentzündung
  • Verringerung der Blutplättchen
  • Kleinfleckige Einblutungen der Haut und Schleimhaut

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Obsidan 25 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Psychose
  • Schwellung der Haut (kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen)
  • Hautausschlag
  • Haarverlust
  • Schwellung der Haut, kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Verstärkung der Anfälle bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich
  • Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen
  • Schuppenflechte oder Verschlimmerung der Symptome dieser Erkrankung oder schuppenflechte-ähnliche Hautausschläge
  • Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges und Sehstörungen
  • wurden
  • Gelenkerkrankungen, wobei ein Gelenk oder mehrere betroffen sein können (bei Langzeitbehandlung)
  • Libido- und Potenzstörungen
  • Verschlechterung der Nierenfunktion (bei schweren Nierenfunktionsstörungen)
  • Bisher nicht in Erscheinung getretener Diabetes mellitus oder Verschlechterung des bereits bestehenden Diabetes mellitus
  • Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen)
  • Erhöhung des antinuklearen Faktors (ANA)

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Depressive Verstimmungen
  • Verwirrtheit
  • Atemnot bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen)
  • Niedriger Blutzuckerspiegel
  • Störungen im Fettstoffwechsel, wie z. B. Verminderung des HDL-Cholesterins und Erhöhung der Triglyceride im Blutplasma
  • Starke und gefährliche Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen

In Einzelfällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Übermäßige Schweißbildung

Vorsicht bei diesen Obsidan 25 mg-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Verstärkter Blutdruckabfall
  • Starke Verminderung der Herzfrequenz
  • Anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit
  • Herzklopfen
  • Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche
  • Allergische Hautreaktionen, wie Hautausschlag
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Wahnvorstellungen
  • Krankhafte Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit
  • Kleinfleckige Einblutungen der Haut und Schleimhaut
  • Psychose
  • Schwellung der Haut (kann Gesicht, Zunge, Kehlkopf, Bauch oder Arme und Beine betreffen)
  • Hautausschlag

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

 

Besondere Warnhinweise bei Obsidan 25 mg

Obsidan 25 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Allergie gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block II. oder III. Grades)
  • Schock
  • Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz)
  • Bestimmte Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege (Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen)
  • Unbehandeltes Phäochromozytom (hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks)
  • Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
  • Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn haben
  • Gestörte Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof
  • Stark erniedrigter Blutdruck
  • Übersäuerung des Blutes
  • Geringgradige Erregungsleitungsstörungen von den Vorhöfen auf die Kammern (AV-Block I. Grades)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten
  • Bei längerem strengem Fasten und schwere körperliche Belastung
  • Hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks
  • Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
  • Herzmuskelschwäche
  • Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen
  • Bestimmte krankhafte Muskelschwäche
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schuppenflechte in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte
  • Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte
  • Patienten, die sich einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft unterziehen (Desensibilisierungstherapie; Vorsicht: überschießende anaphylaktische Reaktionen)

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Moclobemid)
  • Arzneimittel zur Behndlung von Diabetes mellitus Typ 2 (Insulin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 1 (orale Antidiabetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Harntreibende Arzneimittel (Diuretika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychischer Erkrankungen (Phenothiazine)
  • Arzneimittel, die zur Weitung von Blutgefäßen eingesetzt werden (Vasodilatatoren)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Brustenge (Nitroglycerin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und Schlafstörungen (Barbiturate)
  • Reserpin
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck während der Schwangerschaft (Alphamethyldopa)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und ADHS (Guanfacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzleistungsschwäche (Herzglykoside)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder erhöhtem Augeninnendruck (Clonidin)
  • Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder andere Antiarrhythmika wie z. B. Disopyramid

Die intravenöse Gabe von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z. B. Disopyramid) darf während der Behandlung mit Obsidan nicht erfolgen (Ausnahme: Intensivmedizin). Verapamil darf i.v. erst 48 Stunden nach dem Absetzen von Obsidan verabreicht werden.

  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Calciumantagonisten vom Nifedipintyp)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber (Indometacin oder Ibuprofen)
  • Arzneimittel zur Erhöhung des Blutdrucks (Adrenalin oder Noradrenalin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychischer Erkrankungen (Fluvoxamin)
  • Arzneimittel zur behandlung von multipler Sklerose (Fingolimod)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Propafenon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Muskelverspannungen oder Muskelkrämpfe (Suxamethonium, Tubocurarin)
  • Betäubungsmittel (Narkotika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (Cimetidin)
  • Arzneimittel, die zur Weitung von Blutgefäßen eingesetzt werden (Hydralazin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen (Theophyllin)

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Weitere Hinweise:

  • Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, die auf übliche Adrenalindosen nicht ansprechen, erhöhen

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