Phenytoin AWD - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Phenytoin AWD 100 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Nervenschmerzen bei Erwachsenen und zur Behandlung der Epilepsie eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Phenytoin und gehört zu der Gruppe Antikonvulsiva. Der Wirkstoff verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Dadurch werden überschießende Reaktionen, Krämpfe und Bewusstseinstörungen vermindert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Phenytoin AWD 100 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Phenytoin AWD

Die Dosierung von Phenytoin wird langsam eingeschlichen. Dies bedeutet, dass die Dosierung langsam stufenweise bis zum Erreichen der Wirkkonzentration gesteigert wird.

Zu Therapiebeginn wird Patienten mit Nervenschmerzen 3 Tabletten Phenytoin AWD 100 mg täglich verordnet. Die Tagesdosis wird auf 1 bis 3 Einzelgaben verteilt.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise zur Behandlung der Epilepsie, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Doppeltsehen, Augenzittern, Blickstarre - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Doppeltsehen
  • Augenzittern
  • Blickstarre
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Teilnahmslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Durchfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Koordinationsstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Schüttelkrämfe
  • Schwindel
  • Zunehmende Erregbarkeit
  • Zittern
  • Sprachstörungen
  • Abgeschlagenheit
  • Merkfähigkeitsstörungen
  • Denkstörungen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Zahnfleischwucherungen
  • Hautveränderungen
  • Hautrötungen
  • Vermehrte Pigmentierung der Haut
  • Veränderung der Behaarung
  • Fingerbeuge-Muskelverkürzung

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Phenytoin AWD

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Starke Hautreaktionen wie Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Allergische Hautausschläge
  • Übermäßiger Haarwuchs

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Phenytoin AWD 100 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Herzrhythmusstörungen mit Auslösung eines Kammerflimmerns
  • Muskulaturermüdung
  • Schwere allergische Reaktionen wie Hautentzündungen mit großblättriger Schuppung
  • Fieber
  • Lymphdrüsenschwellungen
  • Blutbildveränderungen
  • Verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen
  • Blutarmut
  • Leberfunktionsstörungen

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Verstärkung von Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand
  • Blutbildungsstörungen

Nebenwirkungen bei Gabe von Phenytoin in die Venen:

  • Erregungsüberleitungsstörungen des Herzens
  • Blutdruckabfall
  • Verstärkung einer Herzmuskelschwäche
  • Verschlechterung einer Atemschwäche
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Mundtrockenheit
  • Gefäßentzündungen
  • Veränderungen im Säuren-Basen-Haushalt
  • Knochenerweichung
  • Nervenschmerzen
  • Vergiftungserscheinungen
  • Schädigung des Kleinhirns
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen bei Kindern
  • Selbstmordneigung

Folgende Nebenwirkungen treten bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin und anderen Antiepileptika auf:

  • Hirnschädigungen
  • Krampfanfälle
  • Antriebslosigkeit
  • Muskelschwäche
  • Bewegungsstörungen sowie schwere Hirnströme-Veränderungen

Vorsicht bei diesen Phenytoin AWD-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Hautrötung
  • Schnupfen
  • Juckreiz
  • Schleimhautschwellung
  • Jucken und Rötung der Augen
  • Verengung der Atemwege
  • Asthma
  • Allergischer Schock
  • Bewusstlosigkeit

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

: Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Phenytoin AWD

Phenytoin AWD 100 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Patienten, die die Krebsmittel Fluorouracil, Tegafur und Capecitabin, das Pilzmittel Flucytosin oder andere Wirkstoffen aus der Gruppe der Fluoropyrimidine einnehmen
  • Herzerkrankungen
  • Phenytoin darf nicht bei Patienten angewendet werden, wenn diese in den letzten 3 Monaten einen Herzinfarkt hatten
  • Herzmuskelschwäche
  • Zu langsamer Puls
  • Herzrhythmusstörungen
  • Vorhofflimmern
  • Personen, die von Thailändern oder Han-Chinesen abstammen
  • Schwere Lungenfunktionsstörungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkunge auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Ciprofloxacin, Chloramphenicol, Erythromycin, Isoniazid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Carbamazepin, Vigabatrin, Phenobarbital, Primidon, Sultiam, Valproinsäure, Ethosuximid, Mesuximid, Felbamat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Reserpin, Diazoxid, Amiodaron, Diltiazem, Nifedipin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magensäureüberproduktion (Sucralfat, Omeprazol, Cimetidin, Ranitidin))
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Theophyllin)
  • Folsäure-haltige Präparate
  • Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen (Antikoagulanzien wie Dicumarol)
  • Verschreibungspflichtige Beruhigungsmittel /Schlafmittel (Benzodiazepine)
  • Halothan
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (Salicylate wie Azapropazon und Phenylbutazon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Amphotericin B, Fluconazol, Ketoconazol, Miconazol oder Itraconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (Fluorouracil, Tegafur und Capecitabin)
  • Hormone (weibliche Geschlechtshormone wie die Estrogene)
  • Arzneimittel zur Alkoholentwöhnung (Disulfiram)
  • Arzneimittel zur Behandlung von starken Schmerzen (Methylphenidat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Viloxazin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Cycloserin, Paraaminosalicylsäure)
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen (Neuroleptika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (Tolbutamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Rheuma und Krebs (Methotrexat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von viralen Infektionen (Rifampicin)
  • Arzneimittel, die Calciumkanalblocker genannt werden (Nicardipin, Nimodipin und Verapamil)
  • Eine bestimmte Art Antibiotika zur Behandlung von bakterieller Erkrankungen (Doxycyclin)
  • Arzneimittel, die in den Elektrolythaushalt eingreifen (Mineralcorticoide)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Praziquantel)

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Weitere Hinweise:

  • Unter der Behandlung von Phenytoin kann Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinflusst werden. Wenn bei Ihnen Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder Benommenheit auftreten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
  • Die Wirkung der Antibabypille kann beeinträchtigt sein. Daher sollten zusätzliche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung angewendet werden (Kondome)

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