Prednisolon - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Prednisolon ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Erkrankungen, die eine systemische Behandlung mit Glukokortikoiden notwendig machen, eingesetzt wird. Hierzu gehören z.B. Hormonersatzbehandlung, Rheumatische Erkrankungen, Bronchial- und Lungenkrankheiten, Erkrankungen der oberen Luftwege, Hautkrankheiten, Blutkrankheiten/Tumorerkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, Besondere Verlaufsformen von Infektionskrankheiten, Augenkrankheiten, Magen-Darm-Erkrankungen, Lebererkrankungen oder Nierenkrankheiten. Es enthält den Wirkstoff Prednisolon und gehört zu der Gruppe der Glucocorticoide. Letztere wirken antiallergisch, immunsupprimierend und entzündungshemmend, in dem sie verhindern, dass Entzündungszellen in geschädigtes Gewebe eindringen und dort eine (oft überschießende und schmerzhafte) Entzündungsreaktion auslösen. Außerdem beeinflusst Prednisolon den Kohlenhydrat- und den Fettstoffwechsel.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Prednisolon ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Prednisolon

Die Dosis wird Ihr behandelnder Arzt individuell für Sie festlegen.

Sehr niedrige Dosierung: 1,5-7,5 (10) mg pro Tag, k. A. zu mg/kg Körpergewicht pro Tag

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut während oder unmittelbar nach einer Mahlzeit zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein.

Im Allgemeinen wird die gesamte Tagesdosis frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr eingenommen. Hohe Tagesdosen können in Abhängigkeit von der Erkrankung jedoch auch auf 2 – 4, mittlere Tagesdosen auf 2 – 3 Einzelgaben verteilt werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Hormonersatztherapie, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Häufige Nebenwirkungen bei Prednisolon

Nebenwirkungen sind sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig, weshalb deren Häufigkeit hier nicht angegeben werden kann.

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
  • Maskierung von Infektionen
  • Auftreten, Wiederauftreten und Verschlimmerung von Virus-, Pilz-, Bakterieninfektionen, sowie von parasitären oder opportunistischen Infektionen
  • Aktivierung einer Zwergfadenwurminfektion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
  • Blutbildveränderungen (Vermehrung der weißen Blutkörperchen oder aller Blutzellen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen)
  • Erkrankungen des Immunsystems
  • Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Arzneimittelhautausschlag)
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bronchospasmen (Krämpfe der glatten Bronchialmuskulatur)
  • Zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
  • Kreislaufkollaps
  • Herzstillstand
  • Schwächung der Immunabwehr
  • Erkrankung des Hormonsystems
  • Ausbildung eines sog. Cushing-Syndroms (typische Zeichen: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Gesichtsröte)
  • Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
  • Gewichtszunahme
  • Erhöhte Blutzuckerwerte
  • Zuckerkrankheit
  • Erhöhung der Blutfettwerte (Blutcholesterin- und Triglyzeride)
  • Gewebswassersucht
  • Kaliummangel durch vermehrte Kaliumausscheidung
  • Appetitsteigerung
  • Psychiatrische Erkrankungen
  • Depressionen
  • Gereiztheit
  • Euphorie
  • Antriebssteigerung
  • Psychosen
  • Manie
  • Halluzinationen
  • Stimmungslabilität
  • Angstgefühle
  • Schlafstörungen
  • Selbstmordgefährdung
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Erhöhter Hirndruck
  • Auftreten einer bis dahin unerkannten Fallsucht (Epilepsie)
  • Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei bestehender Epilepsie
  • Augenerkrankungen
  • Linsentrübung (Katarakt)
  • Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom)
  • Verschlimmerung von Hornhautgeschwüren
  • Begünstigung von durch Viren, Bakterien oder Pilzen bedingten Entzündungen am Augen
  • Verschwommenes Sehen
  • Blutdruckerhöhung
  • Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos
  • Gefäßentzündung (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
  • Erhöhte Gefäßbrüchigkeit
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Magen-Darm-Blutungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Dehnungsstreifen der Haut
  • Dünnwerden der Haut („Pergamenthaut“)
  • Erweiterung von Hautgefäßen
  • Neigung zu Blutergüssen
  • Punktförmige oder flächige Hautblutungen
  • Vermehrte Körperbehaarung
  • Akne
  • Entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen
  • Änderungen der Hautpigmentierung
  • Muskelerkrankungen
  • Muskelschwäche
  • Muskelschwund und Knochenschwund (Osteoporose) (treten dosisabhängig auf und sind auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich)
  • Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen)
  • Sehnenbeschwerden
  • Sehnenentzündung
  • Sehnenrisse
  • Fetteinlagerungen in der Wirbelsäule (epidurale Lipomatose)
  • Wachstumshemmung bei Kindern
  • Sklerodermiebedingte renale Krise bei Patienten, die bereits an Sklerodermie (einer Autoimmunerkrankung) leiden (Anzeichen: erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung)
  • Störungen der Sexualhormonsekretion
  • Ausbleiben der Regel
  • Männliche Körperbehaarung bei Frauen (Hirsutismus)
  • Impotenz
  • verzögerte Wundheilung

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Prednisolon

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen, keine seltenen und sehr seltene Nebenwirkungen bekannt.

Vorsicht bei diesen Prednisolon-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schmerzen im Rücken-, Schulter- oder Hüftgelenksbereich
  • Psychische Verstimmungen
  • Bei Diabetikern auffällige Blutzuckerschwankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bronchospasmen (Krämpfe der glatten Bronchialmuskulatur)
  • Zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
  • Kreislaufkollaps
  • Herzstillstand
  • Schwächung der Immunabwehr
  • Cushing-Syndroms (typische Zeichen sind Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Gesichtsröte)
  • Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde
  • Erhöhter Hirndruck
  • Auftreten einer bis dahin unerkannten Fallsucht (Epilepsie)
  • Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei bestehender Epilepsie
  • Blutdruckerhöhung
  • Gefäßentzündung (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
  • Erhöhte Gefäßbrüchigkeit
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Magen-Darm-Blutungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Muskelerkrankungen
  • Muskelschwäche
  • Muskelschwund und Knochenschwund (Osteoporose)
  • Andere Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen)
  • Fetteinlagerungen in der Wirbelsäule (epidurale Lipomatose)
  • Wachstumshemmung bei Kindern
  • Sklerodermiebedingte renale Krise

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren anaphylaktischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Prednisolon

Prednisolon stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Ältere Personen
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Allergie gegen Prednisolon oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Sklerodermie (systemische Sklerose)
  • Zuckerkrankheit
  • Immunsupprimierte Menschen

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Wechselwirkungen können mit folgenden Arzneimitteln auftreten:

  • Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen, wie bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), Arzneimittel gegen Krampfanfälle (Phenytoin, Carbamazepin, Primidon) und bestimmte Arzneimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin) können die Wirkung von Prednisolon abschwächen.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Ephedrin kann durch beschleunigten Abbau im Körper die Wirksamkeit von Prednisolon herabgesetzt werden.
  • Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen, wie z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Ketoconazol, Itraconazol), können die Wirkung von Prednisolon verstärken.
  • Bestimmte weibliche Geschlechtshormone, z. B. zur Schwangerschaftsverhütung („Pille“) können die Wirkung von Prednisolon verstärken.
  • Arzneimittel gegen die übermäßige Säureproduktion des Magens (Antazida), wie z.B. Magnesium- oder Aluminiumhydroxid, können zu einer verminderten Resorption von Prednisolon führen. Die Einnahme der beiden Arzneimittel sollte daher in einem zeitlichen Abstand erfolgen (2 Stunden).

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