Promethazin 100mg - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Promethazin 100 mg  ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen bei psychiatrischen Erkrankungen, Übelkeit, Erbrechen, allergischen Reaktionen und Schlafstörungen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Promethazinhydrochlorid und gehört zu der Gruppe der Phenothiazine bzw. der Histamin-H1Rezeptor-Antagonisten. Promethazinhydrochlorid wirkt beruhigend und schlaffördernd, indem es spezielle Bindungsstellen im Körper blockiert, wodurch der körpereigene Botenstoff Histamin nicht mehr angreifen kann. Dadurch entstehen der antiallergische Effekt und auch die Wirksamkeit bei Übelkeit und Erbrechen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Promethazin 100  mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Promethazin 100mg

Zur Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen sollte die Anwendung von Promethazin 100 mg auf einzelne Gaben oder wenige Tage beschränkt sein. Zu Therapiebeginn wird  eine ¼ Tablette Promethazin 100 mg (entsprechend 25 mg Promethazinhydrochlorid) zur Nacht verordnet.     Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt auf abends 1-mal eine ½ Tablette Promethazin 100 mg Filmtablette (entsprechend 50 mg Promethazinhydrochlorid/Tag) oder bis maximal 2-mal ½ Promethazin 100 mg pro Tag  gesteigert werden, wobei die Tagesdosis auf mehrere Einzelgaben aufgeteilt werden sollte.  Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen notwendig und erfolgen in der Regel im Krankenhaus. Bei schweren Unruhe- und Erregungszuständen kann die Dosis auf kurzfristig 3 – 4-mal eine ½ Tablette Promethazin 100 mg Filmtablette pro Tag (entsprechend bis zu 200 mg Promethazinhydrochlorid/Tag) gesteigert werden.

Die Filmtabletten können in vier Teile geteilt werden. Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit einem Glas Wasser ein. Bei der Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen sollte Promethazin hauptsächlich abends eingenommen werden, und zwar ca. ½ Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und – abhängig von der Schlafdauer mit verstärkten Nachwirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss. Bei mehreren Einzeldosen pro Tag sollten die Tabletten über den Tag verteilt, ca. 2 h nach den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen , wie beispielsweise ältere oder geschwächte Patienten, sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atemschwäche, sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Müdigkeit, Mundtrockenheit und Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Promethazin 100 mg Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Gewichtszunahme, Übelkeit und Durchfall gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Müdigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

Laut Beipackzettel sind keine häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Promethazin 100mg

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Promethazin 100 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes)
  • “Malignes Neuroleptika-Syndrom“ mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre

Insbesondere zu Beginn der Behandlung können auftreten:

  • Blutdruckabfall
  • Schwarzwerden vor den Augen beim plötzlichen Aufstehen (orthostatische Dysregulation)
  • Beschleunigung des Herzschlags

 Vor allem unter höheren Dosen und/oder Langzeitbehandlung können auftreten:

  • Gefühl einer verstopften Nase
  • Erhöhung des Augeninnendrucks
  • Sehstörungen
  • Schwitzen
  • Vermehrtes Durstgefühl
  • Gewichtszunahme
  • Störungen beim Harnlassen
  • Verstopfung
  • Auswirkungen auf die sexuellen Funktionen
  • Krampfartiges Herausstrecken der Zunge
  • Verkrampfung der Schlundmuskulatur
  • Blickkrämpfe
  • Schiefhals
  • Versteifung der Rückenmuskulatur
  • Kiefermuskel-Krämpfe
  • Parkinson-Syndrom (Zittern, Steifigkeit, Bewegungsarmut)
  • Spätdyskinesien
  • Einlagerungen bzw. Pigmentierungen in Hornhaut und Linse des Auges

Vor allem bei Kindern und älteren Patienten können auftreten:

  • Zittern, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und Verstimmung, vor allem bei fieberhaften Erkrankungen und stärkerem Wasserverlust

Bei Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems, mit vorbestehenden Atemstörungen, bei Kindern oder bei Kombination mit anderen die Atmung beeinträchtigenden Arzneimitteln können auftreten:

  • Verschlechterung der Atmung

Desweiteren können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Verlängerungen im EKG
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens
  • Verminderung weißer Blutkörperchen
  • Gallenstauung
  • Temperaturerhöhungen
  • Lichtempfindlichkeit der Haut
  • Allergische Hauterscheinungen
  • Milchige Absonderungen aus der Brustdrüse
  • Bestimmte Stoffwechselstörungen
  • Schlafstörungen
  • Verwirrtheitszustände
  • Allgemeine Unruhe
  • Atemstörungen
  • Blutbildungsstörungen
  • Blutgerinnseln in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können
  • Schwere Hautreaktionen nach Lichteinwirkung
  • Krampfanfälle

 

Vorsicht bei diesen Promethazin 100mg-Nebenwirkungen

  • Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes)
  • „Malignes Neuroleptika-Syndrom“ mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre
  • Verlängerung des QT Intervalls im EKG
  • Erregungsleitungsstörungen
  • Verminderung weißer Blutkörperchen
  • Blutbildungsstörungen
  • Atemstörungen
  • Schwere Hautreaktionen nach Lichteinwirkung
  • Krampfanfälle
  • Frühdyskinesie
  • Spätdyskinesie
  • Thrombose

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Promethazin 100 mg sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Promethazin 100mg

Promethazin 100 mg  stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Allergien gegen Promethazinhydrochlorid, ähnliche Wirkstoffe (Phenothiazine) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Vergiftung mit zentral dämpfenden Arzneimitteln (z. B. Opiaten, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, Arzneimitteln gegen Depressionen, Neuroleptika) oder Alkohol
  • Bestehen einer schweren Blutzell- oder Knochenmarksschädigung
  • Vorhandensein eines Kreislaufschocks oder eines Komas
  • schwere Unverträglichkeitserscheinungen nach Promethazin („malignes Neuroleptika Syndrom“) in der Vorgeschichte
  • Laktoseunverträglichkeit
  • Erkrankung an Leukopenie oder anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems
  • Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen
  • Patienten mit erniedrigtem oder erhöhtem Blutdruck
  • wenn Ihnen vor den Augen schwarz wird, z. B. beim plötzlichen Aufstehen, verlangsamtem Herzschlag
  • Patienten mit Kaliummangel
  • Patienten mit Herzerkrankungen (angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen)
  • Gleichzeitige Einnahme mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können
  • Patienten mit hirnorganische Erkrankungen oder epileptische Anfälle in der Vorgeschichte
  • Patienten mit Parkinson
  • wenn bei Ihnen neurologisch erkennbare subkortikale Hirnschäden vorliegen oder Verdacht darauf besteht.
  • Patienten mit chronischen Atembeschwerden oder Asthma bronchiale
  • Patienten mit Grünem Star (Engwinkel- und Winkelblockglaukom) oder entsprechender Veranlagung dazu
  • Patienten mit Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose)
  • Patienten mit einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) oder Störungen beim Wasserlassen (Harnretention)
  • Patienten mit Lichtüberempfindlichkeit in der Vorgeschichte
  • Patienten mit erhöhtem Schlaganfallrisiko
  • Patienten mit vorübergehende Verringerung der Blutversorgung des Gehirns
  • wenn Sie oder ein Verwandter schon einmal venöse Thrombosen (Blutgerinnsel) hatten

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Während der Behandlung mit Promethazinhydrochlorid sollte kein Alkohol konsumiert werden, da dies die Wirkung des Arzneimittels verändern oder verstärken kann.

Durch die Einnahme von Promethazinhydrochlorid kann die aktive Teilnahme am Straßenverkehr, als auch das Bedienen von Maschinen bis zum Folgetag nach der Anwendung beeinträchtigt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.

Die Wirkung folgender Arzneimittel kann durch gleichzeitige Einnahme von Promethazin 100 mg beeinflusst werden:

  • zentral dämpfenden Arzneimitteln (Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, andere Psychopharmaka, bestimmte Mittel gegen Allergien)
  •  Arzneimitteln, die teilweise wie Promethazin wirken („anticholinerge Wirkung“), wie z. B. Mittel gegen Depressionen oder Atropin
  • Blutdrucksenkende Arzneimitteln
  • Arzneimitteln gegen epileptische Anfälle

Die gleichzeitige Anwendung von Promethazin mit folgenden Arzneimitteln sollte vermieden werden:

  • Arzneimitteln, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern (z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen [Antiarrhythmika Klasse IA oder III], einige Antibiotika wie z. B. Erythromycin, Malaria-Mittel, einige Mittel gegen Allergien, Mittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen [Antidepressiva, Neuroleptika])
  • Arzneimittel, die zu einer Erniedrigung des Kaliumspiegels Im Blut führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel)
  • Arzneimittel, die den Abbau von Promethazin in der Leber hemmen
  • MAO-Hemmstoffen
  • Epinephrin (Adrenalin)

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