Reisegold - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Reisegold ist ein rezeptfreies Medikament, das zur Behandlung von Übelkeit, Erbrechen und Schwindel vor einer Reise oder während einer Reise eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Dimenhydrinat und gehört zu der Gruppe H1- Antihistaminika. Der Wirkstoff blockiert Rezeptoren für einen bestimmten Botenstoff, genannt Histamin. Über diese Blockade unterdrückt er eine durch das Histamin ausgelöste Gefäßerweiterung und vermehrte Durchblutung kleinster Haargefäße (Kapillaren). Außerdem bekämpft er über den selben Mechanismus Übelkeit und wirkt beruhigend.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Reisegold ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Reisegold

  • Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen bei Reiseübelkeit folgende Dosierung ein:
    • Einzeldosis: 1-2 Tabletten
    • Gesamtdosis: 3-6mal täglich (max. 6 Tabletten pro Tag)
    • Zeitpunkt: im Abstand von 4 Stunden, vor der Mahlzeit

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Das Präparat ist in 2 dosisgleiche Hälften teilbar.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise zur Vorbeugung der Reisekrankheit oder Kinder ab 6 Jahren, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schläfrigkeit, Benommenheit, Erregung - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Schläfrigkeit
  • Benommenheit
  • Erregung
  • Unruhe
  • Gedrückte Stimmung
  • Gehobene Stimmung
  • Desorientierung
  • Verkennung der Umgebung
  • Unruhe
  • Bewegungsstörungen
  • Schwindel
  • Krämpfe

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Reisegold

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Störungen des Magen-Darmtraktes
  • Verstopfung
  • Mundtrockenheit
  • Hautausschlag
  • Hautjucken

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Reisegold auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Störungen der Blutbildung

 

Vorsicht bei diesen Reisegold-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellungen des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Bewusstseinseintrübung
  • Starke Schläfrigkeit
  • Bewusstlosigkeit
  • Pupillenerweiterung
  • Sehstörungen
  • Beschleunigte Herztätigkeit
  • Fieber
  • Heiße und gerötete Haut
  • Trockene Schleimhäute
  • Verstopfung
  • Erregungszustände
  • Gesteigerte Reflexe
  • Wahnvorstellungen
  • Krämpfe
  • Atemstörungen
  • Atemlähmung
  • Herz-Kreislaufstillstand

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion oder einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Reisegold

Reisegold stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Früh- und Neugeborene
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Epilepsie
  • Vergrößerung der Prostata
  • Erhöhter Augeninnendruck mit vernegtem Kammerwinkel
  • Alkoholmissbrauch
  • Mangeldurchblutung des Gehirns

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (Aminoglykosid- Antibiotika)
  • Psychopharmaka
  • Schlafmittel
  • Schmerzmittel
  • Arzneimittel gegen Depressionen (Moclobemid, Tranylcypromin und trizyklischen Antidepressiva)
  • Blutdrucksenkende Arzneimittel
  • Arzneimittel gegen Krebs (Procarbazin)
  • Arzneimittel gegen Entzündungen (Glukokortikoid)
  • Heparin

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Weitere Hinweise:

  • Dimenhydrinat geht in die Muttermilch über und sollte daher nicht in der Stillzeit eingenommen werden
  • Reisegold kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Führen von Maschinen beeinflussen

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