Ribavirin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Ribavirin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Ribavirin und gehört zu der Gruppe der Virostatika. Ribavirin wird nicht alleine angewendet sondern in Kombination mit anderen Arzneimitteln. Bei Therapie einer Hepatitis-C-Infektion wird Ribavirin häufig mit Interferonen (Wirkstoffe gegen Viren, Tumore und mit immunregulierenden Eigenschaften) kombiniert. Ribavirin greift in den Aufbau der DNA ein und wirkt so gegen verschiedene RNA- und DNA-Viren.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Ribavirin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Ribavirin

Die Dosis und Dauer wird nach dem Körpergewicht des Patienten und den in Kombination angewendeten Arzneimittel festgelegt.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser während der Mahlzeit ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Konzentrationsschwierigkeiten, Gefühl von Angst oder Nervosität, Stimmungsschwankungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühl von Angst oder Nervosität
  • Stimmungsschwankungen
  • Gefühl der Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit
  • Gefühl der Müdigkeit
  • Einschlaf- oder Durchschlafstörungen
  • Husten
  • Mundtrockenheit
  • Rachenentzündung
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Schwindel
  • Fieber
  • Schüttelfrost oder grippeähnliche Symptome
  • Kopfschmerzen
  • Virusinfektion
  • Schwächegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Hauttrockenheit
  • Reizung der Haut
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Haarausfall
  • Muskelschmerzen
  • Muskelziehen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Abnahme der Zahl der roten Blutzellen
  • Abnahme der Neutrophilen (bestimmte weiße Blutkörperchen)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Abnahme der Zahl der für die Blutgerinnung zuständigen Zellen, was zu einer erhöhten Neigung zu Blutergüssen und Spontanblutungen führen kann, Abnahme der Zahl bestimmter weißer Blutzellen, die helfen Infektionen zu bekämpfen
  • Abnahme der Schilddrüsenfunktion
  • Erhöhter Blutzucker oder erhöhte Harnsäure im Blut
  • Niedriger Calciumspiegel im Blut
  • Schwere Blutarmut
  • Pilzinfektionen oder bakterielle Infektionen
  • Weinen
  • Unruhe
  • Nervosität
  • Erinnerungsverlust oder vermindertes Erinnerungsvermögen
  • Verändertes Verhalten oder aggressives Verhalten
  • Zorn
  • Verwirrtheit
  • Interessenlosigkeit
  • Geistig-seelische Störungen
  • Stimmungsänderungen
  • Ungewöhnliche Träume
  • Drang zur Selbstverletzung
  • Schläfrigkeit
  • Schlafstörungen
  • Mangelndes Interesse an Sex oder Unfähigkeit, diesen auszuüben
  • Migräne
  • Drehschwindel
  • Verschwommenes Sehen oder Sehstörungen
  • Reizung am Auge
  • Augenschmerzen oder -infektion
  • Trockene oder tränende Augen
  • Veränderungen des Hörvermögens oder der Stimme
  • Ohrenklingeln
  • Infektion am Ohr
  • Ohrenschmerzen
  • Fieberbläschen
  • Veränderung des Geschmackssinns
  • Verlust des Geschmackssinns
  • Zahnfleischbluten oder wunde Stellen im Mund
  • Brennen auf der Zunge oder wunde Zunge
  • Zahnfleischentzündung
  • Zahnprobleme
  • Durst
  • Zahnerkrankung
  • Atemwegsinfektionen
  • Nasenbluten
  • Nebenhöhlenentzündung
  • Trockener Husten
  • Schnelles oder erschwertes Atmen
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Ungewöhnliche Herztöne
  • Schmerzen oder Beschwerden im Brustkorb
  • Ohnmachtartiges Gefühl
  • Hitzewallungen
  • Verstärktes Schwitzen
  • Hitzeunverträglichkeit
  • Niedriger oder hoher Blutdruck
  • Rascher Herzschlag
  • Völlegefühl
  • Verstopfung
  • Verdauungsstörungen
  • Blähungen
  • Gesteigerter Appetit
  • Reizdarm
  • Reizung der Prostatadrüse
  • Weicher Stuhl
  • Magenverstimmung
  • Erhöhter Harndrang
  • Gesteigerte Harnmenge
  • Harnwegsinfektion oder veränderter Harn
  • Gelbsucht, rechsseitige Seitenschmerzen im Rippenbereich, Lebervergrößerung
  • Erschwerte, unregelmäßige oder ausbleibende Monatsblutungen, ungewöhnlich starke und lang anhaltende Monatsblutungen, schmerzhafte Monatsblutungen, Störungen der Eierstöcke oder der Vagina, Schmerzen in der Brustdrüse, Erektionsprobleme
  • Ungewöhnliche Haarstruktur
  • Akne
  • Arthritis
  • Bluterguss
  • Ekzem
  • Nesselausschlag
  • Erhöhte oder verminderte Berührungsempfindlichkeit
  • Nagelerkrankung
  • Muskelkrämpfe
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln
  • Schmerzen in den Gliedmaßen
  • Gelenkschmerzen
  • Zitternde Hände
  • Schuppenflechte
  • Geschwollene Hände und Knochen
  • Sonnenlichtempfindlichkeit
  • Ausschlag mit erhabenen fleckigen Hautveränderungen
  • Hautrötung oder Hautveränderung
  • Geschwollenes Gesicht
  • Geschwollene Drüsen
  • Muskelsteifigkeit
  • Tumor
  • Unsteter Gang
  • Flüssigkeitsstörung

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Ribavirin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Hören oder Sehen von Dingen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
  • Herzanfall
  • Panikattacke
  • Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktion
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Knochenschmerzen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Muskelschwäche

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Ribavirin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Epileptischer Anfall
  • Lungenentzündung
  • Rheumatoide Arthritis
  • Nierenprobleme
  • Dunkler oder blutiger Stuhl
  • Starke Bauchschmerzen
  • Sarkoidose (Erkrankung, die durch anhaltendes Fieber, Gewichtsverlust, Schmerzen und Anschwellen der Gelenke, Hautläsionen und geschwollene Drüsen charakterisiert ist)
  • Venenentzündung

Es wurde in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Ribavirin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Selbstmord
  • Schlaganfall

Nebenwirkung mit unbekannter Häufigkeit:

  • Gedanken, das Leben anderer zu bedrohen
  • Manie  (exzessive oder nicht nachvollziehbare Überschwänglichkeit)
  • Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels)
  • Perikarderguss (Flüssigkeitsansammlung zwischen Herzbeutel und Herz)
  • Veränderung der Zungenfarbe

Vorsicht bei diesen Ribavirin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schmerzen im Brustkorb oder anhaltender Husten
  • Veränderung des Herzschlags
  • Ohnmacht
  • Verwirrtheit
  • Niedergeschlagenheit
  • Selbstmordgedanken oder aggressives Verhalten
  • Selbstmordversuch
  • Gedanken das Leben anderer zu bedrohen
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln
  • Schwierigkeiten beim Schlafen, Denken oder Konzentrieren
  • Starke Magenschmerzen, schwarzer oder teerartiger Stuhl, Blut im Stuhl oder Urin, Kreuz- oder Seitenschmerzen
  • Schmerzhaftes oder erschwertes Wasserlassen
  • Starkes Nasenbluten
  • Fieber oder Schüttelfrost einige Wochen nach Behandlungsbeginn
  • Seh- oder Hörstörungen
  • Schwere Hautausschläge oder Hautrötung

Diese Symptome können u. A Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Ribavirin

Ribavirin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Überempfindlichkeit gegenüber der Inhaltsstoffe
  • Herzprobleme in den letzten 6 Monaten
  • Störung des Blutbildes
  • Frauen im gebärfähigen Alter oder Männer mit Partnerin im gebärfähigen Alter
  • Lebererkankung
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenprobleme
  • Nierenfunktionsstörungen
  • HIV-Infektion oder andere Probleme mit dem Immunsystem

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Azathioprin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Didanosin, Zidovudin oder Stavudin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis B und C und Krebserkrankungen (Alpha-Interferon)

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Weitere Hinweise:

  • Vor Beginn der Kombinationstherapie sollte die Packungsbeilage der anderen Arzneimittel, die in Kombination mit Ribavirin angewendet wird, durchgelesen werden um sich über deren Nebenwirkungen zu informieren

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