Simvastatin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Simvastatin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das begleitend zu einer Diät zur Behandlung der primären oder der gemischten Hyperlipidämie, aber auch zur präventiven kardioprotektiven Therapie eingesetzt wird.  Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Simvastatin und gehört zu der Gruppe der Statine bzw. der  HMG-CoA-Reduktasehemmer. Die HMG-CoA-Reduktase ist ein körpereigenes Enzym, welches für den Syntheseprozess des Cholesterins benötigt wird. Statine hemmen dieses Enzym und führen so zu einer Produktionsminderung von Cholesterin und damit einer Senkung der Cholesterinwerte im Blut.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Simvastatin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Simvastatin

Hohe Cholesterinwerten im Blut (Hypercholesterinämie)

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich abends 1 Tablette Simvasatin von 10 mg bis 20 mg verordnet. Der Arzt kann entscheiden auch mit einer Dosis von 20 mg bis 40 mg pro Tag anzufangen, wenn das LDL-Cholesterin stark (mehr als 45%) gesenkt werden soll.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen  oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei schweren Einschränkungen der Nierenfunktion, bei Kindern oder bei anderen Anwendungsgebieten, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen. Dosisanpassungen sollten in Abständen von mindestens 4 Wochen durchgeführt werden und maximal 80 mg pro Tag nicht überschreiten.

Häufige Nebenwirkungen bei Simvastatin

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

Laut Beipackzettel sind keine häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Simvastatin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Simvastatin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Anämie
  • Kopfschmerzen
  • Parästhesien
  • Schwindel
  • Periphere Neuropathie
  • Verschwommenes Sehen
  • Sehverschlechterung
  • Symptome wie:  Gedächtnisverlust, Vergesslichkeit, Amnesie, Gedächtnisstörungen, Verwirrung (diese jedoch nach Absetzen von Simvastatin innerhalb von 1 Tag bis 1 Jahr reversibel)
  • Obstipation
  • Bauchschmerzen
  • Flatulenz
  • Dyspepsie
  • Diarrhö
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Pankreatitis
  • Hepatitis/ Ikterus
  • Hautausschlag
  • Pruritus
  • Alopezie
  • Myopathie
  • Muskelschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Rhabdomyolyse mit oder ohne akutem Nierenversagen
  • Asthenie
  • Erhöhungen der Serum-Transaminasen (ALT, AST, γ-GT)
  • Erhöhungen der alkalischen Phosphatase
  • Erhöhungen der CK-Werte im Serum
  • Erhöhungen von HbA1c
  • Erhöhungen des Nüchternglucosespiegels

Vorsicht bei diesen Simvastatin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Muskelschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Muskelempfindlichkeit
  • Erhöhungen der Kreatinkinase-Werte (CK) im Serum
  • Husten ohne Auswurf
  • Erschöpfung
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Erhöhte Serum-Transaminasewerte (ALT, AST,γ-GT)
  • Ikterus
  • Hyperbilirubinämie

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer Auflösung der Muskulatur (Rhabdomyolyse), einer interstitiellen Lungenkrankheit oder eines Leberversagens sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Simvastatin sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Simvastatin

Simvastatin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Verminderte Funktion des OATP Transportproteins (durch Medikamente oder durch genetische Faktoren ausgelöst)
  • Hohe Kreatinkinasewerte
  • Patienten, die vor einem geplanten chirurgischen Eingriff stehen
  • Patienten, bei denen bestimmte akute und ernste Erkrankungen eintreten
  • Kinder und Jugendliche
  • Patienten, die Medikamente der Gruppe der starken CYP3A4-Hemmer einnehmen, wie:
    • Itraconazol
    • Ketoconazol
    • Fluconazol
    • Posaconazol
    • Voriconazol
    • Erythromycin
    • Clarithromycin
    • Telithromycin
    • HIV-Protease-Inhibitoren (wie Nelfinavir)
    • Boceprevir
    • Telaprevir
    • Nefazodon
    • Cobicistat
  • Patienten, die Medikamente einnehmen, wie
    • Ciclosporin
    • Danazol
    • Gemfibrozil
    • Colchicin bei eingeschränkter Nierenfunktion
    • Amiodaron
    • Amlodipin
    • Verapamil
    • Diltiazem
    • Elbasvir
    • Grazoprevir
    • Lomitapid
    • Daptomycin
    • Ticagrelor
    • Rifampicin
    • Cumarin-Derivate
    • Grapefruitsaft
  • Patienten, die Fibrate (außer Fenofibrat) einnehmen
  • Patienten, die Fusidinsäure einnehmen
  • Patienten, die Niacin (Nicotinsäure) einnehmen
  • Patienten, die Amiodaron, Amlodipin, Verapamil, Diltiazem, Elbasvir, Grazoprevir, Lomitapid, Daptomycin, Ticagrelor, Cumarin-Derivate oder Grapefruitsaft einnehmen
  • Patienten, die Medikamente der Klasse BCRP (Brustkrebs-Resistenz Protein) einnehmen
  • Schwangeren und Stillenden
  • Patienten, die in erheblichem Maße Alkohol zu sich nehmen
  • Unverträglichkeit gegen Bestandteile der Tablette (wie Lactose)

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