Spironolacton - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Spironolacton ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Wassereinlagerungen (Ödemen), Bauchwassersucht (Ansammlung von Wasser in der Bauchhöhle) und bei einer Überproduktion von Aldosteron in der Nebenniere eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Spironolacton und gehört zu der Gruppe kaliumsparender Diuretika. Der Wirkstoff unterdrückt die Wirkung des körpereigenen Hormons Aldosteron, welches die Ausscheidung von Wasser und Salzen über die Niere regelt. Dadurch wird die Ausscheidung von Natrium- und Chlorid-Ionen aus dem Körper gefördert, gleichzeitig Wasser ausgeschwemmt und die Menge an Kalium-Ionen im Körper erhöht. Der Wirkstoff beseitigt vor allem Ödeme(Wassereinlagerungen), die durch eine verstärkte Aktivität von Aldosteron entstanden sind.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Spironolacton ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Spironolacton

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1 bis 2-mal täglich 1-2 Tabletten Spironolacton verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis von Spironolacton zu reduzieren. Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 8 Tabletten pro Tag erhöht werden.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Nehmen Sie die Tabletten zu den Mahlzeiten ein.

Für andere Erkrankungen, Altersgruppen oder bei Patienten in Folgebehandlungen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Erhöhter Kaliumgehalt des Blutes, Muskellähmungen, Herzstolpern - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Spironolacton Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Haarausfall, Durchfall, Gynäkomastie und Hyponatriämie gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Erhöhung des Kaliumgehaltes im Blut
  • Muskellähmungen
  • Herzstolpern
  • Herzrhythmusstörungen
  • Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut (Hyperurikämie)
  • Gichtanfall
  • Reversible Größenzunahme der männlichen Brust (Gynäkomastie)
  • Gesteigerte Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen
  • Brustspannen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Spironolacton

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Verringerung der Anzahl der Blutplättchen
  • Nasenbluten
  • Häufige blaue Flecke
  • Allergische Reaktionen
  • Hautreaktionen
  • Schleimhautreaktionen
  • Reversibler Anstieg stickstoffhaltiger, harnpflichtiger Stoffe (Harnstoff und Kreatinin)
  • Verwirrtheitszustände
  • Kopfschmerzen
  • Kopfdruck
  • Schläfrigkeit
  • Störungen der Bewegungsabläufe
  • Schwächegefühl
  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • Magen-Darm- Beschwerden
  • Oberbauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Magen-Darm-Krämpfe
  • Blutungen der Magenschleimhaut
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Hautrötung
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Nesselausschlag
  • Muskelkrämpfe
  • Potenzstörungen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Spironolacton auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen bei Patienten mit Leberzirrhose
  • Hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigungen
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Schleimhautveränderungen
  • Halsschmerzen
  • Tiefere Stimme bei Frauen
  • Erhöhung der männlichen Stimme
  • Heiserkeit
  • Schmerzhafte Schwellungen der Brust (Mastodynie)
  • Menstruationsstörungen
  • Zwischenblutungen
  • Ausbleiben der Regelblutung
  • Anstieg der Leberenzymwerte
  • Fleckiger Hautausschlag mit kleinen Knötchen
  • Gerötete haut
  • Ringförmige, entzündliche Rötungen der Haut
  • Flache Knötchenflechte
  • Haarausfall
  • Haarlosigkeit
  • Knochenerweichung
  • Störungen im Flüssigkeitshauhalt
  • Störungen im Elektrolythaushalt
  • Übersäuerung des Blutes
  • Teilnahmslosigkeit
  • Extreme Schläfrigkeit
  • Müdigkeit
  • Sehstörungen
  • Kreislaufstörungen
  • Verminderter Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen
  • Blutdruckabfall
  • Kreislaufkollaps
  • Thrombosen
  • Embolien
  • Appetitlosigkeit
  • Durst
  • Rötlich-schuppige Hautentzündung
  • Behaarung vom männlichen Typus bei Frauen
  • Flüssigkeitsgefüllte Blasen auf der Haut
  • Allgemeine Muskelschwäche
  • Nierenversagen
  • Impotenz

Vorsicht bei diesen Spironolacton-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Verminderter Blutdruck
  • Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen ins Stehen
  • Elektrolytstörungen
  • Hypokaliämie
  • Hyponatriämie
  • Entwässerung
  • Schläfrigkeit
  • Verwirrtheit
  • Herzrhythmusstörungen
  • Kreislaufkollaps
  • Bluteindickung
  • Thromboseneigung
  • Akutes Nierenversagen
  • Vorhofflimmern
  • Kammerflimmern
  • Herzstillstand
  • EKG- Veränderungen
  • Schlaffe Lähmungen
  • Teilnahmslosigkeit

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Spironolacton

Spironolacton stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Fehlende Harnausscheidung
  • Akutes Nierenversagen
  • Schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Erhöhter Kaliumgehalt im Blut
  • Erniedrigter Natriumgehalt im Blut
  • Verminderte zirkulierende Blutmenge
  • Flüssigkeitsmangel

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:

  • Patienten, welche weitere kaliumsparende Diuretika einnehmen
  • Patienten, welche ACE Hemmer (Enalapril) einnehmen
  • Patienten, welche Angiotensin-2-Antagonisten (Sartane) einnehmen
  • Patienten, welche entzündungshemmende Arzneimittel (Indometacin, ASS…) einnehmen
  • Patienten, welche Antibiotika einnehmen
  • Patienten, welche Arzneimittel/ Nahrungsergänzungsmittel gegen einen Kaliummangel einnehmen

 

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