Trusopt - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Trusopt/ Trusopt S  ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von erhöhten Augeninnendruck bei okulärer Hypertension, Offenwinkelglaukom und Pseudoexfoliationsglaukom eingesetzt wird. Genauer kommt es zum Einsatz als Zusatztherapie bei lokal wirkenden Betablockern am Auge und als Monotherapie bei Patienten, die auf Betablocker nicht ansprechen oder bei denen Betablocker zur Behandlung der oben genannten Erkrankungen kontraindiziert sind. Es enthält den Wirkstoff Dorzolamid und gehört zu der Gruppe der Glaukommittel und Miotika bzw. Der Carboanhydrasehemmer. Die Carboanhydrase ist ein Enzym, das in vielen Geweben des Körpers wie auch im Ziliarkörper, einem Teil der Augenhaut, zu finden ist. Der Ziliarkörper reguliert nicht nur die Nah- und Fernsicht, sondern ist auch für die Produktion des Kammerwassers zuständig. Wird die Carboanhydrase im Ziliarkörper durch das Protein Dorzolamid gehemmt, wird die Kammerwasserproduktion gehemmt und der Augeninnendruck, der bei einem Glaukom krankhaft erhöht ist, dadurch gesenkt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Trusopt/ Trusopt S ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Trusopt

Folgende Hinweise sollten bei jeder Anwendung beachtet werden:

  • Vor der Anwendung von Trusopt sollten die Hände gewaschen werden, um die Kontaminationsgefahr des Arzneimittels mit Krankheitserregern zu verringern.
  • Die Tropferspitze des Behältnisses sollte nicht mit den Augen oder der Umgebung der Augen, sowie anderen Objekten in Berührung kommen.
  • Bei nicht ordnungsgemäßer Handhabung besteht die Gefahr, dass die Augentropfen durch übliche Bakterien verunreinigt werden und Augeninfektionen hervorrufen können. Schwere Schädigungen des Auges und ein daraus resultierender Verlust des Sehvermögens können die Folge der Anwendung kontaminierter Augentropfen sein.
  • Kontaktlinsenträger sollten vor der Anwendung von Trusopt die Kontaktlinsen aus dem Auge entfernen und erst 15 Minuten nach der Applikation wieder einsetzten. Das in Trusopt enthaltene Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid kann weiche Kontaktlinsen verfärben.
  • Kontaktlinsenträger sollten vor der Anwendung von Trusopt S, welches kein Konservierungsmittel enthält, mit ihrem Arzt abklären, wie die Einnahme zu erfolgen hat, da Trusopt S nicht bei Kontaktlinsenträgern untersucht wurde.
  • Wenn mehrere Augenpräparate für die Therapie erforderlich sind, sollten die verschiedenen Arzneimittel in einem Abstand von mindestens 10 Minuten angewendet werden.
  • Erfolgt der Wechsel von einem anderen Mittel gegen das Glaukom auf Trusopt, ist das andere Medikament noch den restlichen Tag lang anzuwenden und dann abzusetzen. Die Behandlung mit Trusopt sollte erst am nächsten Tag begonnen werden.
  • Patienten sollten über den korrekten und hygienischen Umgang mit dem Behältnis informiert werden.

Bei Anwendung als Monotherapie:

Es wird empfohlen dreimal täglich einen Tropfen Trusopt/ Trusopt S in den Bindehautsack des erkrankten Auges zu verabreichen.

Bei Anwendung als Kombinationstherapie mit einem topischen Betablocker:

Üblicherweise wird zweimal täglich ein Tropfen Trusopt/ Trusopt S  in den Bindehautsack des erkrankten Auges verabreicht.

Art der Anwendung bei Mehrfachdosenbehältnissen (Trusopt): 

  1. Legen Sie den Kopf in den Nacken und ziehen Sie das Unterlid nach unten.
  2. Richten Sie den Blick nach oben und schauen Sie auf einen beliebigen Punkt in Ihrer Umgebung.
  3. Drücken Sie das Behältnis an der abgeflachten Seite zusammen und lassen Sie so den Tropfen aus dem Behältnis in den Zwischenraum zwischen dem unteren Augenlid und dem Auge fallen.
  4. Schließen Sie das Augenlid für etwa zwei Minuten oder drücken Sie einen Finger in den Augenwinkel an der Nase. (Dadurch wird erreicht, dass das Arzneimittel lokal wirkt und nicht in den gesamten Organismus gelangt)
  5. Je nach Anweisung des behandelnden Arztes, kann das Verfahren an dem anderen Auge wiederholt werden.

Art der Anwendung bei OCUMETER PLUS Behältnis (Trusopt): 

  1. Überprüfen Sie, ob der Sicherheitsstreifen an der Vorderseite des Behältnisses unversehrt ist. (Ein Spalt zwischen dem Behältnis und der Verschlusskappe ist normal)
  2. Waschen Sie sich zuerst Ihre Hände und ziehen Sie dann den Sicherheitsstreifen ab.
  3. Schrauben Sie das Behältnis indem Sie die Verschlusskappe in Pfeilrichtung (siehe Oberseite der Verschlusskappe) drehen auf.
  4. Ziehen sie die Verschlusskappe zur Seite des Behältnisses weg. Achten Sie dabei die Verschlusskappe nicht gerade nach oben abzuziehen, da der Spender sonst nicht richtig funktioniert.
  5. Legen Sie den Kopf in den Nacken, ziehen Sie das Unterlid nach unten.
  6. Richten Sie den Blick nach oben und schauen Sie auf einen beliebigen Punkt in Ihrer Umgebung,
  7. Drücken Sie das Behältnis an dem Druckpunktbereich zusammen und lassen Sie so den Tropfen aus dem Behältnis in den Zwischenraum zwischen dem unteren Augenlid und dem Auge fallen.
  8. Schließen Sie das Augenlid für etwa zwei Minuten oder drücken Sie einen Finger in den Augenwinkel an der Nase. (Dadurch wird erreicht, dass das Arzneimittel lokal wirkt und nicht in den gesamten Organismus gelangt).
  9. Je nach Anweisung des behandelnden Arztes, kann das Verfahren an dem anderen Auge wiederholt werden.
  10. Nach Beendigung der Anwendung: Schrauben Sie die Verschlusskappe wieder auf das Behältnis. Der Verschluss ist korrekt, wenn der Pfeil auf dem Etikett auf der linken Seite des Behältnisses in einer Linie ist.
  11. Aufgrund der Beschaffenheit des Behältnisses von Trusopt sind noch zwei Hinweise zu beachten:
    1. Der letzte Rest von Trusopt wird im Behältnis verbleiben. Es handelt sich um einen Überschuss an Trusopt, der nicht ausgetropft werden kann.
    2. Es ist nur möglich einen Tropfen aus dem Behältnis zu tropfen, eigenmächtige Vergrößerungen der Spitze dürfen nicht vorgenommen werden.
    3. Ein Überdrehen der Verschlusskappe kann zu einer Beschädigung des Behältnisses führen und ist somit zu unterlassen.

Falls das Austropfen nach der ersten Öffnung erschwert ist: Setzen Sie die Verschlusskappe erneut auf das Behältnis und schrauben Sie diese erneut fest. Unterlassen Sie aber zu festes Zudrehen. Schrauben Sie danach die Verschlusskappe wieder ab. Dadurch sollte das Loch in der Spenderspitze größer werden und das Austropfen erleichtert sein.

Art der Anwendung bei Einzeldosisbehältnis (Trusopt S):

  1. Öffnen Sie den Beutel mit den Einzeldosisbehältnissen.
  2. Waschen Sie ihre Hände.
  3. Brechen Sie ein Einzeldosisbehältnis von einem Streifen ab und drehen Sie die Spitze ab. Die Anwendung am Auge sollte unverzüglich nach dem Abdrehen der Spitze stattfinden. Bei längerem zeitlichen Abstand zwischen Öffnung des Einzeldosisbehältnisses und der Anwendung kann die Sterilität nicht mehr gewährleistet werden.
  4. Legen Sie den Kopf in den Nacken und ziehen Sie das Unterlid nach unten.
  5. Richten Sie den Blick nach oben und schauen Sie auf einen beliebigen Punkt in Ihrer Umgebung.
  6. Drücken Sie das Behältnis zusammen und lassen Sie so den Tropfen aus dem Behältnis in den Zwischenraum zwischen dem unteren Augenlid und dem Auge fallen.
  7. Folgen Sie der Anweisung des behandelnden Arztes, wie viele Tropfen in das Auge zu verabreichen sind
  8. Werfen Sie das Einzeldosisbehältnis nach Gebrauch weg, auch wenn noch Lösung im Behältnis übrig geblieben ist. Heben Sie offene Behältnisse nicht für spätere Anwendungen auf.
  9. Bewahren Sie die übrigen noch verschlossenen Einzeldosisbehältnisse im Beutel auf und verbrauchen Sie diese innerhalb von 15 Tagen nach Öffnen des Beutels.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen [Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren] werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Unterzuckerung, Zittern, Schwitzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Brennen und Stechen am Auge

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen
  • Punktförmige Defekte in der oberen Hornhautschicht
  • Tränen
  • Bindehautentzündung
  • Lidentzündung
  • Jucken der Augen
  • Lidreizung
  • Verschwommenes Sehen
  • Übelkeit
  • Bitterer Geschmack
  • Schwäche
  • Müdigkeit

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Trusopt

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Entzündung der Iris und des Ziliarkörpers

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Trusopt/ Trusopt S auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwindel
  • Taubheitsgefühl/ Fehlempfindung der Haut
  • Reizungen wie Rötung
  • Schmerzen
  • Krustenbildung an den Augenlidern
  • Vorübergehende Kurzsichtigkeit (rückläufig nach Absetzen von Trusopt)
  • Hornhautödem
  • Verminderter Augeninnendruck
  • Aderhautabhebung nach Augenoperationen
  • Nasenbluten
  • Reizung im Rachenbereich
  • Trockener Mund
  • Hautentzündung an der Kontaktstelle mit dem Arzneimittel
  • Unverträglichkeitsreaktion mit Ablösungen der obersten Hautschichten
  • Blasige Ablösung der obersten Hautschicht
  • Harnsteine in Harnwegen
  • Überempfindlichkeit mit Symptomen, wie
    • Lokale Reaktionen (Bsp.: Reaktionen am Augenlid)
    • Systemische Reaktionen, wie
      • Wassereinlagerungen im Gesicht
      • Quaddelbildung
      • Juckreiz
      • Hautausschlag
      • Kurzatmigkeit
      • Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur

Vorsicht bei diesen Trusopt-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Hals
  • Quaddelbildung
  • Nesselsucht
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Kurzatmigkeit
  • Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur
  • Allgemein lokale allergische Reaktionen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Unverträglichkeit sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Trusopt sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

  • Somnolenz
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Verändertes Träumen
  • Schluckstörung

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Trusopt

Trusopt/ Trusopt S  stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwere Nierenfunktionsstörung (Clearance < 30 ml/ min)
  • Übersäuerung des Körpers (durch Verlust an Bicarbonat und Anstieg an Chlorid-Ionen/ Hyperchlorämische Azidose)
  • Leberfunktionsstörung
  • Akutes Winkelblockglaukom
  • Nierensteine in der Vorgeschichte
  • Gleichzeitige Einnahme von Carboanhydrasehemmer mit Trusopt
  • Vorbestehende chronische Hornhautdefekte
  • Vorbestehende Operation im Inneren des Auges
  • Fistulierende Operationen (Kammerwasser wird über eine Öffnung in der Augenhülle künstlich nach außen geleitet, eine künstliche röhrenartige Verbindung wird erstellt, eine Art der Glaukomoperation)
  • Kontaktlinsenträger
  • Ausgeprägte Unreife der Nierentubuli
  • Frühgeborene vor der 36. Schwangerschaftswoche
  • Neugeborene, die jünger als eine Woche sind
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Patienten, die aktiv im Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, können durch mögliche Nebenwirkungen beeinträchtigt werden

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