Venlafaxin - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Venlafaxin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Verstimmungszuständen, generalisierten Angststörungen sowie Depressionen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Venlafaxin und gehört zu der Gruppe Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI). Venlafaxin beeinflusst die Funktion gewisser körpereigener Überträgerstoffe im Gehirn (v.a. Noradrenalin und Serotonin) und führt dadurch zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung bei Depression und anderen Leiden wie Angstzuständen.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Venlafaxin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
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Anwendung von Venlafaxin
Die übliche empfohlene Anfangsdosis zur Behandlung der Depression, der generalisierten Angststörung und der sozialen Angststörung beträgt 75 mg täglich. Die Dosis kann von Ihrem Arzt allmählich und, falls erforderlich, bei Depression bis auf eine maximale Dosis von 375 mg täglich erhöht werden.
Wenn Sie wegen einer Panikstörung behandelt werden, wird Ihr Arzt mit einer niedrigeren Dosis (37,5 mg) beginnen und danach die Dosis schrittweise erhöhen.
Nehmen Sie Venlafaxin jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, entweder morgens oder abends, mit den Mahlzeiten ein. Die Retardtabletten müssen ganz mit Flüssigkeit geschluckt werden und dürfen nicht geteilt, zerdrückt, zerkaut oder aufgelöst werden.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen wie Beispielsweise Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Müdigkeit, Herzklopfen, Hautausschlag - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Venlafaxin Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Müdigkeit, Herzklopfen und Hautausschlag gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Müdigkeit
- Herzklopfen
- Juckender Hautausschlag
- Schwindelgefühl
- Kopfschmerz
- Übelkeit
- Mundtrockenheit
- Schwitzen
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Verminderter Appetit
- Verwirrtheit
- Ausbleibender Orgasmus
- Verminderter Geschlechtstrieb
- Nervosität
- Schlaflosigkeit
- Ungewöhnliche Träume
- Schläfrigkeit
- Zittern
- Erhöhte Muskelspannung
- Sedierung
- Sehstörungen
- Ohrgeräusche
- Blutdruckanstieg
- Hitzewallung
- Gähnen
- Verstopfung
- Erbrechen
- Durchfall
- Häufigeres Wasserlassens
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation
- Ejakulationsstörung
- Orgasmusstörungen (beim Mann)
- Impotenz
- Erschöpfung
- Abgeschlagenheit
- Schüttelfrost
- Erhöhter Cholesterinspiegel
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Venlafaxin
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Trugwahrnehmungen
- Agitiertheit
- Orgasmusstörungen (bei der Frau)
- Verringerung von Gefühlen/ Emotionen
- Zähneknirschen
- Ruhelosigkeit
- Unfähigkeit,
- Ohnmachtsanfälle
- Unwillkürliche Bewegungen der Muskeln
- Einschränkung der Koordination
- Einschränkung des Gleichgewichts
- Geschmacksveränderung
- Schneller Herzschlag
- Schwindelgefühl
- Atemnot
- Erbrechen von Blut
- Schwarzer, teerartiger Stuhl (Fäzes)
- Blut im Stuhl
- Schwellung der Haut
- Schwellung des Gesichts
- Schwellung im Mund
- Schwellung auf der Zunge
- Schwellung im Rachenbereich
- Schwellung an Händen
- Schwellung an Füßen
- Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht
- Hautblutungen (blaue Flecken)
- Hautausschlag
- Ungewöhnlicher Haarausfall
- Harnverhalt
- Gewichtszunahme
- Gewichtsabnahme
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Venlafaxin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Krampfanfälle
- Unfähigkeit, die Harnentleerung zu kontrollieren
- Überaktivität
- Rasende Gedanken
- Vermindertes Schlafbedürfnis
Vorsicht bei diesen Venlafaxin-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Engegefühl in der Brust
- Pfeifendes Atem
- Anschwellen des Gesichts
- Anschwellen des Rachens
- Anschwellen der Hände
- Anschwellen der Füße
- Nervosität
- Angst
- Schwindelgefühl
- Pochende Empfindungen
- Plötzliches Erröten der Haut
- Wärmegefühl
- Starker Ausschlag
- Jucken
- Nesselsucht
- Unruhe
- Halluzinationen
- Verlust der Koordination
- Schnellen Herzschlag
- Erhöhte Körpertemperatur
- Schnelle Veränderungen des Blutdrucks
- Überaktive Reflexe
- Durchfall
- Koma
- Übelkeit
- Erbrechen
- Fieber
- Beschleunigtem Herzschlag
- Schwitzen
- Schwerer Muskelsteifheit
- Verwirrtheit
- Erhöhten Muskelenzymen
Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines Serotonin-Syndroms oder malignen neuroleptischen Syndroms (MNS) sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Venlafaxin sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Venlafaxin
Venlafaxin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Allergie gegen Venlafaxin oder sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
- Bluthochdruck
- Augenerkrankungen wie bestimmte Arten eines Glaukoms
- Herzrhythmusstörungen
- Krämpfe
- Niedrige Natrium-Blutwerte
- Blutgerinnungsstörungen
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Manie oder bipolare Störung
- Diabetes
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