Wie wirken Rotaviren- und Noroviren im Körper?
Die Erkrankung an Rotaviren gehört zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen bei kleinen Kindern und ist vor allem im Winter besonders häufig zu verzeichnen. Insgesamt sind sieben Untergruppen der Rotaviren bekannt. Die Infektion mit Rotaviren erfolgt in der Regel immer durch eine Schmierinfektion, also nicht durch die Luft. Während der Inkubationszeit von rund drei Tagen vermehren sich die Rotaviren im Körper und breiten sich aus. Als Magen-Darm-Erkrankung zeigt sich das Rotavirus vor allem durch starken Durchfall in Kombination mit Übelkeit und Erbrechen, oftmals begleitet von starken Magenschmerzen und Fieber. Diese Magen-Darm-Erkrankung ist vor allem deshalb so gefährlich, da der Körper durch die Symptome viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe verliert, welche auf natürlichem Weg nur schwerlich neu zugeführt werden können.
Noroviren lösen ebenfalls eine Magen-Darm-Erkrankung aus und können sehr gefährlich werden. Verursacht wird die Erkrankung durch die Übertragung der Noroviren unter anderem auch durch eine Tröpfcheninfektion. Somit ist der Norovirus deutlich einfacher übertragbar als die Rotoviren. Es gibt keine klare Inkubationszeit beim Norovirus, da diese Erkrankung in der Regel schnell und äußerst heftig verläuft. Oftmals vergehen nur wenige Stunden zwischen Ansteckung und Ausbruch der Magen-Darm-Krankheit. Die Magen-Darm-Erkrankung durch Noroviren zeigt sich unter anderem durch starkes Erbrechen und Durchfall, aber auch durch Fieber in Kombination mit Kopf- und Gliederschmerzen. In der Regel klingt die Erkrankung nach rund drei Tagen ab.
Wie viele Menschen sind davon betroffen?
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) sieht eine Meldepflicht für Infektionskrankheiten, wie dem Noro- und Rotavirus vor. Erstmals registriert und somit offiziell bestätigt wurde der Norovirus in Deutschland im Jahr 2001. In diesem Jahr wurden laut dem Robert Koch-Institut insgesamt 9.605 Fälle gemeldet. Im Jahr 2017 vertausendfachen sich die Fälle und es gab offiziell 84.575 registrierte Meldungen. Dabei teilte sich die Statistik sehr klar in eine gleichbleibende Ansteckung von Männern und Frauen gleichermaßen auf. Besonders häufig betroffen von der Magen-Darm-Erkrankung aufgrund der Noroviren sind vor allem Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren und ältere Menschen jenseits der 70.
Bei den Rotaviren zeichnet sich ein ähnliches Bild bei Magen-Darm-Erkrankungen ab. Allerdings wurden hier im Jahr 2001 über 51.000 Fälle gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen konnte auch in den letzten Jahren nicht langfristig reduziert werden im Jahr 2017 waren es immer noch 43.126 registrierte Fälle. Kinder bis zu fünf Jahren machten im Jahr 2001 noch beinahe die Hälfte der Erkrankungen aus. Diese Zahl konnte im Jahr 2001 auf gerade einmal 7.007 Erkrankungen reduziert werden. Untypisch ist allerdings, dass die Zahlen bei Menschen über 70 Jahren bei Rotaviren ein anderes Bild zeichnen. Denn hier lag die Anzahl der meldepflichtigen Erkrankungen im Jahr 2001 bei fast 1.800 Fällen, während im Jahr 2016 fast 6000 Erkrankungen zu verzeichnen waren. Allerdings darf hierbei die demographische Entwicklung nicht außer Acht gelassen werden.
Welche Behandlungsformen werden typischerweise und vielleicht auch fälschlicherweise eingesetzt?
Sowohl Noroviren als auch Rotaviren lassen sich nicht gezielt bekämpfen. Aufgrund der großen Vielfalt an unterschiedlichen Subtypen ist auch eine Impfung gegen die Magen-Darm-Erkrankung oder eine Immunisierung nicht möglich. Dementsprechend werden sowohl Noroviren als auch Rotaviren in der Regel symptomatisch bekämpft. Die Ärzte versuchen also die Symptome der Krankheiten zu lindern und somit dem Patienten etwas Gutes zu tun.
Das Problem ist, dass nicht jede Magen-Darm-Erkrankung vom Arzt immer als solche erkannt wird und das der Nachweis auf Noroviren und Rotaviren zunächst einmal erfolgen muss. Viele Ärzte behandeln aus diesem Grund bei einer nicht eindeutig identifizierten Erkrankung mit Breitband-Antibiotika. Dies ist bei einer Viren-Erkrankung jedoch weder zielführend noch sinnvoll, denn Antibiotika helfen weder gegen Noroviren noch gegen Rotaviren, da die Antibiotika, wie der Name es bereits sagt, nur bei bakteriellen Infektionen wirken.
Die beste Medizin bei einer Magen-Darm-Erkrankung ist immer ausreichend Ruhe und Regenerationszeit. Wichtig ist, dass immer ausreichend Flüssigkeit zum Ausgleich der verlorenen Mineralstoffe nachgeführt wird. Hausmittel wie leichte Brühe oder auch leicht gesalzenes Tafelwasser haben sich hier besonders bewährt.
Potentielle Nebenwirkungen von Antibiotika und anderen Mitteln gegen Magen-Darm-Erkrankungen
Zudem können durch Antibiotika verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Zu den wichtigsten Nebenwirkungen von Antibiotika gehören unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, welche bei Noroviren oder Rotaviren ganz besonders unangenehm ausfallen können. Doch auch allergische Reaktionen und Pilzinfektionen können durch die Einnahme von Antibiotika entstehen oder verstärkt werden. Zudem kann eine falsche Verabreichung von Antibiotika die Entstehung resistenter Stämme erleichtern und somit die Wirksamkeit der Heilmittel insgesamt verringern. Bei einer Magen-Darm-Erkrankung aufgrund von Noroviren und Rotaviren sollten Antibiotika in jedem Fall vermieden werden.
Auch gängige Durchfallmittel sind keine große Hilfe bei Noroviren und Rotaviren. Denn diese unterdrücken zwar einige der Krankheitssymptome, behandeln diese allerdings nicht.
Achten Sie vor allem auf die mögliche Infektion von Mitbewohnern und anderen Menschen. Denn auch nach der Magen-Darm-Erkrankung in ihrer akuten Phase scheiden Sie häufig noch Rotaviren und Noroviren aus. Eine umfassende Hygiene ist in diesen Zeiten ganz besonders wichtig und kann die Ausbreitung der Erkrankung verhindern.
Wie melden Sie die Nebenwirkungen?
Wenn Noro- oder Rotaviren diagnostiziert werden, meldet das der behandelnde Arzt an das Robert-Koch-Institut. Wenn Sie oder Ihr Kind unter Rotaviren oder Noroviren leiden und Medikamente verschrieben wurden, melden Sie auftretende Nebenwirkungen. Auch durch die Impfung können Nebenwirkungen entstehen Durch den Meldeservice helfen Sie anderen Patienten, die voraussichtliche Medikamentenverträglichkeit besser einzuschätzen. Bedenken Sie, dass verlässliche Aussagen zur Arzneimittelverträglichkeit nur durch eine bestimmte Basis an Erfahrungen und Informationen getroffen werden können.