Warum wirken Medikamente im Alter anders?

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sich die Wirkweise eines Medikaments im Alter stark verändern kann. Deshalb ist es wichtig, Dosierungen anzupassen.

Die veränderte Körperzusammensetzung im Alter

Mit den Jahren verändert sich die Zusammensetzung des Körpers. Während beispielsweise der Körper eines
jungen Menschen einen durchschnittlichen Fettanteil von 20% und einen Wasseranteil von 50% aufweist,
haben die meisten älteren Menschen einen Fettanteil von bis zu 30% und einen niedrigeren Wasseranteil
von 30%. Bei Medikamenten, die sich über das Körperwasser verteilen, kann eine ähnliche Dosierung wie
bei einem jungen Menschen zu einer Überdosis führen, indem der Wirkstoffspiegel im Blut erhöht ist. Auch
wird die grundlegendste Bausubstanz in unserem Körper – die Zellen – anfälliger, weil sich der
Stoffwechsel verlangsamt.

Veränderter Stoffwechsel im Alter

Der Stoffwechsel bezeichnet alle chemischen Vorgänge innerhalb der Zellen und damit in unserem Körper. Er
bestimmt, wann wir müde sind, wie wir Muskeln aufbauen, wie wir verdauen, und eben auch, wie wir
Wirkstoffe verarbeiten. Weil der Stoffwechsel mit dem Alter langsamer wird, arbeiten auch lebenswichtige
Organe wie Niere und Leber weniger schnell und Wirkstoffe werden langsamer abgebaut – die Wirkung des
Medikaments kann somit verstärkt sein. All das gilt es bei der Verschreibung eines neuen Medikaments im
Alter sorgfältig zu beachten. Zusätzlich ist es wichtig, dass mindestens einmal im Jahr der
Medikationsplan und die jeweilige Dosierung mit einem Arzt des Vertrauens überprüft werden.

Die PRISCUS-Liste für Medikamente und Nebenwirkungen im Alter

Jetzt ist klar, warum viele Medikamente im Alter anders wirken. Manche schwächer, die meisten aber
stärker – und das betrifft ebenso das Auftreten von Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen. Jeder
Wirkstoff kann neben der gewünschten Wirkung auch andere Nebenwirkungen hervorrufen, die meistens ebenso
verstärkt wahrzunehmen sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat damit in
Zusammenhang eine Liste von Wirkstoffen herausgebracht, die für ältere Menschen ungeeignet sind – die
PRISCUS-Liste. Wir haben Ihnen hier die
wichtigsten Informationen zu PRISCUS-Wirkstoffen und häufig
beobachteten Nebenwirkungen zusammengestellt.

Wichtig: Sollten Sie selbst Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen von Medikamenten bei sich beobachten,
sollten Sie diese melden. Denn nur so können Sie für sich selbst und andere Patienten
sicherstellen, dass unerwünschte Nebenwirkungen in Zukunft besser vermieden werden können. Nutzen Sie
dafür einfach unseren sicheren und schnellen Meldeservice, den Sie hier finden.

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