Antihistamine – Besonderheiten und Nebenwirkungen
Die Wirkweise der Antihistamine beruht auf ihrem Einfluss auf Histamin.
Dies ist ein körpereigener Botenstoff, der bei einer Allergiereaktion in
großem Maße ausgeschüttet wird. Es entstehen so die typischen
Allergiesymptome wie:
- Schnupfen
- Niesen
- Schleimhautreizung und -schwellung
- Augenbindehautreizung und -entzündung
- Asthma
- Quaddeln auf der Haut
- Juckreiz
- Durchfall
Antihistamine blockieren die Rezeptoren für Histamin, so etwa an den
glatten Muskelzellen (Bronchien) oder an Nervenzellen. Die Antihistamine
der ersten Generation wirkten stark ermüdend und dämpfend (beruhigend).
Daher gab es sie bald nicht mehr in Tablettenform. Die Antihistamine der
neuen Generation zeigen diese einschränkenden Nebenwirkungen kaum noch,
wobei eine leichte Ermüdung beim Autofahren mit einkalkuliert werden
muss. Auch diese sind lokal wirksam als Salben, Spray oder Tropfen
erhältlich. Dennoch gibt es hier ebenso einige Nebenwirkungen, wie:
- Kopfschmerz
- Schwindelgefühl
- Mundtrockenheit
- Bauchschmerz
In seltenen Fällen sind auch folgende bekannte Nebenwirkungen möglich:
- Leberfunktionsstörungen
- Atembeschwerden
- Herzrhythmusstörungen
- Rachenentzündungen
- Schnupfen
- Nasenbluten
- erhöhter Augeninnendruck
- Haarausfall
Mastzellstabilisatoren – Besonderheiten und Nebenwirkungen
Antiallergika von diesem Typ verhindern die Freisetzung von Histamin und
wirken eher bei schwächeren Symptomen. Sie helfen deshalb nicht bei
akuten Beschwerden, sondern müssen vorbeugend eingenommen werden. Sie
werden wie Antihistamine lokal als Nasenspray, Augentropfen oder
Dosieraerosol (Inhalierspray) eingesetzt. Auch bei Anwendung von
Mastzellstabilisatoren kann es zu folgenden
Überempfindlichkeitsreaktionen kommen:
- Hautirritationen
- Schmerz in Gelenken
- Anschwellen der Zunge
Andere gelegentliche Beschwerden im Bereich der Atemwege sind:
- Reizungen der Nase
- Nasenbluten
- Schleimhautreizung und -veränderung
- Husten
- Kopfschmerz
- Heiserkeit
- Atembeschwerden
- Heiserkeit
Manchmal zeigen sich auch solche Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, wie:
- Übelkeit
- Brechreiz
- Verdauungsstörungen
- Bauchschmerz
Wann man Mastzellstabilisatoren als Augentropfen nutzt, kann es als
Nebenwirkung zur Reizung und Schwellung der Bindehaut aufgrund von
Wassereinlagerung kommen (Bindehautödem). Sehr selten tritt auch ein
Brennen oder Fremdkörpergefühl in den Augen auf.
Glukokortikoide – Besonderheiten und Nebenwirkungen
Diese Substanzgruppe, deren bekanntester Wirkstoff das Kortison ist,
wirkt sehr gut antiallergisch. Sie kann an verschiedenen Stellen im
Ablauf einer allergischen Reaktion eingreifen und diese stoppen. In
einer hohen Dosierung können Glukokortikoide entzündliche Reaktionen, wo
auch immer sie auftreten, unterdrücken. Auch deshalb wird Kortison oft
als Allzweckwaffe bezeichnet. Zu den Glukokortikoiden gehören neben dem
Kortison, eine inaktivierte Form des körpereigenen Kortisol, auch der
häufig verwendete Wirkstoff Budesonid. Glukokortikoide werden als
Antiallergika bei Heuschnupfen, Asthma und anaphylaktischem Schock
eingesetzt.
Antiallergika auf Basis eines Glukokortikoids sollten zunächst lokal und
nicht als Tabletten angewandt werden. Doch auch bereits bei Nasensprays
oder Tropfen können solche Nebenwirkungen wie eine gereizte
Nasenschleimhaut und Nasenbluten auftreten. Diese Sprays oder Tropfen
sollte nie länger als zwei bis drei Monate ohne Unterbrechung verwendet
werden. Am besten sind solche, die nicht noch zusätzlich
schleimhautreizende Konservierungsstoffe enthalten.
Bei einer extremen Allergie und bei sonst nicht mehr therapierbaren
entzündlichen Prozessen können Glukokortikoide auch als Tabletten
eingenommen werden. Dies sollte aber nie länger als 2 – 3 Wochen
erfolgen. Dann sollten die Tabletten nicht abrupt abgesetzt, sondern
ausschleichend eingenommen werden.
Die Nebenwirkungen einer weiteren Einnahme in Tablettenform können sehr
stark sein:
- aufgeschwemmtes Gesicht (Wassereinlagerungen)
- Knochenschwund (Osteoporose)
- grüner und grauer Star
- Blutzuckeranstieg
- bei Kindern Wachstumsverzögerung
Fazit
Eine Behandlung mit Antiallergika sollte immer in Absprache mit einem
versierten Arzt erfolgen. Als Faustregeln gelten:
- nur so viel wie unbedingt nötig
- lieber lokal (Tropfen, Spray, Aerosol, Salbe) als in Tablettenform
- Kortison nur begrenzt und in Extremfällen
- langfristig nach alternativen Behandlungen schauen
(Desensibilisierung, Naturheilkunde, Psychotherapie …)
Sie können selbst einen wichtigen Beitrag zum Kenntnisstand solcher
Nebenwirkungen leisten, indem Sie Ihre Unverträglichkeiten mit
Antiallergika hier schnell und einfach
melden.