Wie findet man den passenden Patienten für eine klinische Studie?

Für die Erprobung neuer Medikamente sind klinische Studien Pflicht. Lesen Sie hier, nach welchen Standards diese verlaufen.

Wie läuft die Rekrutierung von Patienten für eine Studie ab?

Forscher und Wissenschaftler sind laufend darum bemüht, die Situation
für erkrankte Menschen zu verbessern, Beschwerden zu lindern und die
Chancen auf Heilung zu erhöhen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf
die Entwicklung neuer Medikamente gelegt, die möglichst wenige
Nebenwirkungen haben und die Situation von erkrankten Menschen
verbessern. Derzeit gibt es einige Studien zu beispielsweise Alzheimer,
Asthma, Diabetes, Haarausfall, Darmerkrankungen, Hauterkrankungen,
Rheuma, Herzerkrankungen und Allergien, da immer mehr Menschen von
diesen Erkrankungen betroffen sind.

Das Bewerben von klinischen Studien erfolgt in der Regel über
Patientenorganisationen, Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken sowie
diverser Patientenregister. Patientenregister sind Datenbanken, die
Patienten und deren Erkrankungsmerkmale sowie Behandlungsmethoden
dokumentieren. Damit können dann passende Patienten für eine klinisch
Studie zielgerichteter angesprochen werden. Darüber hinaus gibt es auch
Register von klinischen Studien, zum Beispiel das Deutsche Register
Klinischer Studien
, die öffentlich zugänglich
sind.

Haben Patienten den Weg zu einer Studie gefunden, müssen diese zuerst
gescreent und auf die Anforderungen der Studie geprüft werden.
Teilnehmer einer klinischen Studie zur Medikamentenentwicklung haben den
Vorteil, dass sie intensivst medizinisch betreut werden und schneller
einen Zugang zu einem passenden Medikament erhalten, das zu einer
Linderung ihrer Beschwerden beitragen kann.

Probleme bei der Patientenrekrutierung

Obwohl es viele zu den aktuell ausgeschriebenen klinischen Studien
passende Patienten gäbe, finden diese beiden Parts oft nicht zusammen,
da die Information der Ausschreibung nur selten zu den betroffenen
Menschen gelangt. Der Prozess der Patientenrekrutierung ist sehr komplex
und gestaltet sich oft schwierig. Insbesondere bei großen klinischen
Studien, die mit erheblichen Risiken und spezifischen
Einschlusskriterien (z.B. Frauen 18-35 Jahre, keine Einnahme der Pille,
etc.) verbunden sind, ist die Rekrutierung von Patienten eine sehr
zeitaufwändige Angelegenheit.

Verpassen Sie als Forscher gewisse Fristen bei der Aufnahme einer
ausreichend hohen Zahl an Patienten, kann das unter Umständen den Erfolg
der gesamten Studie gefährden. Da häufig betroffene Patienten gar nicht
von der Möglichkeit einer Studienteilnahme erfahren, entstehen lange
Entwicklungs- und Wartezeiten für die Arzneimittelforschung. Dazu kommt
die hohe Drop-out-Rate (im Schnitt liegt diese bei 30%), die eine
klinische Studie mit sich bringt und die beim Rekrutieren von Patienten
berücksichtigt werden muss. Denn oft kommen Patienten nicht zur Visite
und gefährden dadurch das Forschungsprojekt. Aus diesem Grund müssen Sie
immer mehr Patienten zu einer Studie einladen, als ursprünglich
benötigt. Berücksichtigen Sie bei der Suche nach Studienteilnehmern
auch, dass strenge Anforderungen an die Teilnehmer erfüllt werden
müssen. Probanden mit Begleiterkrankungen sind oft für eine Studie nicht
geeignet.

Für die Rekrutierung ist deshalb eine ausführliche Bestandsaufnahme
jedes einzelnen Patienten notwendig, die über Interviews und
medizinische Test passiert. Eine erste Vorauswahl kann jedoch bereits
über die Informationen, die Sie von den Patienten erhalten, stattfinden.
Letztendlich sind auch die Entfernungen, die ein Proband für die
Teilnahme an der Studie zurücklegen muss, eine Schwierigkeit beim
Rekrutieren von Studienteilnehmern.

Neue Möglichkeiten der Patientenrekrutierung

Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung können viele dieser
Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Studienteilnehmern
umgangen werden. Denn bei der Patientenrekrutierung via
Internet-Plattformen wird die Zielgruppe bereits im Vorfeld analysiert.
Das Angebot von Studienteilnahmen ist für Patienten und Interessenten
leicht im Internet zu finden. Diese müssen lediglich detaillierte Daten
im Vorfeld angeben. Als Studienausschreiber definieren Sie ganz genau,
welche Anforderungen ein Studienteilnehmer erfüllen muss. Dadurch
gelangen Sie schneller an Patienten, die gezielt zu einer klinischen
Studie passen.

Ein gutes Beispiel wie Patientenrekruting zukünftig funktionieren kann,
ist das Angebot von Mondosano. Auf der Internetplattform
www.mondosano.de können sich Patienten, die an der
Teilnahme einer klinischen Studie interessiert sind, unverbindlich
registrieren und zu einer passenden Studie vermitteln lassen. Mit Hilfe
der Patientendaten und den angegebenen Anforderungen findet ein
Pre-Screening bereits auf der Plattform statt. Passen zwei Partner
zusammen, findet eine direkte Kontaktaufnahme durch den Arzt mit dem
Patienten statt. Es gibt viele Patienten, die an der Teilnahme einer
Studie zwecks Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation interessiert
sind, doch den Zugang dazu nicht haben. Solche Online-Angebote bieten
deshalb eine echte Win-Win-Situation für Studienleiter und potenzielle
Studienteilnehmer. Die Erfahrung zeigt, dass Patienten solche
Online-Dienste dankend annehmen.

Um die Arzneimittelforschung kontinuierlich zu stärken, ist es jedoch
auch wichtig, dass jede neue Information zur Verträglichkeit von
Arzneimitteln erfasst wird. Dafür bietet unsere
Meldeplattform
für jeden
Patienten – egal ob er an einer Studie teilnimmt oder nicht – die
Möglichkeit, seine Nebenwirkungen pseudonym zu melden. Nur so
profitieren alle Patienten von den neuesten Erkenntnissen aus der
Forschung.

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