Beipackzettel von Betadine® desinfizierendes Gurgelkonzentrat einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten, oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder Drogisten bzw. der Ärztin, Apothekerin oder Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat und wann wird es angewendet?

Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat ist zum Gurgeln und Spülen des Mund- und Rachenraumes bestimmt. Es tötet Bakterien, Pilze, Viren und andere infektionsauslösende Erreger ab. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat wird zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen nach Verletzungen, von infektiösen Erkrankungen des Mund-/Rachenraumes und des Zahnfleisches sowie vor und nach chirurgischen und zahnärztlichen Eingriffen angewendet.

Wann darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht angewendet werden?

Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat darf nicht angewendet werden: ·bei Überempfindlichkeit auf Povidon-Iod, Iod oder einen anderen Inhaltsstoff, ·bei Funktionsstörungen und Erkankungen der Schilddrüse, ·bei Dermatitis herpetiformis Duhring (sehr seltene, herpesähnliche Hauterkrankung), ·vor, während und bis zum Abschluss einer Untersuchung oder Behandlung der Schilddrüse mit markiertem Iod (Radio-Iod-Anwendung), da diese durch Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat beeinträchtigt wird, ·bei gleichzeitiger Anwendung von quecksilberhaltigen Präparaten, da sich dabei ein Stoff bildet, der die Haut schädigen kann, ·von Kindern unter 6 Jahren, da ihnen die Fähigkeit zum Gurgeln fehlt und die Gefahr des Verschluckens besteht.

Wann ist bei der Anwendung von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat Vorsicht geboten?

Falls Sie an Schilddrüsenerkrankungen leiden oder bei Ihnen ein Kropf besteht, sollten Sie Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes anwenden. Auch nach Beendigung der Therapie ist bis zu 3 Monate auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion zu achten. Ihr Arzt wird gegebenenfalls die Schilddrüsenfunktion überwachen. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, weil bei Ungeborenen und Säuglingen Schilddrüsenfunktionsstörungen auftreten können (siehe «Darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?»). Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat soll nicht verschluckt werden. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat darf bei Kindern nur angewendet werden, wenn das Kind das Mundspülen und Gurgeln richtig ausführen kann und die Spüllösung nicht verschluckt wird. Die Spüllösung ist nach der Anwendung auszuspucken. Jede Einnahme von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat durch ein Kind ist absolut zu vermeiden. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion kann notwendig sein. Bei stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (metabolischer Azidose) und Nierenversagen sollte Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht angewendet bzw. die Behandlung abgebrochen werden. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat sollte nicht gleichzeitig mit anderen Gurgelmitteln angewendet werden. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat darf nicht gleichzeitig mit bzw. kurzfristig nach enzymatischen Wundbehandlungsmitteln oder Desinfektionsmitteln, die Silbersulfadiazin, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin enthalten, angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommen kann. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar nach Anwendung von Octenidin-haltigen Desinfektionsmitteln auf denselben oder benachbarten Stellen anwenden, da es dabei anderenfalls zu vorübergehenden dunklen Verfärbungen kommen kann. Wenn Sie mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten Sie eine längerfristige bzw. grossflächige Anwendung von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat vermeiden, da aufgenommenes Iod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben ·oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, weil das Ungeborene bzw. Neugeborene relevanten Mengen Iod über die Mutter ausgesetzt wird und schwerwiegende Schilddrüsenfunktionsstörungen beim Neugeborenen auftreten können. Eine versehentliche Aufnahme von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat durch den Säugling über den Mund durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle der stillenden Mutter muss vermieden werden. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, falls Sie schwanger sind oder stillen.

Wie verwenden Sie Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat?

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahre Falls von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin nicht anders angewiesen, wenden Sie Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat wie folgt an: Bei Infektionen, vor und nach chirurgischen und zahnärztlichen Eingriffen 2-4 Teelöffel Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat auf ½ Glas Wasser geben. Mindestens 30 Sekunden den Mund damit spülen und gurgeln. Spüllösung ausspucken. Vorgang 3-4 Mal täglich bis zum Abheilen durchführen. Zur hygienischen Mundpflege 1 Teelöffel Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat auf ½ Glas Wasser geben. 30 Sekunden den Mund damit spülen und gurgeln. Spüllösung ausspucken. Einmal täglich anwenden. Kein Dauergebrauch. Es empfiehlt sich, soweit möglich Zahnprothesen, Zahnspangen und Ähnliches vor der Anwendung von Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat vorübergehend aus dem Mund zu entfernen, um die Zugänglichkeit von Zahnfleisch und Mundschleimhaut zu verbessern sowie eventuelle meist reversible Verfärbungen des Materials zu vermeiden. Kinder bis 6 Jahre Bei Kindern bis 6 Jahre darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht angewendet werden (siehe «Wann darf Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat nicht angewendet werden?»). Spezielle Dosierungsanweisungen Sollten sich Ihre Beschwerden nach einer mehrtägigen (2-5 Tage), regelmässigen Anwendung nicht gebessert haben oder sollten nach Abschluss der Behandlung erneut Beschwerden auftreten, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat haben?

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten) In seltenen Fällen können Überempfindlichkeit oder Kontaktdermatitis (mit Symptomen wie Hautrötung, Bläschen, Juckreiz) auftreten. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten) In sehr seltenen Fällen können akute, schmerzhafte Schwellungen der Haut oder Schleimhäute (Angioödem) sowie akute allergische Allgemeinreaktionen ggf. mit Blutdruckabfall und/oder Atemnot (anapylaktische Reaktion) auftreten. In solchen Fällen ist die Behandlung sofort abzubrechen und unverzüglich der Arzt bzw. die Ärztin zu informieren. Infolge eines Verschluckens nach Anwendung im Mund- und Rachenbereich kann es zu Lungenentzündungen kommen. Eine nennenswerte Iod-Aufnahme kann bei längerfristiger Anwendung auftreten. In sehr seltenen Fällen kann eine Schilddrüsenüberfunktion mit Symptomen wie Pulsbeschleunigung oder innerer Unruhe bei Personen mit Schilddrüsenerkrankungen ausgelöst werden. In Einzelfällen können eine Schilddrüsenunterfunktion, Störungen des Elektrolythaushalts, stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose), akutes Nierenversagen sowie eine auffällige Blutosmolarität auftreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Haltbarkeit Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Aufbrauchfrist nach Anbruch Gut verschlossen ist das Arzneimittel nach Anbruch 12 Monate haltbar. Lagerungshinweis Bei Raumtemperatur (15-25°C) und für Kinder unerreichbar lagern. Weitere Hinweise Nicht einnehmen. Bei versehentlicher Einnahme des unverdünnten Gurgelkonzentrates ist sofort der Arzt bzw. die Ärztin zu benachrichtigen. Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat - Flecken können aus natürlichen Fasern mit Wasser und Seife, aus synthetischen Fasern mit verdünntem Salmiakgeist oder Natriumthiosulfat-Lösung ausgewaschen werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat enthalten?

Wirkstoffe 1 ml Gurgelkonzentrat enthält 7,5 mg Iod als Povidon-Iod. Hilfsstoffe Aromastoffe, Saccharin-Natrium sowie weitere Hilfsstoffe. Enthält 36 Vol.-% Alkohol.

Wo erhalten Sie Betadine desinfizierendes Gurgelkonzentrat? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. Flaschen zu 120 ml.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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