Beipackzettel von Rudolac® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten, oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, des Apothekers oder des Drogisten bzw. der Ärztin, der Apothekerin oder der Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Rudolac und wann wird es angewendet?

Lactulose, der Wirkstoff von Rudolac, ist ein künstlicher Zucker, der abführend wirkt. Lactulose wird im Dünndarm nicht gespalten und nicht in den Körper aufgenommen, dadurch wird der Stuhl weicher. Erst im Dickdarm erfolgt der Abbau der Lactulose durch die Darmflora zu organischen Säuren (Milchsäure, Essigsäure), die die Darmtätigkeit zusammen mit der Volumenzunahme anregen und somit die Erhaltung eines weichen Stuhles erst ermöglichen. Rudolac wird bei Verstopfung, d.h. wenn man Probleme mit der Stuhlentleerung hat, eingenommen. Dabei kann es sein, dass überhaupt keine Entleerung eintritt oder die Stühle hart und klein sind. Rudolac hilft hier, den Stuhl weich zu machen und eine Normalisierung der Entleerung herbeizuführen. Wir empfehlen Ihnen zudem, die täglichen Gewohnheiten ebenfalls anzupassen. Weiter unten finden Sie einige praktische Ratschläge, die Ihnen helfen können. Ausser bei Verstopfung kann das Präparat auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin bei bestimmten Lebererkrankungen gegeben werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Die folgenden Ratschläge können Ihnen helfen, die schlechten Gewohnheiten, die häufig die Ursache einer Verstopfung sind, zu verändern: 1.Regelmässige körperliche Bewegung. 2.Trinken Sie genügend, mindestens 1,5 Liter Wasser täglich. 3.Überspringen Sie nie eine Mahlzeit und fangen Sie keine Diät an, bevor Ihr Darm wieder regelmässig arbeitet. 4.Fangen Sie den Tag mit einem guten Frühstück an: Vollkornbrot, Früchte, Kaffee (kein starker Tee), Joghurt. 5.Unterdrücken Sie den Stuhlgang nicht, wenn Sie ihn verspüren. 6.Nehmen Sie nie über längere Zeit ein Abführmittel ohne Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zu fragen. 7.Essen Sie vorzugsweise ungeschälte Früchte, rohes Gemüse, Nüsse, Feigen, trockene Zwetschgen, Vollkornbrot, Roggenbrot, Molke, Joghurt. 8.Essen Sie ruhig und kauen Sie sorgfältig jeden Bissen. 9.Vermeiden Sie Toast, Weissbrot, Zwieback, starken Tee, Bananen, weissen Reis, harte Eier. Für Diabetiker 15 ml Rudolac Sirup enthalten maximal 2,1 g verwertbare Kohlenhydrate entsprechend 10,2 kcal oder 42,7 kJ, entsprechend 0,21 BE. Bei normalen Dosierungen kann Rudolac auch von Diabetes-Patienten und -Patientinnen eingenommen werden.

Wann darf Rudolac nicht angewendet werden?

Personen, die eine galaktose- oder laktosefreie Diät einhalten müssen, dürfen kein Rudolac einnehmen. Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes muss vor der Verabreichung des Präparates der Arzt bzw. die Ärztin konsultiert werden. Wenn Sie überempfindlich auf Rudolac reagieren, dürfen Sie den Sirup nicht mehr weiter einnehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Rudolac Vorsicht geboten?

Zu Beginn einer Behandlung auftretende Blähungen dürfen Sie nicht beunruhigen, denn sie sind nur vorübergehend und zeigen an, dass das Präparat wirkt. Wenn Sie nach ein paar Tagen merken, dass die Stühle zu flüssig sind, sollten Sie die Dosis verringern. Als Vorsichtsmassnahme soll bei jeder Anwendung eines Abführmittels bei Kindern unter 6 Jahren der Arzt oder die Ärztin gefragt werden. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Rudolac während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Grundsätzlich sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit auf Arzneimittel verzichtet werden. Aufgrund der Eigenschaften und Wirkungsmechanismen der Lactulose kann geschlossen werden, dass die Einnahme von Rudolac während der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich ist.

Wie verwenden Sie Rudolac?

Die Dosierung von Rudolac hängt vom Alter, von der Stärke der Verstopfung, aber auch davon ab, wie lange man schon an Verstopfung leidet. Erwachsene (gemäss der Schwere des Leidens): In den ersten Tagen 10-20 g/Tag (15-30 ml) einnehmen. Nach diesen Tagen und bei Besserung der Verstopfung kann die Tagesdosis auf 7-10 g/Tag (10-15 ml) reduziert werden. Rudolac kann mit etwas Wasser oder Fruchtsaft verdünnt, mit Milch, Kaffee, Joghurt und Kompott eingenommen werden. Ältere Leute: 3-7 g (4-10 ml) zwei- bis dreimal täglich einnehmen. Kinder: 0,2-0,4 g/kg Körpergewicht drei- bis viermal täglich einnehmen. Bei Kindern unter 6 Jahren darf Rudolac nur auf Verordnung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet werden. Auf Verordnung des Arztes bzw. der Ärztin können bei bestimmten Lebererkrankungen höhere Dosen angewendet werden. Im Allgemeinen erfolgt der Wirkungseintritt erst nach 1-2 Tagen, erhöhen Sie deshalb die vorgeschriebene Dosierung nicht, wenn Sie keine Linderung feststellen. Rudolac sollten Sie nicht länger als 2-3 Wochen anwenden. Wenn bis dahin noch keine Besserung des Krankheitsbildes erfolgt ist, müssen Sie einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren. Mittels beigefügtem Dosierbecher (2.5 bis 30 ml) kann die Dosis exakt abgemessen werden. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt bzw. von der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Rudolac haben?

Gelegentlich kann es, insbesondere am Anfang einer Behandlung, zu Blähungen, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen kommen. Bei hohen Dosen, längerem oder zu häufigem Gebrauch können Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle mit Wasserverlust und Störungen des Mineralstoffhaushaltes (u.a. Kaliumverlust) auftreten. Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht einschätzbar): Allergische Reaktionen, Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahren. Sirup nicht gefrieren und vor Sonnenlicht schützen. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Rudolac enthalten?

Wirkstoff 15 ml Rudolac Sirup enthalten 10 g Lactulose. Hilfsstoffe: Keine, jedoch können geringe Mengen von weiteren Zuckern wie Lactose, Galactose, Epilactose und Fructose vorhanden sein. 15 ml Rudolac Sirup enthalten maximal 2,1 g verwertbare Kohlenhydrate entsprechend 10,2 kcal oder 42,7 kJ, entsprechend 0,21 BE.

Wo erhalten Sie Rudolac? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. Rudolac, Sirup in Flaschen 200, 500 und 1000 ml.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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