Beipackzettel von Aciclovir Accord 500 mg/20 ml K.z.H.e.Inf.-Lsg. einsehen

Art und Weise

  • Von Ihnen wird auf keinen Fall erwartet, dass Sie dieses Arzneimittel selbst anwenden. Es wird Ihnen immer von medizinischem Fachpersonal gegeben werden, das darin geschult ist.
  • Das Arzneimittel wird vor der Anwendung verdünnt.
  • Aciclovir wird Ihnen als Dauerinfusion in eine Vene verabreicht. Dabei wird Ihnen das Arzneimittel langsam über einen bestimmten Zeitraum verabreicht.

Dosierung

  • Die Dosis die Sie erhalten, die Häufigkeit und die Dauer der Anwendung hängen von Folgendem ab:
    • der Art der Infektion, die Sie haben
    • Ihrem Gewicht
    • Ihrem Alter.
  • Die übliche Dosis von Aciclovir bei Erwachsenen beträgt 5 mg bis 10 mg pro kg Körpergewicht, angewendet alle 8 Stunden.
  • Bei Kindern zwischen 3 Monaten und 12 Jahren berechnet der Arzt die Dosis auf Basis der Körperoberfläche.
  • Bei Neugeborenen, die wegen einer Infektion mit Herpes neonatorum (Neugeborenen-Herpes) behandelt werden, beträgt die übliche Dosis 20 mg pro kg Körpergewicht, angewendet alle 8 Stunden für 14 - 21 Tage.
  • Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann der Arzt die Dosis reduzieren, indem die Häufigkeit der Infusionen verringert wird.
  • Ihr Arzt kann die Dosis von Aciclovir anpassen,
    • wenn Sie Nierenprobleme haben. Wenn Sie Nierenprobleme haben, ist es wichtig, dass Sie während der Anwendung von Aciclovir viel trinken.
  • Wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Aciclovir bei Ihnen angewendet wird.
  • Wenn bei Ihnen eine größere Menge angewendet wurde als vorgesehen
    • Wenn Sie glauben, dass Ihnen zu viel von dem Arzneimittel gegeben wurde, sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal.
    • Wenn Sie eine größere Menge Aciclovir erhalten haben, als Sie sollten,
      • können Verwirrtheit oder Erregung auftreten
      • können Sie Halluzinationen haben (Sehen oder Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind)
      • können Sie Krampfanfälle haben
      • können Sie das Bewusstsein verlieren.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Aciclovir. Es ist ein antivirales (gegen Viren gerichtetes) Arzneimittel, das die Vermehrung von Viren hemmt.
  • Das Präparat kann angewendet werden:
    • zur Behandlung und Verhinderung einer Infektion mit dem Virus Herpes simplex. Das Arzneimittel wird hauptsächlich bei Patienten verwendet, deren Immunsystem aufgrund einer Knochenmarktransplantation oder durch die Behandlung von akuter Leukämie geschwächt ist.
    • zur Behandlung von Gürtelrose bei Patienten mit beeinträchtigten Abwehrkräften und zur Behandlung von schwerer Gürtelrose bei Patienten mit normalen Abwehrkräften. Gürtelrose wird durch das Virus Varicella zoster verursacht.
    • zur Behandlung einer Infektion der Geschlechtsorgane mit dem Virus Herpes genitalis.
    • zur Behandlung von Meningitis, die durch das Virus Herpes simplex encephalitis verursacht wird
    • zur Behandlung von Infektionen bei Neugeborenen durch das Virus Herpes neonatorum.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Aciclovir oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft.
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor das Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung dieses Arzneimittels auftreten:
  • Allergische Reaktionen (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
    • Wenn Sie eine allergische Reaktion haben, brechen Sie die Anwendung von dem Präparat ab und wenden Sie sich sofort an einen Arzt. Anzeichen können sein:
      • Ausschlag, Juckreiz oder Nesselausschlag auf der Haut
      • Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge oder anderen Körperteilen
      • Kurzatmigkeit, Keuchen oder Atemprobleme
      • unerklärtes Fieber oder starke Benommenheit, besonders beim Aufstehen
  • Weitere Nebenwirkungen:
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit oder Erbrechen
      • juckender nesselartiger Ausschlag
      • Hautreaktion nach Lichteinwirkung (Photosensibilität)
      • Juckreiz
      • Schwellung, Rötung und Empfindlichkeit an der Injektionsstelle
      • Anstieg der Leberenzyme
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • verminderte Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie)
      • verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie)
      • verminderte Anzahl von Blutplättchen (Zellen, die zur Blutgerinnung beitragen) (Thrombozytopenie)
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl
      • Durchfall oder Magenschmerzen
      • Müdigkeit
      • Fieber
      • Auswirkungen auf bestimmte Blut-/Urinuntersuchungen
      • Schwächegefühl
      • Unruhe oder Verwirrtheit
      • Zittern
      • Halluzinationen (Sehen oder Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind)
      • Krampfanfälle
      • ungewöhnliche Schläfrigkeit oder Benommenheit
      • Unsicherheit beim Gehen und Koordinationsstörungen
      • Sprechstörungen
      • beeinträchtigtes Denk- und Urteilsvermögen
      • Bewusstlosigkeit (Koma)
      • Lähmung am ganzen Körper oder an Teilen davon
      • Verhaltens- oder Sprachstörungen, Störung der Augenbewegung
      • Nackensteife und Lichtempfindlichkeit
      • Entzündung der Leber (Hepatitis)
      • Gelbfärbung der Haut und des weißen Teils der Augen (Gelbsucht)
      • Nierenprobleme, bei denen Sie wenig oder keinen Urin ausscheiden
      • Schmerzen im unteren Rückenbereich, in der Nierengegend oder knapp oberhalb der Hüfte (Nierenschmerzen)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor das Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird,
      • wenn Sie Nierenprobleme haben
      • wenn Sie älter als 65 Jahre alt sind.
    • Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Aciclovir anwenden.
    • Es ist wichtig, dass Sie während der Anwendung von Aciclovir viel Wasser trinken.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel wird normalerweise bei Patienten im Krankenhaus angewendet.
    • Informationen zur Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind daher nicht relevant.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies gilt auch für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, einschließlich pflanzliche Arzneimittel.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • Probenecid (zur Behandlung von Gicht)
      • Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren)
      • Tacrolimus, Ciclosporin oder Mycophenolatmofetil (zur Verhinderung von Organabstoßung nach einer Transplantation).
      • Lithium
      • Theophyllin.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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