Beipackzettel von ADASUVE 9.1mg EINZELDOSIERTES PULVER Z. INHALATION einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist zur Inhalation bestimmt. Nachdem der Arzt oder das medizinische Fachpersonal das Arzneimittel für Sie vorbereitet hat, wird man Sie bitten, den Inhalator in die Hand zu nehmen, auszuatmen, das Mundstück dann in den Mund zu nehmen, das Arzneimittel über den Inhalator einzuatmen und anschließend kurz die Luft anzuhalten.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 9,1 mg. Nach 2 Stunden kann Ihnen Ihr Arzt, nachdem er Ihren Zustand sorgfältig überprüft hat, eine zweite Dosis verordnen.
  • Weiterhin kann Ihr Arzt Ihre Dosis auf 4,5 mg reduzieren, wenn er der Ansicht ist, dass diese Dosierung für die Behandlung Ihres Zustands geeigneter ist.
  • Sie erhalten das Arzneimittel unter der Aufsicht eines Arztes oder von medizinischem Fachpersonal.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie darüber besorgt sind, dass Sie eine größere Menge des Arzneimittels erhalten haben, als Sie für nötig halten, teilen Sie Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal Ihre Bedenken mit. Bei Patienten, die eine größere als die vorgesehene Menge angewendet haben, können folgende Symptome auftreten: extreme Müdigkeit oder Schläfrigkeit, Atembeschwerden, niedriger Blutdruck, Rachenreizung oder schlechter Geschmack im Mund, unkontrollierte Muskel- oder Augenbewegungen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Loxapin und gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Antipsychotika bezeichnet werden. Das Arzneimittel wirkt, indem es im Gehirn bestimmte chemische Substanzen (Neurotransmitter) wie Dopamin und Serotonin hemmt, wodurch eine beruhigende Wirkung erzeugt und aggressives Verhalten gemildert wird.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung von akuten Symptomen von leichter bis mittelschwerer Agitiertheit angewendet, die bei erwachsenen Patienten mit Schizophrenie oder bipolarer Störung auftreten können. Es handelt sich dabei um Erkrankungen, die mitunter durch folgende Symptome gekennzeichnet sind:
    • (Schizophrenie) Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht wirklich da sind, Misstrauen, Irrglauben, zusammenhangloses Reden und Verhalten sowie abgeflachte Gefühlslage. Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, können sich außerdem depressiv, schuldig, ängstlich oder angespannt fühlen;
    • (Bipolare Störung) Hochgefühl, übermäßige Energie, stark vermindertes Schlafbedürfnis, sehr schnelles Sprechen mit Gedankenrasen und manchmal starker Reizbarkeit.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Loxapin oder Amoxapin sind;
    • wenn Sie keuchen oder an Atemnot leiden;
    • wenn Sie Lungenprobleme haben, wie beispielsweise Asthma oder eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (von Ihrem Arzt eventuell als „COPD" bezeichnet).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt und unterbrechen Sie die Anwendung des Arzneimittels, wenn bei Ihnen eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt:
    • etwaige Symptome, die die Atmung betreffen, wie etwa Keuchen, Husten, Atemnot oder Engegefühl in der Brust - diese Symptome könnten ein Anzeichen dafür sein, dass das Arzneimittel Ihre Atemwege reizt (gelegentliches Auftreten, wenn Sie nicht an Asthma oder COPD leiden);
    • Schwindel oder Ohnmacht - dies könnte bedeuten, dass das Arzneimittel Ihren Blutdruck senkt (gelegentliches Auftreten);
    • Zunahme der Agitiertheit oder der Verwirrtheit, insbesondere in Verbindung mit Fieber oder Muskelsteifheit (seltenes Auftreten). Diese Symptome können mit einem ernsthaften Leiden im Zusammenhang stehen, das als malignes neuroleptisches Syndrom (MNS) bezeichnet wird.
  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn bei Ihnen eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt, die auch im Zusammenhang mit anderen Formen dieses Arzneimittels möglich sind:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen): schlechter Geschmack im Mund oder Schläfrigkeit.
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen): Schwindel, Rachenreizung, trockener Mund oder Müdigkeit;
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen): unkontrollierte Muskel- oder Augenbewegungen, Störungen im Bewegungsablauf, anhaltende Muskelkontraktionen, Gefühl der Ruhelosigkeit oder das Gefühl, nicht ruhig sitzen zu können.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
  • Weitere Nebenwirkungen, die mit der langfristigen Einnahme von Loxapin in Zusammenhang gebracht wurden und die auf das Arzneimittel zutreffen können, sind Ohnmacht nach dem Aufstehen, erhöhter Herzschlag, erhöhter Blutdruck, verschwommenes Sehen, trockene Augen und verringertes Wasserlassen.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Vor der Anwendung des Arzneimittels wird Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal mit Ihnen sprechen und entscheiden, ob dieses Arzneimittel für Sie geeignet ist.
      • Das Arzneimittel kann eine Verengung der Atemwege (Bronchospasmus) verursachen und bei Ihnen möglicherweise Keuchen, Husten, ein Gefühl von Brustenge oder Atemnot auslösen. Dies tritt gewöhnlich innerhalb von 25 Minuten nach der Anwendung auf.
      • Beim malignen neuroleptischen Syndrom (MNS) handelt es sich um eine Gruppe von Symptomen, die bei der Anwendung von Antipsychotika, einschließlich diesem Arzneimittel, auftreten können. Diese Symptome können hohes Fieber, Muskelsteifheit sowie unregelmäßiger oder schneller Herzschlag oder Puls sein. MNS kann tödlich verlaufen. Wenn bei Ihnen MNS auftritt, dürfen Sie das Arzneimittel nicht wieder anwenden.
      • Antipsychotika wie dieses Arzneimittel können Bewegungen auslösen, die sie möglicherweise nicht kontrollieren können, z. B. Grimassieren, Herausstrecken der Zunge, Schmatzbewegungen, Zusammenziehen der Lippen, schnellen Lidschlag oder schnelles Bewegen von Beinen, Armen oder Fingern. Wenn diese Zeichen auftreten, muss die Behandlung mit dem Arzneimittel unter Umständen abgebrochen werden.
      • Vorsicht ist bei der Anwendung des Arzneimittels bei Patienten mit Vergiftungen oder Patienten im Delirium geboten.
    • Vor der Behandlung mit dem Arzneimittel informieren Sie bitte Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie:
      • Atembeschwerden (z. B. Asthma) oder andere chronische Lungenkrankheiten (z. B. Bronchitis oder Emphysem) haben oder hatten;
      • Herzprobleme oder einen Schlaganfall haben oder hatten;
      • hohen oder niedrigen Blutdruck haben oder hatten;
      • Krampfanfälle (Konvulsionen) haben oder hatten;
      • ein Glaukom (erhöhten Augeninnendruck) haben oder hatten;
      • Harnverhaltung (unvollständige Leerung der Harnblase) haben oder hatten;
      • das Arzneimittel bereits angewendet haben und bei Ihnen dabei Keuchen oder Atemnot aufgetreten sind;
      • Sie jemals unkontrollierte Bewegungen der Muskeln oder Augen, mangelnde Koordination, anhaltende Muskelkontraktionen, ein Gefühl der Ruhelosigkeit oder das Gefühl, nicht ruhig sitzen zu können, haben oder hatten;
      • Sie eine ältere Person sind und unter Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder sonstiger geistiger Fähigkeiten) leiden.
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn bei Ihnen eines dieser Symptome nach der Anwendung des Arzneimittels auftritt.
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Da über Schwindel, Sedierung und Schläfrigkeit als mögliche Nebenwirkung des Arzneimittels berichtet wurde, dürfen Sie nach Anwendung des Präparates kein Fahrzeug lenken und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, bis Sie wissen, wie das Arzneimittel bei Ihnen wirkt.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Sie sollten über einen Zeitraum von 48 Stunden nach der Anwendung des Arzneimittels nicht stillen und die zwischenzeitlich produzierte Milch verwerfen.
  • Bei neugeborenen Babies von Müttern, die in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft wiederholt Antipsychotika eingenommen haben, können folgende Symptome auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder Muskelschwäche, Schläfrigkeit, körperliche Unruhe, Atembeschwerden und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome aufweist, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden. Zu diesen Arzneimitteln zählen:
      • Adrenalin
      • Arzneimittel zur Behandlung von Atembeschwerden
      • Arzneimittel, die mit einem Risiko für Krampfanfälle einhergehen (z. B. Clozapin, Trizyklika oder selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer [SSRI], Tramadol, Mefloquin)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson
      • Lorazepam oder sonstige zentral wirkende Arzneimittel (zur Behandlung von Angst, Depressionen, Schmerzen oder Schlaflosigkeit) und jedes andere Arzneimittel, das Schläfrigkeit auslöst
      • (illegale) Partydrogen
      • Arzneimittel wie Fluvoxamin, Propranolol, Enoxacin und sonstige Arzneimittel, die das Leberenzym „CYP450 1A2" hemmen können
      • Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie, Depressionen oder Schmerzen, da diese das Risiko für Krampfanfälle erhöhen können
      • Die gleichzeitige Anwendung mit Adrenalin kann zu einem Blutdruckabfall führen.
  • Anwendung zusammen mit Alkohol
    • Da das Arzneimittel das Nervensystem beeinflusst, muss Alkohol während der Behandlung mit dem Arzneimittel gemieden werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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