Beipackzettel von Aldosin 0.1% Lotio einsehen

Art und Weise

  • Die Flasche mit dem Tropfeinsatz umdrehen und die Lotio direkt auf die Haut applizieren.
  • Im Allgemeinen wird das Arzneimittel 1 - 2-mal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und wenn möglich sanft und gründlich einmassiert, bis die Lotio vollständig eingezogen ist.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Im Allgemeinen wird das Arzneimittel 1 - 2-mal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und wenn möglich sanft und gründlich einmassiert, bis es vollständig eingezogen ist. Mit Eintritt der Besserung genügt oft eine Anwendung täglich.
    • Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Präparat sonst nicht richtig wirken kann!
  • Dauer der Anwendung
    • Das Präparat sollte wie folgt angewendet werden:
      • Kleinflächige Anwendung (weniger als 10 % Körperoberfläche) für max. 3 Wochen.
      • Anwendung bei 10 - 20 % der Körperoberfläche - Anwendungsdauer höchstens 1 Woche
      • Eine Anwendung von mehr als 20 % der Körperoberfläche sollte vermieden werden
      • Unter Umständen kann die sogenannte Tandem-Therapie sinnvoll sein, d. h. pro Tag einmal die Anwendung dieses Arzneimittels und nach 12 h die Anwendung einer geeigneten, wirkstofffreien Creme/Salbe/Emulsion.
      • Ebenso kann eine Intervalltherapie geeignet sein, mit ca. wöchentlich wechselnder Anwendung dieses Arzneimittels und einer wirkstofffreien Creme/Salbe/Emulsion.
    • Kinder
      • Die Anwendung bei Kindern sollte über einen möglichst kurzen Behandlungszeitraum bei geringstmöglicher Dosierung, die noch Wirksamkeit gewährleistet, erfolgen. Das Arzneimittel sollte bei Kindern nur kurzfristig (< 1 Woche) und kleinflächig (< 10 % der Körperoberfläche) angewendet werden. Allgemein ist bei der Behandlung von Kindern erhöhte Vorsicht geboten, da es im Vergleich zu Erwachsenen zu einer erhöhten Aufnahme des Glukokortikoids durch die kindliche Haut kommen kann.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten, fragen Sie dazu Ihren Arzt.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung, wie vorgesehen, fort.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Bei vorzeitiger Beendung der Behandlung ist eine erfolgreiche Therapie nicht mehr gewährleistet.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Betamethason ist ein synthetisches Glukokortikoid, das entsprechend dem natürlich vorkommenden Nebennierenrindenhormon Kortisol bei lokaler Anwendung (Anwendung auf der Haut) eine entzündungshemmende (antiphlogistische) und antiallergische (immunsuppressive) Wirkung zeigt.
  • Das Arzneimittel wird angewendet zur:
    • Behandlung von entzündlichen, allergischen oder juckenden Hauterkrankungen, bei denen die symptomatische Anwendung von stark wirksamen Kortikosteroiden angezeigt ist.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Betamethasonvalerat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • bei spezifischen Hautprozessen, wie:
      • Lues (papulöse Hauterkrankung, deren Erreger meist durch den Geschlechtsverkehr übertragen wird)
      • Hauttuberkulose (bakterielle Infektionserkrankung)
      • Windpocken (Varizellen)
      • Impfreaktionen der Haut
      • Rosazea (fleckförmige Rötungen und Schuppungen, später Schübe von Papeln und Pusteln, besonders an Stirn, Wange, Nase, Kinn)
      • rosazea-artige (periorale) Dermatitis (stecknadelkopfgroße, blassrote, gruppierte Papeln, die oft eine gelbliche Spitze aufweisen und häufig auf gerötetem, leicht schuppenden Grund stehen, besonders um den Mund herum)
      • Pilzerkrankungen (Mykosen)
      • Akne
      • Juckreiz in dem Bereich um dem After und im Genitalbereich (Pruritus anogenitalis)

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Gelegentlich, kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen
    • Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Betamethasonvalerat oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, z. B. in Form von Brennen, Juckreiz, Reizungen, allergischer Entzündung der Haut. Die Anwendung soll dann abgebrochen werden.
  • Selten, kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen
    • Sofortreaktionen mit Urtikaria und Bronchospasmus (Bronchialkrampf)
  • Nicht bekannt, Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
    • Verschwommenes Sehen
  • Nach länger dauerndem (länger als 3 Wochen), hochdosiertem und/oder großflächigem Gebrauch (mehr als 20 % der Körperoberfläche), besonders unter luftdicht abschließenden Verbänden oder in Hautfalten, können lokale Hautveränderungen im behandelten Hautgebiet wie rosazaea-artige (periorale) Dermatitis, Hautatrophien (Dünnerwerden der Haut), Teleangiektasien Erweiterung und Vermehrung kleiner, oberflächlicher Hautgefäße), Striae (Dehnungsstreifen), Steroidakne, Änderungen der Hautpigmentierung, Hypertrichosis (vermehrte Behaarung) auftreten.
  • Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Cushing-Syndrom (typische Zeichen sind z. B. Stammfettsucht, Vollmondgesicht) sind nicht auszuschließen. Bei äußerlicher Anwendung von Glukokortikoiden können Kinder empfindlicher für eine Aufnahme des Wirkstoffes in den Körper sein als Erwachsene.
  • Das Aufbringen von glukokortikoidhaltigen Cremes auf Wunden kann die Wundheilung stören. Eine Verschlimmerung der zu behandelnden Symptome ist möglich.
  • Beim Auftreten von Nebenwirkungen sollten Sie das Arzneimittel absetzen und sich an den behandelnden Arzt wenden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Das Präparat sollte im Gesicht nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, um Hautveränderungen zu vermeiden.
    • Es darf bei Anwendung im Gesichtsbereich nicht mit Augen oder Schleimhäuten in Berührung kommen.
    • Das Arzneimittel sollte nicht längerfristig (mehr als 3 Wochen) und/oder großflächig (> 20 % der Körperoberfläche) angewendet werden.
    • Es sollte nicht mit Okklusivverbänden (z. B. Pflaster) angewendet werden. In diesen Fällen ist nicht auszuschließen, dass Betamethason durch die Haut in den Körper aufgenommen wird (perkutane Resorption) und zu Störungen des Hormonhaushaltes führen kann.
    • Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Säuglinge unter 1 Jahr und Kleinkinder über 1 Jahr
    • Säuglinge unter 1 Jahr sollten nicht mit diesem Präparat behandelt werden. Ebenso sollte keine Anwendung unter Okklusivbedingungen, wie z. B. unter Windeln erfolgen. Bei Säuglingen und Kleinkindern über 1 Jahr genügt meist eine Anwendung pro Tag.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Während der Schwangerschaft sollte eine langfristige lokale Anwendung nur auf Anraten des Arztes erfolgen. Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Glukokortikoiden beim Menschen haben keinen Verdacht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben.
  • Stillzeit
    • Betamethason geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen bzw. eine großflächigere Anwendung von mehr als 20 % der Körperoberfläche erforderlich, sollte abgestillt werden.
    • Das Arzneimittel darf nicht an der Brust von Stillenden angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Nach den bisherigen Erfahrungen sind bei lokaler Anwendung keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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