Beipackzettel von Amlodigamma TOP 10mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel kann unabhängig von Mahlzeiten oder Getränken eingenommen werden.
  • Sie sollten das Arzneimittel jeden Tag zur gleichen Zeit mit einem Glas Wasser einnehmen.
  • Amlodipin darf nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 5 mg Amlodipin einmal täglich. Die Dosis kann auf 10 mg Amlodipin einmal täglich erhöht werden.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren beträgt die empfohlene übliche Anfangsdosis 2,5 mg täglich. Die empfohlene Maximaldosis ist 5 mg täglich.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben, kann Ihr Blutdruck abfallen oder auch gefährlich niedrig werden. Sie können sich schwindelig, benommen und schwach fühlen oder ohnmächtig werden. Wenn der Blutdruckabfall stark genug ist, kann es zu einem Schock kommen. Ihre Haut kann sich dann kalt und feucht anfühlen und Sie könnten das Bewusstsein verlieren.
    • Überschüssige Flüssigkeit kann sich in Ihren Lungen ansammeln (Lungenödem) und Kurzatmigkeit, die sich bis zu 24 - 48 Stunden nach Einnahme entwickeln kann, verursachen.
    • Begeben Sie sich sofort in medizinische Überwachung, wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Dies ist nicht schlimm. Wenn Sie eine Tablette vergessen haben, lassen Sie diese Einnahme vollständig aus. Nehmen Sie die nächste Dosis dann wieder zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie dieses Arzneimittel einnehmen müssen. Wenn Sie die Anwendung dieses Arzneimittels beenden, bevor er Sie dazu aufgefordert hat, können Ihre Beschwerden zurückkehren.
    • Es ist wichtig, dass Sie die Tabletten regelmäßig einnehmen. Warten Sie nicht, bis die Tabletten aufgebraucht sind, bevor Sie Ihren Arzt aufsuchen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Amlodipin, der zur Arzneimittelgruppe der so genannten Calciumantagonisten gehört.
  • Amlodipin wird zur Behandlung von hohem Blutdruck (Hypertonie) angewendet oder zur
    Behandlung einer bestimmten Form von Schmerzen im Brustbereich, was als Angina Pectoris oder, in einer seltenen Form, als vasospastische (Prinzmetal-)Angina bezeichnet wird.
  • Bei Patienten mit hohem Blutdruck bewirkt das Arzneimittel eine Erweiterung der Blutgefäße, so dass der Blutfluss erleichtert ist. Bei Patienten mit Angina Pectoris wirkt
    Amlodipin, indem es die Blutversorgung des Herzmuskels verbessert, der dadurch besser mit Sauerstoff versorgt wird, wodurch wiederum die Schmerzen im Brustbereich verhindert werden. Akute Angina-Pectoris-Schmerzen im Brustbereich werden durch dieses Arzneimittel nicht sofort gelindert.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegen Amlodipin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder gegen andere Calciumantagonisten sind. Dies kann sich durch Juckreiz, Hautrötung oder Atemprobleme äußern.
    • wenn Sie an stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) leiden,
    • wenn Sie an schwerer Verengung des Ausflusstraktes der linken Herzkammer leiden (Aortenstenose) oder an einem kardiogenen Schock (dann kann Ihr Herz den Körper nicht mehr mit genügend Blut versorgen),
    • wenn Sie nach einem Herzinfarkt an Herzinsuffizienz leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf, wenn es nach der Einnahme dieses Arzneimittels zu einer der folgenden Nebenwirkungen kommt:
    • plötzliches Keuchen beim Atmen, Schmerzen im Brustbereich, Kurzatmigkeit oder
      Atembeschwerden.
    • Anschwellen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen.
    • Anschwellen der Zunge oder der Kehle, was zu starken Atembeschwerden führt.
    • schwere Hautreaktionen einschließlich intensiven HautausschlagsNesselausschlag, Rötung der Haut am gesamten Körper, starken Juckreizes, Blasenbildung, Abschälen der Haut und Hautschwellungen, Entzündung der Schleimhäute (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) oder anderer allergischer Reaktionen.
    • Herzinfarkt, ungewöhnlicher Herzschlag.
    • Bauchspeicheldrüsenentzündung, die zu starken Bauch- und Rückenschmerzen mit ausgeprägtem Unwohlsein führen kann.
  • Die nachfolgenden Nebenwirkungen wurden berichtet. Wenn Ihnen eine davon erhebliche Probleme bereitet oder länger als eine Woche andauert, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Flüssigkeitsansammlung im Körper (Ödeme)
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung)
      • Sehstörungen, Doppeltsehen
      • Herzklopfen (Palpitationen), Hautrötung mit Wärmegefühl
      • Bauchschmerzen, Übelkeit, veränderte Darmentleerungsgewohnheiten, Durchfälle, Verstopfung, Verdauungsstörungen
      • Knöchelschwellungen, Muskelkrämpfe
      • Müdigkeit, Schwächegefühl
  • Weitere Nebenwirkungen, die berichtet wurden, sind nachfolgend aufgeführt
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Depression, Stimmungsschwankungen, Angst, Schlaflosigkeit
      • Zittern, Geschmacksstörungen, kurze Bewusstlosigkeit, verminderte Empfindlichkeit für Berührungsreize oder Kribbeln in den Extremitäten, Verlust des Schmerzgefühls
      • Ohrgeräusche
      • Niedriger Blutdruck
      • Husten, Niesen/laufende Nase durch eine Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis)
      • Erbrechen, Mundtrockenheit
      • Haarausfall, rote Flecken auf der Haut, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Hautjucken
      • Gelenk- oder Muskelschmerzen, Rückenschmerzen
      • Störungen beim Wasserlassen, vermehrter nächtlicher Harndrang, häufigeres Wasserlassen
      • Erektionsstörungen, Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann
      • Schmerzen, Unwohlsein
      • Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
      • Verwirrung
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung der Blutplättchen, was zu ungewöhnlichen blauen Flecken oder leichtem Bluten führen kann
      • Erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie)
      • Erhöhte Muskelanspannung
      • Eine Nervenstörung, die zu Muskelschwäche, verminderter Empfindlichkeit für Berührungsreize oder Kribbeln führen kann
      • Entzündliche Reaktionen der Blutgefäße, häufig mit Hautausschlag
      • Magenentzündung (Gastritis), dies kann mit einem aufgeblähten Bauch einhergehen, Schwellung des Zahnfleischs
      • Gestörte Leberfunktion, Entzündung der Leber (Hepatitis), Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht), Anstieg der Leberenzyme, wodurch bestimmte medizinische Tests beeinflusst werden können
      • Lichtempfindlichkeit
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Zittern, starre Haltung, maskenhaftes Gesicht, langsame Bewegungen und schlurfender, unausgewogener Gang
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Amlodipin einnehmen, wenn eine der folgenden Voraussetzungen auf Sie zutrifft oder einmal zutraf:
      • wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt hatten,
      • wenn Sie an Herzinsuffizienz leiden,
      • wenn Sie an einem starken Blutdruckanstieg leiden (hypertensive Krise),
      • wenn Sie an einer Erkrankung der Leber leiden,
      • wenn Sie älter sind und Ihre Dosis erhöht werden muss.
    • Kinder und Jugendliche
      • Bei Kindern unter 6 Jahren wurde Amlodipin nicht untersucht. Daher sollte Amlodipin nur bei Kindern und Jugendlichen mit Bluthochdruck im Alter von 6 bis 17 Jahren angewendet werden.
      • Wegen weiterer Informationen sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann durch Amlodipin beeinträchtigt werden. Falls die Tabletten bei Ihnen ein Krankheitsgefühl, Schwindel oder Müdigkeit hervorrufen oder Kopfschmerzen auftreten, fahren Sie kein Auto oder bedienen Sie keine Maschinen und suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Die Sicherheit der Anwendung von Amlodipin während einer Schwangerschaft konnte nicht nachgewiesen werden.
  • Stillzeit
    • Amlodipin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Wenn Sie stillen oder in Kürze mit dem Stillen beginnen möchten, benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Amlodipin kann andere Arzneimittel beeinflussen oder von anderen Arzneimitteln beeinflusst werden, wie z. B.:
      • Ketoconazol, Itraconazol (gegen Pilzerkrankungen),
      • Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir (sogenannte Proteasehemmer gegen HIV-Infektionen),
      • Rifampicin, Erythromycin, Clarithromycin (Antibiotika - gegen bakterielle Infektionen),
      • Hypericum perforatum (Johanniskraut),
      • Verapamil, Diltiazem (Herzmittel),
      • Dantrolen (eine Infusion bei schwerer Störung der Körpertemperatur),
      • Tacrolimus, Sirolimus, Temsirolimus und Everolimus (Arzneimittel zur Kontrolle der Immunantwort des Körpers; zur Annahme des transplantierten Organs durch den Körper),
      • Simvastatin (zur Senkung der Cholesterinwerte),
      • Ciclosporin (ein Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems)
    • Amlodipin kann Ihren Blutdruck noch weiter senken, wenn Sie bereits andere Arzneimittel zur Behandlung Ihres Bluthochdrucks einnehmen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Personen, die Amlodipin einnehmen, sollten keine Grapefruit essen und keinen
      Grapefruitsaft trinken, weil hierdurch der Blutspiegel des Wirkstoffs Amlodipin erhöht werden kann, was möglicherweise zu einem unkontrollierten Anstieg der blutdrucksenkenden Wirkung von Amlodipin führt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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