Beipackzettel von Bisoprolol Vitabalans 5mg einsehen

Art und Weise

  • Schlucken Sie die Tablette mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glass Wasser) zum Frühstück.
  • Kauen Sie die Tablette nicht.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Ihr Arzt hat Ihnen eine für Sie geeignet Dosierung verschrieben.
  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach Anweisung des Arztes ein.
  • Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
    • Die normale Dosis für Erwachsene ist 5 mg einmal täglich. Bei Bedarf kann der Arzt die Dosis auf 10 mg einmal täglich erhöhen. In außergewöhnlichen Situationen kann die Tagesdosis auf 20 mg erhöht werden.
    • Wenn Sie an einem leichten Bluthochdruck leiden, beginnt Ihr Arzt die Behandlung eventuel mit einer 1/2 Tablette (2,5 mg).
    • Bei Patienten mit schwerer, eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist 10 mg Bisoprolol die tägliche Höchstdosis.
    • Es gibt unzureichende Erfahrung mit der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren und deshalb wird die Behandlung nicht empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine Überdosis eingenommen haben oder eine Vergiftung besteht, suchen Sie sofort einen Arzt oder die Notaufnahme eines Krankenhauses auf.
    • Aktivkohle kann als Erste-Hilfe-Maßnahme zur Verhinderung der Aufnahme von Bisoprolol dienen.
    • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie die folgende Dosis zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn die Behandlung mit Bisoprolol plötzlich abgebrochen wird, kann der Patient eine gefährliche Verschlechterung der Symptome erfahren. Dieses gilt besonders für Patienten mit Angina Pectoris.
    • Deshalb darf die Behandlung mit Bisoprolol nicht plötzlich abgebrochen werden. Die Dosis sollte schrittweise verringert werden.
    • Wenn sie die Behandlung abrechen müssen, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein selektiver Betablocker, d. h. ein Herzpräparat.
  • Es wird zur Behandlung von Bluthochdruck und Schmerzen im Brustkorb, die aufgrund einer verringerten Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Angina Pectoris) auftreten, angewendet.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Bisoprolol, dem Wirkstoff des Arzneimittels oder einen der sonstigen Bestandteile in diesem Arzneimittel sind,
    • wenn Sie an unbehandelter Herzschwäche (die Kurzatmigkeit und vermehrte Wasseransammlung im Körper verursacht) leiden,
    • wenn Sie sehr niedrigen Blutdruck (systolischer oder "oberer" Wert liegt unter 100 mmHg) haben, das zu Schwindel und Ohnmacht führen kann,
    • wenn Sie einen sehr niedrigen Puls haben (weniger als 45 bis 50 Herzschläge pro Minute),
    • wenn Sie Störung der Impulsüberleitung des Herzens haben (sowie Herzrhythmusstörungen auch "Sick-Sinusknoten" genannt, oder AV-Block) wofür es keinen geeignetetn Herzschrittmacher gibt,
    • wenn Sie an schwerem Asthma oder einer Lungenerkrankung aufgrund chronischer Verengung der Bronchien leiden,
    • wenn Sie schwere Störungen des Blutkreislaufes in den Armen und Beinen sowie Claudicatio intermittens (Schmerzen oder Krämpfe in den Beinen unter Anstrengung oder beim Gehen aufgrund nicht ausreichender Durchblutung) haben, oder an einem Raynaud-Syndrom (mit weisslich, bläulich oder rötlichen Verfärbung der Finger oder Zehen in Verbindung mit Schmerzen) leiden,
    • wenn Sie an einer metabolischen Übersäuerung leiden (die zum Beispiel bei Diabetikern auftritt, wenn der Blutzucker zu hoch ist),
    • wenn Sie an einer unbehandelten Krankheit des Nebennierenmarks leiden, das auch Phäochromozytom genannt wird,
    • wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die entweder Floctafenin (ein nicht steroides entzündungshemmendes Arzneimittel (NSAID), zur Behandlung von Schmerzen) oder Sultoprid (ein Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Störungen wie Psychosen) enthalten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Häufig (kann bei weniger als 1 von zehn Patienten, aber bei mehr als 1 von einhundert Patienten auftreten):
      • Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen (insbesondere bei Behandlungsbeginn; diese sind normalerweise leicht und verschwinden nach 1 - 2 Wochen),
      • Kältegefühl oder Taubheitsgefühl in Händen, Armen und Beinen, Verschlechterung eines Raynaud-Syndroms (weißliche, bläuliche und rötliche Verfärbung der Finger und Zehen verbunden mit Schmerzen) oder Verschlechterung der Krankheit Claudicatio intermittent (Schmerzen und krampfartige Gefühle unter Bewegung und beim Gehen),
      • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhoea oder Verstopfung.
    • Gelegentlich (kann bei weniger als 1 von einhundert Patienten, aber bei mehr als 1 von eintausend Patienten auftreten):
      • Depression oder Schlafstörungen,
      • Verlangsamter Herzschlag, Überleitungsstörungen im Herzen oder Verschlechterung der Herzschwäche (Kurzatmigkeit und vermehrte Wassereinlagerung in den Beinen),
      • Schwindel oder Ohnmacht beim Aufstehen aus sitzender/liegender Position (orthostatische Hypotension),
      • Bronchospasmen (Atemlosigkeit) bei Patienten mit Asthma oder Lungenerkrankung aufgrund kronischer Verengung der Bronchien,
      • Muskelschwäche, Muskelkrämpfe oder Gelenkschmerzen.
    • Selten (kann bei weniger als 1 von eintausend Patienten, aber bei mehr als 1 von zehntausend Patienten auftreten):
      • Verschlechterung eines allergischen Schnupfen,
      • Ein sogenanntes Lupus-Syndrom (antinukleare Antistoffe im Blut, Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Entzündung der Blutgefäße und Hautveränderungen),
      • Alpträume oder Halluzinationen,
      • Verringerter Tränenfluss, das zu trockenen Augen führen kann (Kontaktlinsenträger sollten dieses in Betracht ziehen),
      • Hörstörungen,
      • Erhöhte Triglyzeridwerte im Blut oder zu niedriger Blutzuckerwert,
      • Erhöhte Leberernzyme (ALAT, ASAT) im Blut,
      • Hepatitis (die gewöhnlich Bauchschmerzen hervorruft),
      • Allergische Reaktionen (Juckreiz, Errötung, Hautausschlag),
      • Potenzstörungen (Impotenz).
    • Sehr selten (kann bei weniger als 1 von zehntausend Patienten auftreten):
      • Bindehautentzündung (rotes Auge und Irritation),
      • Ausbruch oder Verschlechterung von Psoriasis,
      • Haarausfall.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
    • wenn Sie an Herzversagen leiden (die Pumpleistung Ihres Herzens ist ungenügend und entspricht nicht dem körperlichen Bedarf),
    • wenn Sie eine geringe Störung der Impulsüberleitung des Herzens haben (AV-Block ersten Grades),
    • wenn Sie unter Schmerzen im Brustkorb ausgelöst durch Krämpfe in den Blutgefäßen des Herzens leiden (auch Prinzmetal-Angina oder variierende Angina genannt),
    • wenn Sie Asthma oder eine Lungenerkrankung aufgrund kronischer Verengung der Bronchien haben (wenn Sie Arzneimittel zum Erweitern (öffnen) der Bronchien einehmen, muss Ihre Dosis vielleicht erhöht werden),
    • wenn Sie Diabetes haben (das Arzneimittel kann die Symptome verschleiern und die Dosierung Ihrer Antidiabetika muss vielleicht verändert werden),
    • wenn Sie eine überaktive Schilddrüsenfunktion haben (das Präparat kann die Symptome verschleiern),
    • Wenn Sie eine Desensibilisierungstherapie machen, z. B. gegen Insektenstiche (die allergischen Reaktionen können sich verstärken und der Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der allergischen Reaktionen kann sich erhöhen),
    • wenn Sie zu einer Röntgenuntersuchung müssen, wo Jod-haltige Kontrastmittel angewendet werden,
    • wenn Sie an Psoriasis leiden (Bisoprolol kann die Symptome verschlimmern)
    • wenn Sie fasten.
  • Die Anwendung des Präparates kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Wenn Sie unter einer Vollnarkose oder einer Rückenmarksnarkose (spinalen oder epiduralen Narkose) operiert werden sollen, müssen Sie den Narkosearzt informieren, dass Sie Bisoprolol einnehmen.
  • Wenn eine der oben genannten Krankheiten oder Situationen auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt vor der Anwendung des Präparates.
  • Wenn die Behandlung mit Bisoprolol eingestellt werden soll, muss dieses schrittweisedurchgeführt werden. Sie sollten nicht die Behandlung abbrechen oder die Dosis ändern ohne mit Ihrem Arzt zu sprechen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen kann beeinträchtigt sein.
    • Das Arzneimittel kann in Verbindung mit einer Blutdrucksenkung Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit hevorrufen. Diese Nebenwirkungen treten wahrscheinlich häufiger bei Behandlungsbeginn, nach Dosiserhöhung oder nach Alkoholeinnahme auf. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie sich vom Autofahren und anderen Aktivitäten, die Aufmerksamkeit erfordern, fernhalten.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel kann die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen.
    • Deshalb sollte Bisoprolol während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Notwendigkeit eingenommen werden. Konsultieren Sie Ihren Arzt vor der Einnahme dieses Arzneimittels in der Schwangerschaft.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolo in die Muttermilch übertritt.
    • Deshalb wird das Stillen während der Anwendung des Präparates nicht empfohlen. Fragen Sie immer Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Besonders bei folgenden Arzneimitteln müssen Sie Ihren Arzt informieren:
      • Floctafen (ein Schmerzmittel) oder Sultoprid (zur Behandlung von Psychosen) - das Präparat darf nicht gleichzeitig mit diesen Arzneimitteln eingenommen werden,
      • sogenannte Calciumblocker, zur Anwendung bei Bluthochdruck und Herzproblemen, sowie Bepridil, Diltiazem, Verapamil, Amlodipin, Felodipin, Nifedipin oder Lerkanipin,
      • Clonidin, Methyldopa, Moxonidin, Guanfacin oder Rilmenidin (zur Anwendung bei Bluthochdruck),
      • Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z.B. Amiodaron, Disopyrmid oder Quidinin),
      • Digoxin oder andere sogenannte Digitalisglykoside (zur Behandlung von Herzschwäche),
      • andere Arzneimittel gegen Bluthochdruck oder Nitrate zur Behandlung von Schmerzen im Brustkorb - die blutdrucksenkende Wirkung ist verstärkt,
      • andere Betablocker (sogar als Augentropfen, z. B. Timolol oder Betaxolol),
      • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (Insuline und Tabletten),
      • Ergotaminderivate (zur Behandlung von Migräne oder niedrigem Blutdruck),
      • sogenannte anticholinerg wirkende Arzneimittel, so wie Donepezil, Galantamin, Rivastigmin oder Tacrin (zur Behandlung von Demenz), Pyridostigmin oder Neostigmin (zur Behandlung von Myasthenia gravis), Physostigmin (zur Behandlung von erhöhtem Augendruck, Glaukom),
      • sogenannte MAO-Hemmer wie Moclobemid oder Phenelzin (zur Behandlung von Depressionen),
      • sogenannte trizyklische Antidepressiva (gegen Depression), Phenothiazine (zur Behandlung von Psychosen) oder Barbiturate (zur Behandlung von Epilepsie) - diese Arzneimittel können auch den Blutdruck senken,
      • Amifostin (ein schützender Stoff während der Chemo- und Stralentherapie),
      • Baclofen (ein Muskelentspanner),
      • Mefloquin (ein Arzneimittel gegen Malaria),
      • Kortikosteroide in Tablettenform (Kortisontabletten) oder entzündungshemmende Schmerzmittel (sogenannte NSAIDs) gegen Schmerzen und Entzündung, wie regelmässige und Langzeit-Einnahme von Acetysalicylsäure, Ibuprofen oder Ketoprofen - bitte beachten Sie, dass die Einnahme von Bisoprolol zusammen mit geringen täglichen Mengen von Acetysalicylsäure (z. B. 50 oder 100 mg) als Thrombosevorbeugung unbedenklich ist.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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