Beipackzettel von Clopidogrel HEXAL plus ASS 75mg/100mg einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tablette
    • mit einem Glas Wasser
    • mit oder ohne Nahrung
    • jeden Tag zur gleichen Zeit ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt 1 Tablette pro Tag.
  • Dauer der Behandlung
    • Ihr Arzt wird die Dauer, für die Sie das Arzneimittel einnehmen müssen, entsprechend Ihrer Erkrankung festlegen.
    • Wenn Sie einen Herzinfarkt hatten, sollte es für mindestens 4 Wochen verordnet werden. Auf jeden Fall müssen Sie es so lange einnehmen, wie es Ihnen Ihr Arzt verordnet.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder nehmen Sie Kontakt mit der Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf, da ein erhöhtes Risiko für Blutungen besteht.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Falls Sie die Einnahme einmal vergessen haben und dies innerhalb der nächsten 12 Stunden merken, sollten Sie die Einnahme sofort nachholen und die nächste Tablette dann zur gewohnten Zeit einnehmen.
    • Wenn Sie die Einnahme um mehr als 12 Stunden vergessen haben, nehmen Sie einfach die nächste Dosis zum vorgesehenen nächsten Einnahmezeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, um die vergessene Einnahme der Tablette nachzuholen.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Brechen Sie die Behandlung nicht ab, außer Ihr Arzt hat es verordnet. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie die Behandlung beenden.
    • Wenn Ihr Arzt angeordnet hat, die Behandlung mit dem Arzneimittel vorübergehend zu unterbrechen, fragen Sie ihn, wann Sie wieder mit der Einnahme beginnen sollen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Clopidogrel und Acetylsalicylsäure (ASS) und gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Plättchenhemmer bezeichnet werden.
  • Blutplättchen (Thrombozyten) sind sehr kleine Zellen im Blut, die sich während der Bildung eines Blutpfropfs zusammenklumpen. Plättchenhemmer verhindern dieses Zusammenklumpen und verringern auf diese Weise das Risiko der Entstehung von Blutgerinnseln (ein Vorgang, der Thrombose genannt wird).
  • Das Arzneimittel wird von Erwachsenen eingenommen, um die Bildung von Blutgerinnseln in Blutgefäßen, die zu thrombotischen Ereignissen (wie beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt oder Tod) führen können, zu verhindern.
  • Sie haben das Präparat anstelle von zwei getrennten Arzneimitteln, Clopidogrel und ASS, zur Verhinderung von Blutgerinnseln und zur Verringerung des Risikos für diese schweren Ereignisse aus folgenden Gründen verschrieben bekommen:
    • Sie hatten eine Episode mit starkem Brustschmerz, bekannt als „instabile Angina" oder „Myokardinfarkt" (Herzinfarkt). Um dies zu behandeln, kann Ihnen Ihr Arzt eine Gefäßstütze (Stent) in die verschlossene oder verengte Arterie eingesetzt haben, um den Blutfluss wiederherzustellen.
    • Sie haben einen unregelmäßigen Herzschlag, eine Erkrankung, die man Vorhofflimmern nennt, und können keine Arzneimittel einnehmen, die man als „orale Antikoagulanzien" (Vitamin-K-Antagonisten) bezeichnet, die verhindern, dass sich neue Blutgerinnsel bilden und bestehende
      Blutgerinnsel wachsen. Sie sollten darauf hingewiesen worden sein, dass bei dieser Erkrankung „orale Antikoagulanzien" wirksamer sind als Acetylsalicylsäure oder eine Kombination von Clopidogrel und Acetylsalicylsäure. Ihr Arzt sollte Ihnen das Arzneimittel verschrieben haben, wenn Sie keine „oralen Antikoagulanzien" einnehmen können und kein Risiko für schwere Blutungen haben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Clopidogrel, Acetylsalicylsäure (ASS) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie allergisch gegen bestimmte andere Arzneimittel sind, sogenannte nicht steroidale entzündungshemmende Arzneimittel, die üblicherweise zur Behandlung von schmerzhaften und/oder entzündlichen Erkrankungen der Muskeln und Gelenke eingesetzt werden
    • wenn Sie gleichzeitig an Asthma, schnupfenartigen Symptomen (laufende Nase) und Nasenpolypen (Wucherungen in der Nase) leiden
    • wenn Sie eine akute Blutung haben, beispielsweise verursacht durch ein Magengeschwür oder eine Hirnblutung
    • wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden
    • wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden
    • wenn Sie im letzten Schwangerschaftsdrittel sind

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn Sie Folgendes bei sich bemerken:
    • Fieber, Anzeichen einer Infektion oder sehr starke Müdigkeit. Dies kann auf einer selten auftretenden Abnahme bestimmter Blutzellen beruhen.
    • Anzeichen von Leberproblemen, wie Gelbfärbung der Haut und/oder der Augen (Gelbsucht), eventuell im Zusammenhang mit Blutungen, die als rote Pünktchen unter der Haut erscheinen, und/oder Verwirrtheit
    • Schwellungen im Mundbereich oder Erkrankungen der Haut wie Ausschläge und Juckreiz, Blasenbildung der Haut. Diese können Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.
  • Die häufigsten unter dem Arzneimittel beobachteten Nebenwirkungen sind Blutungen.
    • Blutungen können als Magen- oder Darmblutungen, als blaue Flecken, Hämatome (ungewöhnliche Blutungen oder Blutergüsse unter der Haut), Nasenbluten oder Blut im Urin auftreten. In wenigen Fällen sind Blutungen im Auge, im Kopf, in der Lunge oder den Gelenken berichtet worden.
  • Wenn Blutungen während der Einnahme des Arzneimittels länger anhalten
    • Wenn Sie sich schneiden oder verletzen, kann die Blutung eventuell länger als sonst andauern. Dies hängt mit der Wirkung Ihres Arzneimittels zusammen, da es die Gerinnung des Blutes hemmt. Kleinere Schnitte und Verletzungen, wie sie z. B. auftreten können, wenn Sie sich schneiden oder rasieren, sind in der Regel ohne Bedeutung. Wenn Sie trotzdem wegen der Blutung besorgt sind, sollten Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen:
    • Häufig, betrifft 1 bis 10 Anwender von 100
      • Durchfall, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen
    • Gelegentlich, betrifft 1 bis 10 Anwender von 1.000
      • Kopfschmerzen
      • Magengeschwür, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung, starke Blähungen
      • Ausschläge, Juckreiz
      • Schwindelgefühl
      • Kribbeln und Taubheitsgefühl
    • Selten, betrifft 1 bis 10 Anwender von 10.000
      • Drehschwindel (Vertigo)
    • Sehr selten, betrifft weniger als 1 von 10.000 Anwendern
      • Gelbsucht, Brennen im Bauch und/oder der Speiseröhre, starke Bauchschmerzen mit oder ohne Rückenschmerzen
      • Fieber
      • Atembeschwerden, mitunter verbunden mit Husten
      • allgemeine allergische Reaktionen (zum Beispiel allgemeines Hitzegefühl mit plötzlichem allgemeinen Unwohlsein bis hin zur Ohnmacht), Schwellungen im Mundbereich, Blasenbildung der Haut, allergische Hautreaktionen
      • Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis)
      • Abfall des Blutdrucks
      • Verwirrtheit, Halluzinationen
      • Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
      • Geschmacksveränderungen
      • Entzündung kleiner Blutgefäße
    • Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht bekannt
      • Geschwürdurchbruch
      • Klingeln im Ohr, Gehörverlust
      • plötzliche, lebensbedrohliche allergische Reaktionen
      • Nierenerkrankung
      • niedriger Blutzucker
      • Gicht (Erkrankung mit schmerzhaft geschwollenen Gelenken, bedingt durch Harnsäurekristalle)
      • Verschlimmerung von Nahrungsmittelallergien
  • Zusätzlich kann Ihr Arzt Veränderungen in Ihrem Blutbild oder bei Urintests feststellen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
        • wenn Sie ein erhöhtes Risiko für Blutungen haben, dies kann sein:
        • eine Krankheit, aufgrund derer Sie ein erhöhtes Risiko für innere Blutungen haben (wie beispielsweise ein Magengeschwür)
        • eine Bluterkrankung, die Sie anfällig für innere Blutungen macht (d. h. für Blutungen in Geweben, Organen oder Gelenken Ihres Körpers)
        • wenn Sie vor Kurzem eine schwere Verletzung hatten
        • wenn Sie sich vor Kurzem einer Operation unterzogen haben (einschließlich zahnärztlicher Eingriffe)
        • wenn Sie sich innerhalb der nächsten 7 Tage einer Operation (einschließlich zahnärztlicher Eingriffe) unterziehen müssen
      • wenn sich bei Ihnen in den letzten 7 Tagen ein Blutgerinnsel in einer Hirnarterie gebildet hat (ischämischer Schlaganfall)
      • wenn Sie eine Nieren- oder Lebererkrankung haben
      • wenn Sie in der Vergangenheit Asthma hatten, oder bei Ihnen allergische Reaktionen aufgetreten sind, einschließlich Allergien gegenüber jedem Arzneimittel, das zur Behandlung Ihrer Erkrankung angewendet wird
      • wenn Sie an Gicht leiden
    • Wenn Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • Sie sollten Ihren Arzt informieren,
        • wenn ein chirurgischer bzw. zahnärztlicher Eingriff geplant ist
        • wenn Sie an Magen- oder Bauchschmerzen oder an Magen- oder Darmblutungen (rot oder schwarz gefärbter Stuhl) leiden.
      • Sie sollten Ihren Arzt auch sofort informieren, wenn sich bei Ihnen ein Krankheitsbild entwickelt, das Fieber und blaue Flecken unter der Haut beinhaltet, die wie kleine rote Pünktchen aussehen. Dies kann mit einer unerklärlichen, ausgeprägten Müdigkeit, Verwirrtheit und einer Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht) verbunden sein.
      • Wenn Sie sich schneiden oder verletzen, kann die Blutung eventuell länger als sonst andauern. Dies hängt mit der Wirkung Ihres Arzneimittels zusammen, da es die Gerinnung des Blutes hemmt. Kleinere Schnitte und Verletzungen, wie sie z. B. auftreten können, wenn Sie sich schneiden oder rasieren, sind in der Regel ohne Bedeutung. Wenn Sie trotzdem wegen der Blutung besorgt sind, sollten Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel ist nicht zur Anwendung bei Kindern oder Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt.
      • Es besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen Acetylsalicylsäure (ASS) und dem Reye-Syndrom, wenn Präparate, die ASS enthalten, Kindern oder Jugendlichen mit einer Virusinfektion gegeben werden. Das Reye-Syndrom ist eine sehr seltene Krankheit, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist unwahrscheinlich, dass das Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht während des dritten Schwangerschaftstrimesters ein.
    • Dieses Arzneimittel sollten Sie während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters möglichst nicht einnehmen.
    • Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Falls Sie während der Behandlung mit dem Präparat schwanger werden, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, da die Einnahme von in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie dieses Arzneimittel einnehmen, sollten Sie nicht stillen.
    • Wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme des Arzneimittels zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Manche Arzneimittel können die Anwendung des Präparates beeinflussen, und umgekehrt kann das Präparat die Wirkung von anderen Arzneimitteln beeinflussen.
    • Insbesondere sollten Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie die folgenden Arzneimittel einnehmen/ anwenden:
      • orale Antikoagulanzien, Arzneimittel, die die Blutgerinnung vermindern
      • Acetylsalicylsäure (ASS) oder andere nicht steroidale entzündungshemmende Arzneimittel, die üblicherweise zur Behandlung von schmerzhaften und/oder entzündlichen Erkrankungen der Muskeln und Gelenke eingesetzt werden
      • Heparin oder andere Arzneimittel in Spritzen, die die Blutgerinnung vermindern
      • Omeprazol, Esomeprazol oder Cimetidin, Arzneimittel zur Behandlung von Magenbeschwerden
      • Methotrexat, ein Arzneimittel zur Behandlung von schweren Gelenkerkrankungen (rheumatoide Arthritis) oder Hauterkrankungen (Psoriasis)
      • Probenecid, Benzbromaron oder Sulfi npyrazon, Arzneimittel zur Behandlung von Gicht
      • Fluconazol, Voriconazol, Ciprofloxacin oder Chloramphenicol, Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen und Pilzinfektionen
      • Fluoxetin, Fluvoxamin oder Moclobemid, Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen
      • Carbamazepin oder Oxcarbazepin, Arzneimittel zur Behandlung einiger Epilepsieformen
      • Ticlopidin, ein weiteres Arzneimittel, das das Zusammenklumpen von Blutplättchen verhindert
    • Sie sollten jede andere Behandlung mit Clopidogrel abbrechen, solange Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Eine gelegentliche Einnahme von ASS (nicht mehr als 1.000 mg innerhalb von 24 Stunden) ist im Allgemeinen unbedenklich. Eine langfristige Einnahme von ASS aus anderen Gründen sollte jedoch mit Ihrem Arzt oder Apotheker besprochen werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.