Beipackzettel von Colistimethat-Natrium INFECTOPHARM 3 Mio. I.E.PIF einsehen

Art und Weise

  • Colistimethat-Natrium wird Ihnen vom Arzt als 30- bis 60-minütige Infusion über eine Vene verabreicht.

Dosierung

  • Ihre Behandlung wurde Ihnen von Ihrem Arzt verschrieben und wird Ihnen unter Aufsicht eines Arztes oder einer medizinischen Fachkraft verabreicht.
  • Die Dosis von Colistimethat-Natrium hängt von der Schwere Ihrer Erkrankung, Ihrer Nierenfunktion und Ihrem Gewicht ab.
  • Die übliche Tagesdosis beträgt bei Erwachsenen 9 Millionen Einheiten, aufgeteilt in zwei oder drei Dosierungen. Wenn Sie schwer krank sind, erhalten Sie zu Beginn der Behandlung einmal eine höhere Dosis von 9 Millionen Einheiten.
  • In manchen Fällen kann Ihr Arzt eine höhere Tagesdosis von bis zu 12 Millionen Einheiten verordnen.
  • Die übliche Tagesdosis bei Kindern bis zu 40 kg Körpergewicht beträgt 75.000 bis 150.000 Einheiten pro Kilogramm Körpergewicht, aufgeteilt in drei Dosierungen.
  • Bei zystischer Fibrose sind gelegentlich höhere Dosierungen verabreicht worden.
  • Kinder und Erwachsene mit Nierenerkrankungen, einschließlich Dialysepatienten, erhalten normalerweise geringere Dosierungen.
  • Solange Sie Colistimethat-Natrium erhalten, wird Ihr Arzt regelmäßig Ihre Nierenfunktion prüfen.
  • Dauer der Behandlung
    • Ihr Arzt wird je nach Schwere der Infektion entscheiden, wie lange Ihre Behandlung dauern soll. Bei der Behandlung von bakteriellen Infektionen ist es wichtig, die gesamte Therapie abzuschließen, um eine Verschlimmerung der bestehenden Infektion zu verhindern.
  • Wenn Ihnen eine größere Menge verabreicht wurde als festgelegt
    • Da Ihnen ein Arzt oder eine medizinische Fachkraft Colistimethat-Natrium geben wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine falsche Dosis erhalten.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, falls Sie Bedenken zu der Medikamentenmenge haben, die Ihnen gegeben wird.
    • Folgende Symptome können beim Erhalt von zu viel Colistimethat-Natrium auftreten:
      • Schwindel und Gefühl des Drehens (Vertigo)
      • undeutliche Sprache
      • Sehstörungen
      • Verwirrtheit
      • psychische Beeinträchtigung
      • Gesichtsrötung
      • Nierenprobleme
      • Muskelschwäche
      • Gefühl, nicht atmen zu können
  • Wenn Ihnen zum erwarteten Zeitpunkt kein Colistimethat-Natrium verabreicht wurde
    • Colistimethat-Natrium wird Ihnen von einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft gegeben. Es ist daher unwahrscheinlich, dass eine Dosis vergessen wird. Falls Sie glauben, dass bei Ihnen eine Dosis Colistimethat-Natrium vergessen wurde, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Ihr Arzt wird entscheiden, wie lange Ihnen Colistimethat-Natrium gegeben werden soll. Es ist wichtig, dass Ihre Behandlung gemäß den Anweisungen Ihres Arztes abgeschlossen wird, da sich Ihre Symptome andernfalls verschlimmern könnten.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Colistimethat-Natrium. Dies ist ein Antibiotikum, das zu einer Gruppe von Antibiotika gehört, die als Polymyxine bezeichnet werden.
  • Es wird als Injektion zur Behandlung schwerwiegender Infektionen verabreicht, die durch bestimmte Bakterien verursacht werden.
  • Colistimethat-Natrium wird angewendet, wenn andere Antibiotika nicht geeignet sind.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Colistimethat-Natrium, Colistin oder andere Polymyxine sind
  • Falls dies auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Ihnen Colistimethat-Natrium verabreicht wird.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Colistimethat-Natrium kann manchmal allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder roten und knotigen Hautausschlag, Schwellung von Augenlidern, Gesicht, Lippen, Mund, Hals oder Zunge, Juckreiz, Atemoder Schluckbeschwerden und Verlust des Bewusstseins verursachen. Falls dies bei Ihnen auftreten sollte, sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal. Ihre Behandlung mit Colistimethat-Natrium muss in diesem Fall sofort abgebrochen werden.
  • Weniger schwere allergische Reaktionen sind u. a. Hautausschlag, der später während der Behandlung auftreten kann.
  • Colistimethat-Natrium kann auch Ihre Nieren beeinflussen, insbesondere bei hohen Dosen, wenn Sie bereits Nierenprobleme haben oder andere Arzneimittel einnehmen, die möglicherweise Ihre Nieren beeinträchtigen. Diese Probleme werden in der Regel besser, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis von Colistimethat-Natrium verringert wird.
  • Nebenwirkungen, die das Nervensystem beeinflussen, treten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auf, wenn die Dosis von Colistimethat-Natrium zu hoch ist, bei Personen mit schlechter Nierenfunktion oder bei solchen, die außerdem Muskelrelaxantien oder andere Medikamente mit einer ähnlichen Wirkung auf die Nervenfunktion einnehmen.
  • Die schwerwiegendste dieser möglichen Nebenwirkungen des Nervensystems ist das Unvermögen zu atmen aufgrund einer Lähmung der Brustmuskulatur. Falls Sie irgendwelche Atemschwierigkeiten feststellen, müssen Sie dringend medizinische Hilfe aufsuchen.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen):
    • Bluttests können Veränderungen der Nierenfunktion anzeigen
    • Kopfschmerzen
    • Kribbeln oder Taubheit im Bereich von Mund, Lippen und Gesicht
    • Jucken
    • Muskelschwäche
  • Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 1.000 betreffen):
    • Nierenversagen
  • Weitere Nebenwirkungen sind u. a.:
    • Schwindel
    • Schwierigkeiten, Bewegungen zu kontrollieren
    • Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal bevor Sie Colistimethat-Natrium anwenden,
      • wenn Sie Nierenprobleme haben oder hatten
      • wenn Sie an Myasthenia gravis leiden
      • wenn Sie an Porphyrie leiden
    • Kinder
      • Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Colistimethat-Natrium bei Frühgeborenen und Neugeborenen geboten, da ihre Nieren noch nicht voll entwickelt sind.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Colistimethat-Natrium kann Schwindel, Verwirrtheit oder Sehstörungen, wie verschwommene Sicht, verursachen. Falls dies geschieht, nehmen Sie nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Colistimethat-Natrium wird Ihnen möglicherweise gegeben, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, sofern die Vorteile nach Meinung Ihres Arztes die möglichen Risiken überwiegen. Es ist nicht bekannt, ob die Anwendung von Colistimethat-Natrium Ihrem ungeborenen Baby schaden kann.
  • Stillzeit
    • Colistimethat-Natrium geht in die Muttermilch über.
    • Colistimethat-Natrium sollte stillenden Müttern nicht verabreicht werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Falls Sie eines der im Folgenden aufgeführten Arzneimittel einnehmen, können Sie Colistimethat-Natrium möglicherweise anwenden oder Sie dürfen es nicht anwenden. Manchmal ist es notwendig, andere Arzneimittel abzusetzen (wenn auch nur vorübergehend) oder Sie können möglicherweise nur eine niedrigere Dosis von Colistimethat-Natrium anwenden oder Sie müssen möglicherweise beobachtet werden, während Sie Colistimethat-Natrium anwenden.
    • In manchen Fällen kann es erforderlich sein, die Menge von Colistimethat-Natrium in Ihrem Blut von Zeit zu Zeit zu messen, um sicherzustellen, dass Sie die richtige Dosis erhalten.
    • Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Colistimethat-Natrium beeinflussen:
      • Arzneimittel, die Ihre Nierenfunktion beeinflussen können. Hierzu gehören Aminoglykosidantibiotika (wie Gentamicin, Amikacin, Netilmicin und Tobramycin) und Cephalosporine. Die gleichzeitige Einnahme solcher Arzneimittel zusammen mit Colistimethat-Natrium kann das Risiko von Nierenschädigungen erhöhen.
      • Arzneimittel, die das Nervensystem beeinflussen können. Hierzu gehören Aminoglykosidantibiotika (wie Gentamicin, Amikacin, Netilmicin und Tobramycin). Die gleichzeitige Einnahme solcher Arzneimittel zusammen mit Colistimethat-Natrium kann das Risiko von Nebenwirkungen der Ohren oder anderer Teile Ihres Nervensystems erhöhen.
      • So genannte Muskelrelaxantien, die häufig während einer Vollnarkose angewendet werden. Colistimethat- Natrium kann die Wirkungen dieser Arzneimittel verstärken. Wenn Sie eine Vollnarkose erhalten, informieren Sie den Narkosearzt darüber, dass Sie Colistimethat-Natrium erhalten.
    • Wenn Sie an Myasthenia gravis leiden und weitere Antibiotika, so genannte Makrolide (wie Azithromycin, Clarithromycin oder Erythromycin) oder so genannte Fluorochinolon-Antibiotika (wie Ofloxacin, Norfloxacin und Ciprofloxacin) einnehmen, kann durch die Einnahme von Colistimethat-Natrium das Risiko von Muskelschwäche und Atemnot weiter erhöht werden.
    • Wenn Sie Colistimethat-Natrium als Infusion und gleichzeitig Colistimethat-Natrium als Inhalation erhalten, kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöht sein.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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