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Art und Weise

  • Das Pulver wird zu einer Suspension in Flüssigkeit aufgeschwemmt und kann entweder eingenommen (oral) oder als Einlauf (rektal) verabreicht werden.
  • Das Pulver sollte nicht gleichzeitig mit Sorbitol angewendet werden.
  • Zum Einnehmen
    • Das Pulver wird in ca. 100 ml Wasser aufgerührt und sofort getrunken.
    • Nicht mit Fruchtsäften mischen, da diese kaliumhaltig sein können!
    • Bei Einnahme von dem Pulver ist darauf zu achten, dass Partikel des Harzes nicht eingeatmet werden.
    • Die Einnahme sollte daher in möglichst sitzender Haltung erfolgen.
  • Rektale Anwendung (als Einlauf)
    • Die rektale Verabreichung als Einlauf eignet sich vor allem für Patienten mit Erbrechen oder Problemen im oberen Magen-Darm-Trakt.
    • Das Pulver wird in ca. 200 ml körperwarmem Wasser oder in 10%iger wässriger Glukoselösung als Retentionseinlauf verabreicht.
    • Der Patient soll den Einlauf möglichst lange halten. Die optimale Verweildauer ist mindestens 9 Stunden. Ist dies nicht möglich, sollte der Einlauf mit der gleichen Menge Substanz häufiger wiederholt werden.
    • Um das Pulver zu entfernen, sollte anschließend eine Darmspülung mit ca. 2 l körperwarmem Leitungswasser vorgenommen werden.
    • Die Einnahme ist besser wirksam als ein Einlauf und deshalb vorzuziehen. Der Einlauf hat jedoch den Vorteil des schnelleren Wirkungseintritts, sodass es sich zu Beginn der Behandlung empfehlen kann, beide Anwendungsarten zu nutzen.
  • Anwendung bei Kindern
    • Das Pulver darf von Neugeborenen nicht eingenommen werden.
    • Bei Neugeborenen und Kindern sollte die rektale Anwendung als Einlauf nur unter besonderer Vorsicht erfolgen.
    • Zur rektalen Anwendung bei Kindern und Neugeborenen sollte das Pulver in 10%iger wässriger Glucoselösung aufgeschwemmt werden. Zur Entfernung des Harzes sollten wie bei Erwachsenen Darmspülungen mit warmem Leitungswasser vorgenommen werden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an.
  • Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die Dosierung und Dauer der Therapie richtet sich nach der Kaliumkonzentration im Blut und kann daher nur individuell durch den Arzt bestimmt werden.
  • Die empfohlene Dosis beträgt
    • Zum Einnehmen
      • Erwachsene sollten 1- bis 4-mal täglich 1 Beutel (15 g) Pulver einnehmen.
    • Rektale Anwendung (als Einlauf)
      • Durchschnittlich sollten 3 - 6 Beutel Pulver (45 - 90 g Pulver) als Retentionseinlauf verabreicht werden.
      • Bei Bedarf kann der Einlauf alle 2 - 4 Stunden wiederholt werden, bis maximal 10 Beutel Pulver (150 g Pulver) täglich.
    • Kinder
      • Kinder sollten 0,5 - 1 g Pulver pro kg Köpergewicht in mehreren Einzeldosen einnehmen.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Therapie ist abhängig vom Serum-Kalium-Spiegel, der täglich kontrolliert werden muss.
    • Die Therapie muss unterbrochen bzw. beendet werden, wenn der Serum-Kalium-Spiegel in den Normbereich absinkt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Benachrichtigen Sie umgehend einen Arzt, damit er erforderliche Maßnahmen einleiten kann.
    • Bei Überdosierung kann es zu Hypokaliämie (erniedrigte Kaliumkonzentration im Blut) bzw. Hypercalcämie (erhöhte Calciumkonzentration im Blut) kommen.
    • Symptome dieser Blutspiegelveränderungen können das Nervensystem und die Muskulatur betreffen (wie Reizbarkeit, Verwirrtheitszustände, verzögerte Denkprozesse, Muskelschwäche oder -verkrampfung, Reflexminderung, Lähmungserscheinungen, Apathie, Bewusstseinsstörungen bis zum Atemstillstand), den Magen-Darm-Trakt (wie Appetitlosigkeit, Verstopfung, Darmverschluss) und das Herz-Kreislauf-System (wie Herzrasen, Extraschläge des Herzens, EKG-Veränderungen).
    • Im Falle einer Überdosierung muss das Kationenaustauscherharz durch Abführmittel oder Einläufe aus dem Darm entfernt werden. Ist eine schnelle Wiederherstellung physiologischer Serum-Kalium-Spiegel notwendig, müssen entsprechende Maßnahmen (z. B. Kaliumsubstitution) getroffen werden.
    • Eventuell erhöhte Serum-Calcium-Spiegel müssen normalisiert werden.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Präparat ist ein Kationenaustauscher (hier: Austausch von Calcium gegen Kalium im Darm).
  • Es ist ein pulverförmiges Harz, das entweder geschluckt wird oder als Einlauf in den Enddarm eingebracht wird. Das Harz bindet das mit dem Blut herangeführte Kalium und senkt so den Kaliumspiegel im Blut. Dabei gibt das Harz im Austausch Calcium an das Blut ab.
  • Es wird angewendet zur Behandlung erhöhter Serumkaliumspiegel (Hyperkaliämie).

Kontraindikation

  • Dieses Präparat darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Poly(styrol-co-divinylbenzol)sulfonsäure (92 : 8), Calciumsalz oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • wenn bei Ihnen eine erniedrigte Kaliumkonzentration im Blut vorliegt (Hypokaliämie),
    • wenn bei Ihnen eine erhöhte Calciumkonzentration im Blut (Hypercalcämie) vorliegt,
    • wenn Sie an einer Erkrankung mit Einengung des Darms leiden,
    • wenn Ihre Darmbeweglichkeit eingeschränkt ist.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken:
    • Starke Magenschmerzen, rektale Schmerzen
    • Blähungen, schwere Verstopfung
    • Schwere Übelkeit und Erbrechen
    • Schwarzer, blutiger oder teerartiger Stuhl, Husten von Blut oder Erbrochenes, das wie Kaffeesatz aussieht.
  • Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar:
    • Möglich ist die Entstehung einer Hypokaliämie (erniedrigte Kaliumkonzentration im Blut) oder Hypercalcämie (erhöhte Calciumkonzentration im Blut).
    • Eine Hypomagnesiämie (erniedrigter Magnesiumspiegel im Blut) ist ebenfalls möglich.
    • In einzelnen Fällen wurden akute Bronchitis und/oder Lungenentzündung (Bronchopneumonie) in Zusammenhang mit der Einatmung von Partikeln des Austauscherharzes beschrieben.
    • Minderdurchblutungen bzw. Unterbrechungen der Durchblutung in der Magen-Darm-Wand (Ischämien) und Darmentzündungen (Kolitis) sowie Geschwürbildungen (Ulzerationen), und Absterben von Gewebe (Nekrosen) im Bereich des Magen-Darm-Traktes, die zu einem Wanddurchbruch führen und tödlich verlaufen können, wurden berichtet.
    • Außerdem kann es zu Magen-Darm-Unverträglichkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall kommen.
    • In seltenen Fällen wurden bei Kindern massiver Stuhlverhalt nach rektaler Verabreichung und bei Neugeborenen Magen-Darm-Ablagerungen nach oraler Verabreichung beobachtet.
    • Es wurden Verengungen und Verschlüsse im Magen-Darm-Trakt beschrieben. Möglicherweise lag diesen Fällen eine gleichzeitig bestehende Erkrankung oder eine ungenügende Verdünnung der Suspension zugrunde.
    • Bei Frühgeborenen und Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht wurden unter der Anwendung von Kationenaustauscherharzeinläufen Blutstühle beobachtet. Ein Zusammenhang mit gleichzeitig verabreichtem Sorbitol als ursächlichem Faktor kann nicht ausgeschlossen werden.
  • Wann können diese unerwünschten Wirkungen auftreten?
    • Da der Wirkstoff noch 4 - 5 Tage nach der Einnahme oder Verabreichung wirken kann, kann eine Hypokaliämie oder Hypercalcämie auch erst nach ein paar Tagen auftreten.
  • Gegenmaßnahmen
    • Eine gelegentlich auftretende Verstopfung kann durch Gabe eines Abführmittels verhindert oder behandelt werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat anwenden.
    • Dem Austauscherharz sollte kein Sorbitol beigefügt werden und es sollte nicht gleichzeitig mit Sorbitol angewendet werden, weder bei der Einnahme (orale Anwendung) noch bei der Anwendung als Einlauf (rektale Anwendung).
    • Es kann zu schweren Schäden der Magen- oder Darmwand kommen, die unter Umständen auch tödlich verlaufen können.
    • Die Wirkung von Kationenaustauscherharzen wie diesem setzt mit zeitlicher Verzögerung ein.
    • Bei der Behandlung einer lebensbedrohlichen Hyperkaliämie muss Ihr Arzt andere, sofort wirksame therapeutische Maßnahmen ergreifen.
    • Vor der Anwendung sind vom Arzt Ihre Salz-(Elektrolyt-)Werte, der Säure-Basen-Haushalt, der Herzrhythmus und die Nierenfunktion zu kontrollieren. Diese Parameter sind während der Therapie zunächst in kürzeren, später in längeren Abständen zu überwachen.
    • Insbesondere zur Vermeidung einer Hypokaliämie (Absinken des Serum-Kalium-Spiegels unter den Normalbereich von 3,8-5,4 mmol/l) ist es notwendig, den Serum-Kalium-Spiegel während des Behandlungszeitraumes täglich zu kontrollieren.
    • Sobald der Serum-Kalium-Spiegel in den Normbereich fällt, ist das Präparat abzusetzen.
    • Zur Vermeidung einer Hypercalcämie (Serum-Calcium-Spiegel über 2,7 mmol/l) ist wöchentlich der Serum-Calcium-Spiegel zu bestimmen (Serum ist ein Teil des Blutes).
    • Da das Arzneimittel wie andere Austauscherharze keine absolute Selektivität für Kalium aufweist, besteht die Möglichkeit einer zu starken Verminderung von Magnesium im Blut (Hypomagnesiämie). Der Magnesiumspiegel ist während der Therapie zu kontrollieren.
    • Vorsicht ist angebracht bei gleichzeitiger Gabe von Digitalispräparaten (Herzmittel). Durch den erniedrigten Kaliumspiegel können die Wirkung und vor allem die Nebenwirkungen des Herzmittels verstärken werden.
    • Die gleichzeitige Gabe von Schleifendiuretika oder Thiaziddiuretika (Entwässerungsmittel) erhöht die Möglichkeit der Entstehung einer Hypokaliämie (erniedrigte Kaliumkonzentration im Blut).
    • Verstopfung (Obstipation) ist durch die Gabe von Abführmitteln (Laxantien) zu vermeiden. Bei Auftreten einer klinisch bedeutsamen Stuhlverstopfung sollte die Behandlung mit dem Präparat bis zur Normalisierung unterbrochen werden.
    • Die gleichzeitige Einnahme von diesem Arzneimittel und aluminium-, magnesium- oder calciumhaltigen Magensäurebindern (Antacida) und Abführmitteln kann zum Auftreten einer metabolischen Alkalose (Störung des Säure-Basen-Haushaltes mit Anstieg des Blut pH-Wertes) führen. Die Einnahme sollte daher in ausreichendem zeitlichem Abstand erfolgen.
    • Bei gleichzeitiger Einnahme von Kationenaustauscherharz und Aluminiumhydroxid (Wirkstoff zur Bindung von Magensäure) wurde über das Auftreten eines Darmverschlusses auf Grund von Aluminiumhydroxidablagerungen berichtet.
    • Bei Einnahme von dem Pulver ist darauf zu achten, dass Partikel des Harzes nicht eingeatmet werden.
    • Die Einnahme sollte daher in möglichst sitzender Haltung erfolgen.
    • Kinder
      • Das Präparat darf von Neugeborenen nicht eingenommen werden.
      • Bei Neugeborenen und Kindern sollte die Verabreichung als Einlauf (rektal) nur mit besonderer Vorsicht erfolgen, da eine Überdosierung oder unzureichende Verdünnung zu einer Ablagerung des Harzes im Darm führen könnte.
      • Bei Frühgeborenen und Neugeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht sollte auf Grund des Risikos von Blutungen des Verdauungstraktes und Nekrosen (Absterben von Gewebe) des Darms die Verabreichung als Einlauf nur mit besonderer Vorsicht erfolgen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von diesem Präparat bei Schwangeren vor. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie es anwenden sollten.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff dieses Arzneimittels in die Muttermilch übergeht. Ihr Arzt wird daher entscheiden, ob Sie während der Behandlung das Stillen unterbrechen sollten oder ob auf die Behandlung verzichtet wird.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Mittel, die z. B. Natrium-, Kalium- oder Magnesiumionen abgeben, können die kaliumbindende Wirksamkeit des Harzes verringern.
    • Wegen der Freisetzung von Calcium kann die Aufnahme (Resorption) von Tetracyclinen ins Blut verschlechtert werden.
    • Das Präparat kann die Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt und damit die Wirksamkeit von anderen gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln wie Levothyroxin (Schilddrüsenhormon zur Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse) oder Lithium (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen) vermindern. Halten Sie daher einen zeitlichen Abstand von mindestens 3 Stunden zwischen der Einnahme von diesem Präparat und anderen Arzneimitteln ein, sofern von Ihrem Arzt oder Apotheker nicht anders empfohlen. Wenn Sie unter einer Magenentleerungsstörung leiden, kann Ihr Arzt auch einen zeitlichen Abstand von 6 Stunden empfehlen. Fragen Sie vor der Einnahme eines anderen Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat und halten Sie sich genau an deren Anweisungen
  • Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Pulver sollte nicht mit Fruchtsäften gemischt werden, da diese kaliumhaltig sein können.
    • Auf andere Nahrungsmittel mit hohem Kaliumgehalt, wie z. B. Datteln, Bananen, Linsen, Erbsen, Bohnen und Spinat, sollte ebenfalls verzichtet werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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