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Art und Weise

  • Sie sollten die Tablette eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen einnehmen und sie vorzugsweise langsam im Mund zergehen lassen.

Dosierung

  • Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Erwachsene sollten 1- bis 3-mal täglich 1 Tablette einnehmen.
    • Eine maximale Dosis von 3 Tabletten pro Tag soll aufgrund der enthaltenen Menge an herzwirksamen Bestandteilen (Glykoside) nicht überschritten werden.
    • Bei Besserung der Beschwerden ist die Häufigkeit der Einnahme zu reduzieren.
  • Dauer der Anwendung
    • Auch homöopathische Arzneimittel sollten ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit eingenommen werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Die Einnahme größerer Mengen des Arzneimittels kann zu einer Vergiftung mit Maiglöckchen-Glykosiden (Convallaria majalis) führen.
    • Bei Überdosierung mit Maiglöckchen-Glykosiden sind die Symptome wie bei einer Digitalis-Vergiftung zu erwarten.
    • Als Frühsymptome einer Intoxikation können gastrointestinale Erscheinungen wie Nausea, Erbrechen und Speichelfluss, seltener Durchfall sowie neurotoxische Erscheinungen (Sehstörungen mit Skotomen, Störungen des Farbensehens, Verwirrtheit) auftreten, später Mydriasis, Halluzinationen, Delirien, unter Umständen Tremor und Konvulsionen.
    • Eine Vielfalt von Herz-Rhythmusstörungen ist möglich:
      • Bigeminus, Sinusbradykardie mit ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern.
    • Bei Übderdosierung benachrichtigen Sie bitte sofort Ihren Arzt. Er wird entscheiden, welche Gegenmaßnahmen erforderlich sind. Die Reihenfolge der therapeutischen Maßnahmen richtet sich nach dem Schweregrad der Vergiftung. Bei nur leichter Überdosierung reichen Absetzen des Präparates und eine sorgfältige Überwachung durch den Arzt aus.
    • Therapie bei Intoxikation
    • Giftentfernung:
      • Bei akuter Intoxikation: Magenspülung nach Prämedikation von 1mg Atropin i.m. Wiederholte reichliche Gabe von Aktivkohle zur Resorptionsverminderung.
      • Bei chronischer kumulativer sowie leichter Überdosierung Absetzen des Präparates und sorgfältige Überwachung des Patienten. Einflüsse, die zur Veränderung der Cardenolidglycosid-Toleranz führen, sind zu vermeiden oder zu korrigieren (Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes).
    • Weitere Maßnahmen:
      • Korrektur des Wasser- und Elektrolyt-Haushaltes:
        • i.v.-Tropfinfusion zum Ausgleich einer Dehydration durch Erbrechen mit Überwachung und Bilanzierung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes. Ein eventuell vorhandenes Magnesiumdefizit ist auszugleichen. Bei Hypokaliämie ist der Serumkaliumspiegel auf normale Werte anzuheben (Kontraindikation: AV-Block). Atemhilfe, da Sauerstoffmangel die Toxizität verstärkt. Kreislaufhilfe. Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit Atropin (bei Herzblock oder Bradykardie), mit Lidocain i.v. (bei ventrikulärer Tachykardie oder Kammerflimmern) sowie mit Phenytoin, z. B. Phenhydan, Epanutin), (bei Extrasystolie; ggf. Herzschrittmacher). Bei Herzstillstand Maßnahmen der Reanimation einleiten, z. B. Herzmassage. Bei Stenokardien haben sich Nitro-Präparate bewährt (Hinweis: Nitro-Präparate können zu einem rapiden Blutdruckabfall führen). Bei Unruhe, Angst und exogner Psychose: Ruhigstellung des Patienten, eventuell Sedation, z. B. Diazepam. Transport: Obligatorische Klinikbehandlung, da Monitorüberwachung erforderlich. Bettruhe.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Es sind keine schädlichen Auswirkungen zu erwarten, wenn Sie die Anwendung abbrechen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein homöopathisches Arzneimittel zur Anwendung bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
  • Das Anwendungsgebiet leitet sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehört:
    • Leichte Herzschwäche, z. B. Altersherz.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden:
    • bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren,
    • in der Schwangerschaft und Stillzeit,
    • bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder gegen andere herzwirksame Glykoside (z. B. Digitoxin),
    • Behandlung mit Herzglykosiden (z. B. Digitoxin, Digoxin),
    • Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden,
    • Herzleistungsschwäche der Schweregrade NYHA III und IV,
    • Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie),
    • Magnesiummangel im Blut (Hypomagnesiämie),
    • erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hyperkalzämie),
    • Herzrhythmusstörungen mit verlangsamter Herzschlagfolge (Bradykardie),
    • mit starkem Anstieg der Herzschlagfolge (Kammertachykardie),
    • Erregungsleitungsstörungen mit langsamer Herzschlagfolge (AV-Block II. oder III. Grades),
    • mit gestörter Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmacher-Therapie),
    • mit krankhaften elektrischen Leitungsbahnen des Herzens (z. B. WPW-Syndrom) oder Verdacht auf solche,
    • Herzmuskelerkrankungen mit Verengung der Ausflussbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion),
    • krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aortenaneurysma),
    • einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regularisierung der Herzschlagfolge),
    • gleichzeitig intravenöser Gabe von Calciumsalzen (s. Wechselwirkungen).
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Arnika und andere Korbblütler, oder einen der anderen Bestandteile sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Aufgrund des Bestandteils Convallaria majalis (Maiglöckchen) sind die nachfolgend aufgeführten unerwünschten Wirkungen möglich:
    • Magen-Darm-Trakt:
      • Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und Durchfall, Appetitlosigkeit
    • Herz-Kreislauf:
      • Unregelmäßiger Puls und Herzrhythmusstörungen
    • Sinnesorgane:
      • Sehstörungen (z. B. Veränderungen des Farbsehens im Gelb/Grünbereich), Müdigkeit, Halluzinationen, Konvulsionen, Tremor, Delirien
    • Haut:
      • Hautausschläge
    • Aussagen zur Häufigkeit können nicht gemacht werden.
  • Hinweis:
    • Bei der Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels können sich die vorhandenen Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollten Sie das Arzneimittel absetzen und Ihren Arzt befragen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich:
    • Das Arzneimittel sollte nicht ohne ärztlichen Rat angewendet werden und ersetzt nicht andere vom Arzt verordnete Arzneimittel.
    • Der Bestandteil Convallaria majalis enthält herzwirksame Glykoside. Es bestehen von Mensch zu Mensch erhebliche Unterschiede in der Glykosidempfindlichkeit.
    • Bei unverändertem Fortbestehen der Krankheitssymptome über 6 Wochen oder bei Ansammlung von Wasser in den Beinen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder die Halsgegend ausstrahlen können, oder bei Atemnot ist eine rasche ärztliche Abklärung erforderlich.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jedem gleichzeitig mit diesem angewendeten Arzneimittel die Möglichkeit einer Wechselwirkung berücksichtigt werden.
    • Wirkungen und damit auch Nebenwirkungen von dem Arzneimittel können verstärkt werden bei gleichzeitiger Gabe von:
      • Calcium (darf nicht i. v. injiziert werden),
      • Arzneimittel, die den Kalium-/Magnesiumspiegel senken:
        • Diuretika,
        • Abführmittel (Missbrauch),
        • Benzylpenicillin,
        • Amphotericin B,
        • Süßholzwurzel-Extrakt,
        • Kortison (Korticosteroide, ACTH),
        • Acetylsalicylsäure,
        • Lithiumsalze,
        • Carboanhydrasehemmer,
      • ß-Blocker (Verlangsamung des Herzschlages),
      • Nifedipin
      • Arzneimittel, die Herzrhythmusstörungen begünstigen:
        • Suxamethoniumchlorid,
        • Reserpin,
        • trizyklische Antidepressiva,
        • Sympathomimetika,
        • Phosphodiesterasehemmer (z.B. Theophyllin),
      • Arzneimittel, die den Blutspiegel von Herzglykosiden erhöhen (P-Glykoprotein-Inhibitoren):
        • Amiodaron (bis mehrere Wochen (Monate) nach Ende der Einnahme),
        • Atorvastatin,
        • Ciclosporin,
        • Chinin/Chinidin,
        • Chloroquin/Hydroxychloroquin,
        • Spironolakton,
        • Calciumantagonisten (Verapamil, Diltiazem u.a.),
        • Itraconazol/Ketokonazol,
        • Erythromycin/Clarithromycin,
        • Sirolimus/Tacrolimus,
        • Indinavir/Ritonavir.
  • Bei Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels kann durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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