Beipackzettel von Deferasirox AL 900 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel einmal täglich, jeden Tag ungefähr zur gleichen Tageszeit mit etwas Wasser ein.
  • Nehmen Sie die Filmtabletten entweder auf nüchternen Magen oder mit einer leichten Mahlzeit ein.
  • Die Einnahme jeweils zur gleichen Tageszeit hilft Ihnen zusätzlich, daran zu denken, Ihre Tabletten einzunehmen.
  • Für Patienten, die Tabletten nicht im Ganzen schlucken können, können die Filmtabletten zerkleinert und die gesamte Dosis auf weiche Speisen, wie Joghurt oder Apfelmus (pürierte Äpfel), gestreut eingenommen werden. Die Dosis sollte sofort und komplett eingenommen werden. Sie dürfen sie nicht für eine spätere Verwendung aufbewahren.

Dosierung

  • Die Behandlung mit diesem Arzneimittel wird von einem Arzt überwacht, der Erfahrung mit der Behandlung der Eisenüberladung hat, die durch Bluttransfusionen verursacht wird.
  • Nehmen Sie es immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Dieses Präparat ist nicht für alle unten genannten Dosierungen geeignet. Für diese Dosierungen sind andere Arzneimittel, die den Wirkstoff Deferasirox enthalten, zu verwenden.
  • Die Tablette darf nicht geteilt werden, um eine niedrigere Dosis zu erhalten. Die Tablette kann geteilt werden, um das Schlucken zu erleichtern, aber beide Teilstücke müssen eingenommen werden. Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation.
  • Wie viel sollten Sie einnehmen?
    • Die Dosis von Deferasirox richtet sich bei allen Patienten nach dem Körpergewicht. Ihr Arzt wird die von Ihnen benötigte Dosis berechnen und Ihnen sagen, wie viele Tabletten Sie täglich einnehmen müssen.
      • Die übliche Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt für Patienten, die regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, einmal täglich 14 mg/kg Körpergewicht. Eine höhere oder niedrigere Anfangsdosis kann von Ihrem Arzt entsprechend Ihren Bedürfnissen empfohlen werden.
      • Die übliche Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt für Patienten, die nicht regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, 7 mg/kg Körpergewicht täglich.
      • Je nachdem, wie Sie auf die Behandlung ansprechen, kann Ihr Arzt die Dosierung später erhöhen oder senken.
      • Die maximale empfohlene Tagesdosis an Deferasirox beträgt:
        • für Patienten, die regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, 28 mg/kg Körpergewicht,
        • für erwachsene Patienten, die nicht regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, 14 mg/kg Körpergewicht,
        • für Kinder und Jugendliche, die nicht regelmäßig Bluttransfusionen erhalten, 7 mg/kg Körpergewicht.
    • Deferasirox gibt es auch in Form von Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen. Wenn Sie von den Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen zu diesen Filmtabletten wechseln, muss Ihre Dosis angepasst werden. Dieses Präparat ist nicht als Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen erhältlich. Für diese Darreichungsform ist auf andere Arzneimittel, die den Wirkstoff Deferasirox enthalten, zurückzugreifen.
  • Wie lange sollten Sie Deferasirox einnehmen?
    • Nehmen Sie das Präparat täglich ein, solange es Ihnen Ihr Arzt sagt. Es handelt sich um eine Langzeitbehandlung, die möglicherweise Monate oder Jahre dauert. Ihr Arzt wird Ihren Gesundheitszustand regelmäßig überprüfen, um zu sehen, ob das Arzneimittel wie erwartet wirkt.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Fragen haben, wie lange Sie einnehmen müssen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel eingenommen haben, oder wenn jemand anderes irrtümlicherweise Ihre Tabletten eingenommen hat, suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt oder ein Krankenhaus auf und zeigen Sie dem Arzt die Tablettenpackung. Es ist möglicherweise eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich. Es können Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Nieren- oder Leberprobleme auftreten, die schwerwiegend sein können.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie sie am selben Tag ein, sobald Sie sich daran erinnern. Nehmen Sie dann die nächste(n) Tablette(n) wie vorgesehen ein. Nehmen Sie am nächsten Tag nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Setzen Sie das Arzneimittel nicht ab, ohne dass Ihr Arzt dies vorschreibt. Wenn Sie das Präparat absetzen, wird das überschüssige Eisen nicht mehr aus Ihrem Körper entfernt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Was ist das Arzneimittel?
    • Das Präparat enthält als Wirkstoff Deferasirox. Es handelt sich um einen Eisenkomplex-Bildner (Chelator), der als Arzneimittel verwendet wird, um überschüssiges Eisen (auch Eisenüberladung genannt) aus dem Körper zu entfernen. Es bindet und entfernt überschüssiges Eisen, das dann hauptsächlich über den Stuhl ausgeschieden wird.
  • Wofür wird das Arzneimittel angewendet?
    • Patienten, die an verschiedenen Formen von Blutarmut (Anämie, wie z. B. Thalassämie, Sichelzellanämie oder myelodysplastischem Syndrom (MDS)) leiden, benötigen wiederholte Bluttransfusionen. Wiederholte Bluttransfusionen können jedoch eine Eisenüberladung verursachen, da Blut Eisen enthält und Ihr Körper keine natürliche Möglichkeit hat, überschüssiges Eisen, das Sie mit Ihren Bluttransfusionen bekommen, zu entfernen. Auch bei Patienten mit nicht-transfusionsabhängigen Thalassämie-Syndromen kann mit der Zeit eine Eisenüberladung entstehen. Diese entsteht hauptsächlich durch eine erhöhte Eisenaufnahme aus der Nahrung auf Grund niedriger Blutzellwerte. Mit der Zeit kann eine Eisenüberladung wichtige Organe wie die Leber oder das Herz schädigen. Eisenkomplex-Bildner (Chelatoren) genannte Arzneimittel werden daher eingesetzt, um bei Patienten mit einer solchen Eisenüberladung das überschüssige Eisen zu entfernen und eisenbedingte Organschäden zu vermeiden.
    • Dieses Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung der chronischen Eisenüberladung auf Grund häufiger Bluttransfusionen bei Patienten mit Beta-Thalassämia major im Alter von 6 Jahren und älter.
    • Es wird auch zur Behandlung der chronischen Eisenüberladung angewendet, wenn eine Deferoxamin-Therapie bei Patienten mit Beta-Thalassämia major mit Eisenüberladung auf Grund seltener Bluttransfusionen, bei Patienten mit anderen Anämien und bei Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren nicht angezeigt oder unangemessen ist.
    • Das Präparat wird auch zur Behandlung von Patienten im Alter von 10 Jahren und älter eingesetzt, die eine Eisenüberladung zusammen mit Thalassämie-Syndromen aufweisen, die aber nicht transfusionsabhängig sind, wenn die Deferoxamin-Therapie kontraindiziert oder unzureichend ist.
    • Wenn Sie an einer chronischen Eisenüberladung auf Grund von Bluttransfusionen leiden und Ihr Körpergewicht weniger als 32 kg beträgt, ist diese 900 mg Wirkstärke des Arzneimittels nicht für Sie geeignet.
    • Wenn Sie an nicht-transfusionsabhängigen Thalassämie-Syndromen leiden und Ihr Körpergewicht weniger als 64 kg beträgt, ist diese 900 mg Wirkstärke des Arzneimittels nicht für Sie geeignet.
    • Es sind andere Wirkstärken und Darreichungsformen erhältlich, die für Patienten mit geringerem Körpergewicht geeignet sind.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Deferasirox oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Wenn dies auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen. Wenn Sie glauben, dass Sie eine Allergie haben, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
    • wenn Sie eine moderate oder schwere Nierenerkrankung haben,
    • wenn Sie gegenwärtig irgendein anderes Eisenchelator-haltiges Arzneimittel einnehmen.
  • Das Arzneimittel wird nicht empfohlen,
    • wenn Sie sich im fortgeschrittenen Stadium des myelodysplastischen Syndroms (MDS; verringerte Produktion von Blutzellen im Knochenmark) befinden oder an einer fortgeschrittenen Krebserkrankung leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die meisten Nebenwirkungen sind schwach oder mäßig stark und verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen der Behandlung.
  • Bestimmte Nebenwirkungen können schwerwiegend sein und benötigen sofortige medizinische Beachtung.
    • Die folgenden Nebenwirkungen treten gelegentlich (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) oder selten (können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) auf.
      • Wenn bei Ihnen ein schwerer Hautausschlag oder Schwierigkeiten beim Atmen und Schwindelanfälle oder Anschwellen, insbesondere des Gesichts und des Rachens (Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion) auftreten,
      • wenn Sie bei sich eine Kombination irgendwelcher der folgenden Symptome bemerken: Hautausschlag, rote Haut, Bläschenbildung an Lippen, Augen oder Mund, Hautabschälung, hohes Fieber, grippeähnliche Symptome, vergrößerte Lymphknoten (Anzeichen schwerer Hautreaktionen),
      • wenn Sie eine deutlich verminderte Menge Urin beim Wasserlassen bemerken (Anzeichen eines Nierenproblems),
      • wenn Sie bei sich eine Kombination von Benommenheit, Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbfärbung oder Zunahme einer bestehenden Gelbfärbung Ihrer Haut oder Augen und dunklen Harn bemerken (Anzeichen für Leberprobleme),
      • wenn Sie Schwierigkeiten haben, zu denken, sich Informationen zu merken oder Probleme zu lösen, weniger aufmerksam oder sich der Dinge weniger bewusst sind oder sich sehr schläfrig mit wenig Energie fühlen (Anzeichen von hohen Ammoniakwerten in Ihrem Blut, die mit Leber- oder Nierenproblemen verbunden sein können und zu einer Veränderung Ihrer Gehirnfunktion führen können),
      • wenn Sie Blut erbrechen und/oder schwarzen Stuhl haben,
      • wenn Sie häufig Schmerzen im Bauchraum haben, insbesondere nach dem Essen oder nach der Einnahme von diesem Arzneimittel,
      • wenn Sie häufig Sodbrennen haben,
      • wenn Sie einen teilweisen Verlust des Sehvermögens bemerken,
      • wenn Sie starke Schmerzen im oberen Magenbereich haben (Pankreatitis),
    • setzen Sie dieses Medikament ab und informieren Sie umgehend Ihren Arzt.
  • Bestimmte Nebenwirkungen können schwerwiegend sein.
    • Die folgenden Nebenwirkungen treten gelegentlich auf.
      • Wenn Sie unscharf oder verschwommen sehen,
      • wenn Sie schlechter hören,
    • informieren Sie Ihren Arzt so bald wie möglich.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (können mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Veränderungen von Nierenfunktionstests.
    • Häufig (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Verdauungsstörungen,
      • Hautausschlag,
      • Kopfschmerzen,
      • Veränderungen von Leberfunktionstests,
      • Juckreiz,
      • Veränderungen von Urintests (Eiweiß im Urin).
      • Wenn eine dieser Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt, informieren Sie Ihren Arzt.
    • Gelegentlich (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Schwindel,
      • Fieber,
      • Halsschmerzen,
      • Anschwellen der Arme oder Beine,
      • Veränderungen der Hautfarbe,
      • Ängstlichkeit,
      • Schlafstörungen,
      • Müdigkeit.
    • Wenn eine dieser Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt, informieren Sie Ihren Arzt.
    • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
      • Abnahme der Anzahl der Zellen, die für die Blutgerinnung wichtig sind (Thrombozytopenie), Abnahme der Anzahl an roten Blutkörperchen (verschlimmerte Anämie), Abnahme der Anzahl an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) oder der Anzahl aller Arten von Blutzellen (Panzytopenie),
      • Haarausfall,
      • Nierensteine,
      • erniedrigte Urinproduktion,
      • Riss in der Magen- oder Darmwand, der schmerzhaft sein und Übelkeit verursachen kann,
      • starke Schmerzen im oberen Magenbereich (Pankreatitis),
      • stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • wenn Sie Probleme mit den Nieren oder der Leber haben,
      • wenn Sie auf Grund von Eisenüberladung Probleme mit dem Herzen haben,
      • wenn Sie eine deutlich verminderte Menge an Urin beim Wasserlassen bemerken (Anzeichen eines Nierenproblems),
      • wenn Sie einen schweren Hautausschlag entwickeln oder Schwierigkeiten beim Atmen und Schwindelanfälle oder ein Anschwellen, insbesondere von Gesicht und Rachen (Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion, siehe auch Kategorie "Nebenwirkungen") haben oder bemerken,
      • wenn Sie bei sich eine Kombination irgendwelcher der folgenden Symptome bemerken: Hautausschlag, rote Haut, Bläschen an Lippen, Augen oder Mund, Hautabschälung, hohes Fieber, grippeähnliche Symptome, vergrößerte Lymphknoten (Anzeichen einer schweren Hautreaktion, siehe auch Kategorie "Nebenwirkungen"),
      • wenn Sie bei sich eine Kombination von Benommenheit, Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbfärbung oder Zunahme einer bestehenden Gelbfärbung Ihrer Haut oder Augen und dunklen Harn bemerken (Anzeichen für Leberprobleme),
      • wenn Sie Schwierigkeiten haben, zu denken, sich Informationen zu merken oder Probleme zu lösen, weniger aufmerksam oder sich der Dinge weniger bewusst sind oder sich sehr schläfrig mit wenig Energie fühlen (Anzeichen von hohen Ammoniakwerten in Ihrem Blut, die mit Leber- oder Nierenproblemen verbunden sein können, siehe auch Kategorie "Nebenwirkungen"),
      • wenn Sie Blut erbrechen und/oder schwarz gefärbten Stuhl haben,
      • wenn Sie häufig Schmerzen im Bauchraum haben, insbesondere nach dem Essen oder nach der Einnahme von dem Präparat,
      • wenn Sie häufig Sodbrennen haben,
      • wenn Sie bei Ihrem Bluttest niedrige Werte für Blutplättchen (Thrombozyten) oder weiße Blutzellen (Leukozyten) haben,
      • wenn Sie verschwommen sehen,
      • wenn Sie Durchfall oder Erbrechen haben.
    • Wenn irgendetwas davon auf Sie zutrifft, informieren Sie umgehend Ihren Arzt.
    • Wie wird Ihre Deferasirox-Behandlung überwacht?
      • Während der Behandlung werden regelmäßig Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt. Dabei wird die Eisenbelastung Ihres Körpers gemessen (Bestimmung des Blutspiegels von Ferritin), um zu beurteilen, wie gut das Arzneimittel wirkt. Mit den Untersuchungen werden auch Ihre Nierenfunktion (Kreatininwert im Blut, Auftreten von Eiweiß im Urin) und Leberfunktion (Transaminasenwerte im Blut) überprüft. Ihr Arzt/Ihre Ärztin kann es für nötig erachten, dass bei Ihnen eine Nierenbiopsie durchgeführt wird, falls er oder sie einen beträchtlichen Nierenschaden vermutet. Vielleicht werden auch MRT-Messungen (Magnetresonanztomographie) zur Bestimmung Ihrer Lebereisenwerte durchgeführt. Ihr Arzt wird anhand dieser Untersuchungen entscheiden, welche Dosis von Deferasirox am besten für Sie geeignet ist und auch, ob Ihre Behandlung damit beendet werden sollte.
      • Ihr Seh- und Hörvermögen wird aus Vorsichtsgründen einmal jährlich während der Behandlung überprüft.
    • Ältere Patienten (ab 65 Jahren)
      • Dieses Präparat kann bei älteren Patienten ab 65 Jahren in derselben Dosierung wie bei anderen Erwachsenen eingenommen werden. Bei älteren Patienten können häufiger Nebenwirkungen (insbesondere Durchfall) auftreten als bei jüngeren Patienten. Sie sollten von ihrem Arzt engmaschig auf Nebenwirkungen, die eventuell eine Dosisanpassung erforderlich machen, kontrolliert werden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Dieses Arzneimittel kann bei Kindern und Jugendlichen ab 2 Jahren, die regelmäßige Bluttransfusionen bekommen, und bei Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren, die keine regelmäßigen Bluttransfusionen erhalten, angewendet werden. Im Laufe des Wachstums des Patienten wird der Arzt die Dosis anpassen.
      • Die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Wenn Sie sich nach der Einnahme schwindlig fühlen, fahren Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, bis Sie sich wieder wohl fühlen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel soll in der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
    • Wenn Sie zur Zeit ein hormonelles Verhütungsmittel anwenden, um eine Schwangerschaft zu verhindern, sollten Sie eine zusätzliche oder andere Art der Verhütung (z. B. Kondom) verwenden, da Deferasirox die Wirksamkeit von hormonellen Verhütungsmitteln vermindern kann.
  • Stillzeit
    • Stillen wird während einer Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht empfohlen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Dies trifft insbesondere zu auf:
      • andere Eisenkomplex-Bildner, die nicht mit Deferasirox zusammen eingenommen werden dürfen,
      • Aluminium-haltige Antazida (Arzneimittel gegen Sodbrennen), die nicht zur gleichen Tageszeit wie dieses Arzneimittel eingenommen werden sollten,
      • Ciclosporin (wird angewendet, um der körpereigenen Abwehr gegen ein transplantiertes Organ vorzubeugen oder bei anderen Erkrankungen, wie z. B. rheumatischer Arthritis oder atopischer Dermatitis),
      • Simvastatin (wird angewendet, um den Cholesterinspiegel zu senken),
      • bestimmte Schmerzmittel oder entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Aspirin, Ibuprofen, Kortikosteroide),
      • Bisphosphonate zum Einnehmen (werden angewendet zur Behandlung der Osteoporose),
      • Arzneimittel zur Herabsetzung der Blutgerinnung (werden angewendet, um die Entstehung von Blutgerinnsel zu verhindern oder bestehende Blutgerinnsel aufzulösen),
      • hormonelle Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Geburtenkontrolle),
      • Bepridil, Ergotamin (werden bei Herzproblemen und Migräne angewendet),
      • Repaglinid (wird angewendet zur Behandlung der Zuckerkrankheit),
      • Rifampicin (wird angewendet zur Behandlung der Tuberkulose),
      • Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin (werden angewendet zur Behandlung der Epilepsie),
      • Ritonavir (wird angewendet zur Behandlung einer HIV-Infektion),
      • Paclitaxel (wird in der Krebsbehandlung angewendet),
      • Theophyllin (wird angewendet zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma),
      • Clozapin (wird angewendet zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen wie z. B. Schizophrenie),
      • Tizanidin (wird als Muskelrelaxans angewendet),
      • Colestyramin (wird angewendet, um den Cholesterinspiegel im Blut zu senken),
      • Busulfan (wird zur Behandlung vor einer Transplantation angewendet, um das ursprüngliche Knochenmark zu zerstören),
      • Midazolam (wird zur Linderung von Angstzuständen und/oder Schlafstörungen angewendet).
    • Für die Überwachung der Blutspiegel einiger dieser Arzneimittel können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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