Beipackzettel von Dexagel 0.985 mg/g Augengel einsehen

Art und Weise

  • Gel zur Anwendung am Auge.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt: 1 Tropfen alle 4 Stunden. Später genügt 3- bis 4-mal täglich je 1 Tropfen.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Liegt eine Überdosierung durch zu häufiges Eintropfen und eine länger andauernde Reizung vor, spülen Sie die Augen mit Wasser.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Augengel, das den Wirkstoff Dexamethason enthält. Dieser Wirkstoff ist ein Kortikosteroid, das Entzündungssymptome hemmt.
  • Es wird angewendet bei:
    • Horn- und Bindehautentzündungen
    • Entzündungen im Inneren des Auges (Iritis, Iridozyklitis, Uveitis) Die Entzündung darf nicht infolge einer Infektion entstanden sein.
  • Die Augenoberfläche darf nicht verletzt sein.
  • Die Anwendung dieses Arzneimittels darf nur unter strenger augenärztlicher Kontrolle erfolgen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
    • wenn Sie allergisch gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • bei bakteriellen (akuten eitrigen Infektionen), viralen (Herpes-Viren, Vaccinia-Viren, Varizella-Zoster-Viren) oder Pilzinfektionen am Auge,
    • bei Augentuberkulose,
    • bei Glaukom (Grüner Star),
    • wenn Sie bereits einem Anstieg des Augeninnendruckes infolge einer Behandlung mit Kortikosteroiden hatten,
    • bei Hornhautschädigungen (Perforationen, Geschwüre oder nicht vollständig abgeheilte Läsionen).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen): treten eine Erhöhung des Augeninnendruckes, und nach zweiwöchiger Behandlung auch Linsentrübungen (Katarakt, Grauer Star) auf.
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen): treten opportunistische Infektionen auf, bei häufiger Anwendung kann es zu einer Unterdrückung der Nebennierenrindenfunktion kommen.
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen): allergische und Überempfindlichkeitsreaktionen auf einen der Bestandteile des Augengels wie Augenbeschwerden, Augenreizungen, Brennen und Stechen, Juckreiz, ein Fremdkörpergefühl im Auge können auftreten. Dies sind leichte Symptome, die in der Regel nur kurzzeitig auftreten.
    Weitere Nebenwirkungen wie verschommenes Sehen, erweiterte Pupillen (Mydriasis), hängendes Oberlid (Ptosis), Hornhautentzündung, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Dünnerwerden der Hornhaut sowie Schwellungen und Geschwüre der Hornhaut sind möglich.
  • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen): treten Schwellungen im Gesicht auf. In sehr seltenen Fällen entwickelten Patienten mit ausgeprägten Hornhautschädigungen Trübungen der Hornhaut durch Kalkablagerungen.
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Bei Diabetikern kann es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommen.
  • Hormonprobleme: Wachstum zusätzlicher Körperbehaarung (besonders bei Frauen), Muskelschwäche und -schwund, rötlich-bläuliche Dehnungsstreifen der Haut, erhöhter Blutdruck, unregelmäßige oder ausbleibende Perioden, Veränderungen der Eiweiß- und Kalziumspiegel im Körper, Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Schwellungen und Gewichtszunahme des Körpers und Gesichts (sogenanntes „Cushing-Syndrom").
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Präparat anwenden.
    • Die Anwendung darf in jedem Fall nur unter strenger augenärztlicher Kontrolle erfolgen, insbesondere:
      • bei Kindern und älteren Patienten. Es werden häufigere Kontrolluntersuchungen empfohlen
      • wenn eine Augeninfektion vorliegt. Wenden Sie das Präparat nur an, wenn die Infektion antiinfektiv behandelt wird.
      • wenn Sie das Präparat zur Behandlung von Herpes anwenden. Sollten Sie in der Vorgeschichte an Herpesinfektionen des Auges gelitten haben, so ist eine Behandlung in Kombination mit spezifischen Antiherpetika erforderlich.
      • wenn Sie an Geschwüren der Hornhaut leiden. Vermeiden Sie die lokale Anwendung von Dexamethason, es sei denn, die Entzündung stellt die Hauptursache für den verzögerten Heilungsprozess dar.
      • wenn Sie unter erhöhtem Augeninnendruck leiden. Sollten bei lokaler Anwendung von Steroiden bei Ihnen bereits Nebenwirkungen aufgetreten sein, die sich in einem Anstieg des Augeninnendrucks geäußert haben, besteht bei der Behandlung das Risiko, dass sich der Augeninnendruck erneut erhöht.
      • nach einer Katarakt-Operation (Grauer Star).
      • bei Diabetes.
    • Schwere allergische Bindehautentzündung: Sollten Sie an einer schweren allergischen Bindehautentzündung leiden, die nicht im Rahmen einer herkömmlichen Standardbehandlung erfolgreich therapiert werden kann, so darf die Anwendung nur über einen begrenzten Zeitraum erfolgen.
    • Augenrötung: Wenn die Ursache für gerötete Augen nicht bekannt ist, darf dieses Präparat nicht angewendet werden.
    • Kontaktlinsen: Vermeiden Sie das Tragen von Kontaktlinsen während der Behandlung.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen Schwellungen und Gewichtszunahme am Rumpf und im Gesicht auftreten, da dies üblicherweise die ersten Anzeichen des sogenannten Cushing- Syndroms sind. Nach dem Abbruch einer lange andauernden oder hochdosierten Behandlung mit diesem Präparat kann eine Unterdrückung der Nebennierenfunktion entstehen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung selbstständig abbrechen. Diese Risiken sind besonders bei Kindern und Patienten zu beachten, die mit einem Medikament, das Ritonavir oder Cobicistat enthält, behandelt wurden.
    • Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Es liegen keine Daten vor.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Da es sich bei diesem Präparat um ein Gel-Präparat handelt, kann es unmittelbar nach Gebrauch zu einem kurzzeitigen verschwommen Sehen kommen, wodurch die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Bis zur Wiedererlangung des normalen Sehvermögens sollten Sie daher nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Es liegen keine ausreichenden Informationen über die Anwendung während der Schwangerschaft vor. Daher sollte die Anwendung während der Schwangerschaft so weit wie möglich vermieden werden. Falls die Gabe dieses Arzneimittels unbedingt erforderlich ist, sollte sie so kurz und so niedrig dosiert wie möglich erfolgen.
  • Stillzeit
    • Es ist bisher nicht bekannt, ob dieses Präparat in die Muttermilch übergeht. Jedoch besteht Gewissheit, dass bei oral verabreichten Kortikosteroiden ein Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch erfolgt. Daher sollten Sie dieses Präparat in der Stillzeit nur anwenden, wenn es dringend erforderlich ist.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen oder angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden, auch wenn es sich um Arzneimittel handelt, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Ritonavir oder Cobicistat anwenden, da diese die Menge an Dexamethason in Ihrem Blut erhöhen können.
    • Bei zusätzlicher Behandlung mit anderen Augentropfen/Augensalben sollte zwischen der Anwendung der unterschiedlichen Medikamente ein Zeitraum von mindestens 15 Minuten liegen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.