Beipackzettel von Dusodril retard 100 mg Retardtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Retardtabletten mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt das Präparat nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • 3 mal täglich je 2 Retardtabletten (entsprechend 600 mg Naftidrofuryloxalat pro Tag).
  • Sollten Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, wird Ihnen Ihr Arzt eine geringere Dosierung verordnen.
  • Die Dauer der Behandlung mit dem Präparat wird von Ihrem Arzt bestimmt, der in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 3 Monate) je nach Behandlungserfolg über eine Fortsetzung oder eine Beendigung der Behandlung entscheiden wird.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben als Sie sollten:
    • Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit dem Präparat benachrichtigen Sie Ihren Arzt. Er wird entsprechend den Symptomen über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden.
    • Bei Vergiftungen ist sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit eine stationäre Aufnahme und entsprechende therapeutische Maßnahmen erfolgen können.
    • Symptome einer Überdosierung
      • Als Zeichen einer Überdosierung können Herzrhythmusstörungen, langsamer Herzschlag und Blutdruckabfall sowie Krampfanfälle auftreten.
  • Wenn Sie Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht mehr Retardtabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Medikament zur Behandlung von peripheren und zentralen Durchblutungsstörungen und wird angewendet zur
    • Verlängerung der Gehstrecke bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium II nach Fontaine (intermittierendes Hinken), wenn andere Therapiemaßnahmen wie z. B. Gehtraining, gefäßlumeneröffnende und/oder rekonstruktive Verfahren nicht durchzuführen bzw. nicht angezeigt sind.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden bei:
    • Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Naftidrofuryl oder einem der sonstigen Bestandteile
    • nicht ausreichend behandelbarer Herzschwäche (dekompensierter Herzinsuffizienz)
    • akutem Herzinfarkt
    • schweren Überleitungsstörungen im Herzen (Herzrhythmusstörungen)
    • erheblichem Engegefühl oder starken Schmerzen im Bereich des Brustkorbes (schwerer Angina pectoris)
    • arteriellen Blutungen
    • sehr niedrigem Blutdruck [weniger als 90 mm Hg systolisch]
    • Schwindelgefühl bzw. Schwarzwerden vor den Augen beim Übergang vom Liegen zum Stehen
    • frischem Schlaganfall mit Blutung (frischem hämorrhagischem Insult)
    • Leberfunktionsstörungen
    • vom Gehirn ausgelösten Krampfanfällen in der Krankengeschichte
    • bekannter Hyperoxalurie (vermehrter Ausscheidung von Oxalsäure im Urin) oder calciumhaltigen Nierensteinen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
    • Selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
    • Sehr selten: 1 oder weniger von 10 000 Behandelten, oder unbekannt
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Häufig:
      • Erhöhung des Blutzuckers.
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig:
      • Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Unruhe, Schwindel, Müdigkeit.
    • Gelegentlich:
      • Benommenheit.
    • Selten:
      • vom Gehirn ausgehende Krampfanfälle, Missempfindungen der Haut (Parästhesien).
  • Herzerkrankungen
    • Gelegentlich:
      • Herzrhythmusstörungen.
    • Selten:
      • Brustenge oder Schmerzen im Bereich des Brustkorbes (Angina pectoris).
  • Gefässerkrankungen
    • Häufig:
      • Blutdrucksenkung, Schwindelgefühl bzw. Schwarzwerden vor den Augen beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation).
    • Selten:
      • Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme), kurzdauernde Bewusstlosigkeit (Synkopen).
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
    • Sehr häufig:
      • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall (Diarrhö).
    • Häufig:
      • Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis).
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Selten:
      • Leberentzündung (Hepatitis), durch Gallenstauung verursachte Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), schwere Lebererkrankung (akute Leberzellnekrosen), Anstieg der Leberenzyme.
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig:
      • Nesselsucht (Urtikaria).
    • Selten:
      • Schwellung des Gesichts (Angioödem).
  • Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
    • Selten:
      • Beschwerden beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden), calciumoxalathaltige Nierensteine.
  • Gegenmaßnahmen
    • Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf das Präparat nicht nochmals eingenommen werden.
    • Treten während der Behandlung Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen auf, muss das Präparat sofort abgesetzt werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht, die bei der Einnahme des Arzneimittels erforderlich ist
    • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Präparat nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen.
    • Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
    • Vor der ersten Verabreichung sollte ein EKG geschrieben werden, um Patienten mit Herzrhythmusstörungen von der Therapie auszuschließen.
    • Sie sollten das Präparat nur unter besonderer ärztlicher Aufsicht einnehmen, wenn Sie eine Verengung oder Verschluss der Herzkranzgefäße haben.
    • Während der Behandlung mit dem Präparat sollte auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um eine ausreichende Harnausscheidung zu gewährleisten.
    • Es wurden Fälle von Leberschädigungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Naftidrofuryloxalat berichtet. Sollten Symptome auftreten, die auf eine Leberschädigung hinweisen, muss die Einnahme des Arzneimittels abgebrochen werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Unter der Naftidrofuryloxalat-Therapie wurden bislang keine negativen Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beobachtet. Trotzdem sollte das Vorliegen von Begleiterkrankungen und eine individuelle Arzneimittelsensibilität bei der Ausübung von Tätigkeiten, die einer erhöhten Aufmerksamkeit und Konzentration bedürfen, berücksichtigt werden.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Da keine Informationen über die Gabe von Naftidrofuryl während Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte das Präparat während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie zusätzlich noch andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich nicht um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Die Wirkung von Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und von Beta-Rezeptorenblockern kann durch das Präparat verstärkt werden.
    • Die blutdrucksenkende Wirkung von Arzneimitteln zur Behandlung von Bluthochdruck kann durch das Präparat verstärkt werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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