Beipackzettel von Fentanyl-hameln 50 Mikrogramm/ml Injektionslösung einsehen

Art und Weise

  • Kurz bevor Sie in den Operationssaal gebracht werden, wird das Arzneimittel von einem Arzt in eine Vene gespritzt. Es hilft, Sie in Narkose zu versetzen und verhindert, dass Sie während des Eingriffs Schmerzen empfinden. Das Präparat wird Ihnen nur in einer Umgebung verabreicht, in der die Atemwege kontrolliert werden können, und nur von Fachpersonal, das die Atemwege kontrollieren kann.

Dosierung

  • Kurz bevor Sie in den Operationssaal gebracht werden, wird das Arzneimittel von einem Arzt in eine Vene gespritzt. Es hilft, Sie in Narkose zu versetzen und verhindert, dass Sie während des Eingriffs Schmerzen empfinden. Das Präparat wird Ihnen nur in einer Umgebung verabreicht, in der die Atemwege kontrolliert werden können, und nur von Fachpersonal, das die Atemwege kontrollieren kann.
  • Die initiale Dosis sollte bei älteren und geschwächten Patienten reduziert werden. Ihr Arzt wird entscheiden, welche Menge von Fentanyl Sie benötigen. Dies wird von Ihrem Alter, Körpergewicht, körperlichem Zustand und Ihrer Begleitmedikation bzw. der Medikamente, die ansonsten bei Ihnen angewendet werden abhängen, außerdem von der Art des chirurgischen Eingriffs und der Art der Narkose.

Indikation

  • Das Präparat gehört zu einer Gruppe starker Schmerzmittel, Opioide genannt.
  • In niedrigen Dosen wird Fentanyl für die Schmerzkontrolle während kurzer Operationen im Krankenhaus angewendet. Hohe Dosen werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Senkung der Atemfrequenz bei künstlicher Beatmung verwendet. Bei größeren Operationen wird es in Kombination mit einem als Neuroleptikum bekannten Beruhigungsmittel angewandt, um Sie in Narkose zu versetzen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Fentanyl, andere Morphium-ähnliche Arzneimittel oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Eine allergische Reaktion kann z. B. an Ausschlag, Juckreiz, geschwollenem Gesicht oder geschwollenen Lippen oder an Kurzatmigkeit erkannt werden.
    • wenn Sie an einer Krankheit leiden, die Atembeschwerden verursacht, wie z. B. Asthma oder chronischer Bronchitis. Bitte stellen Sie sicher dass Sie dieses mit Ihrem Arzt vor dem Eingriff besprechen.
    • wenn Sie Arzneimittel gegen Depression einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben, welche als MAO-Hemmer bekannt sind - siehe auch die Kategorie "Wechselwirkungen" bezüglich Serotonin-Syndrom bei gleichzeitiger Anwendung von Fentanyl mit MAO-Hemmer und serotonergen Arzneimitteln wie SSRIs und SNRIs.
    • wenn Sie an erhöhtem Hirndruck leiden, Hirn- oder Schädelverletzungen haben.
    • wenn Sie an niedrigem Blutdruck oder reduziertem Blutvolumen leiden.
    • wenn Sie an schwerer Myasthenia gravis leiden, einer Krankheit, die Erschöpfung und Schwäche der Muskeln bewirkt.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie Atembeschwerden, Schwindel oder Symptome, die auf niedrigen Blutdruck hinweisen und langsamerem Herzschlag wahrnehmen, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt oder suchen Sie medizinische Betreuung auf.
  • Die folgenden Nebenwirkungen sind bekannt:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Muskelsteifigkeit (kann auch Ihre Brustmuskeln betreffen und möglicherweise die Atmung beeinträchtigen)
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Schwindel- oder Drehgefühl
      • übermäßige Müdigkeit (Sedierung)
      • Probleme beim Sehen
      • Agitiertheit
      • schneller oder langsamer Herzschlag
      • niedriger oder hoher Blutdruck
      • Schmerzen in den Venen
      • Verwirrtheit nach einer Operation
      • Hautausschlag
      • Aussetzen der Atmung für einen kurzen Zeitraum (Apnoe)
      • Atembeschwerden oder Keuchen
      • Krämpfe der Muskeln in Ihrem Hals oder der Lunge
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • übermäßiges Glücksgefühl (Euphorie)
      • Kopfschmerzen
      • Veränderungen des Blutdrucks
      • Schwellung und Blutgerinnselbildung in einer Vene
      • schnellere Atmung als normal
      • Abfall der Körpertemperatur unter den normalen Wert
      • Schüttelfrost
      • Schluckauf
      • Agitiertheit nach einer Operation
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • schwerwiegende allergische Reaktionen, die Atembeschwerden oder Schwindel verursachen
      • Krämpfe
      • Bewusstlosigkeit
      • Muskelzuckungen
      • Aussetzen des Herzschlags (der Arzt hat Medikamente, um diesen Effekt rückgängig zu machen)
      • starke Atemprobleme oder pfeifender Atem
      • Juckreiz
      • Delirium (die Symptome können eine Kombination aus gesteigerter körperlicher Erregbarkeit [Agitiertheit], Unruhe, Orientierungsstörung, Verwirrtheit, Furcht, Sehen oder Hören von nicht vorhandenen Dingen, Schlafstörung und Alpträumen umfassen)
      • ein Zustand, der einen Sauerstoffmangel im Blut verursachen kann, welcher zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Ruhelosigkeit und schnellerem Herzschlag führen kann (Methämoglobinämie)
      • Toleranz gegenüber dem Arzneimittel kann auftreten (verringerte Wirksamkeit des Arzneimittels infolge länger andauernder Anwendung)
      • Medikamentenabhängigkeit kann auftreten
      • Schwierigkeiten aufrecht zu stehen (Schwindel)
      • Horner-Syndrom (Senkung des oberen Augenlids oder Erhebung des unteren Augenlids; Eindruck, dass das Auge eingesunken ist; verengte Pupillen)
      • Verlust des Würgreflexes und der Schluckfähigkeit
      • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge
      • Krampf der Gallenblase
      • anormales Schwitzen
      • Schwierigkeiten beim Ausscheiden von Harn
      • Symptome eines Entzugssyndroms (kann sich durch das Auftreten folgender Nebenwirkungen äußern: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angst, Schüttelfrost, Muskelzittern [Tremor] und Schwitzen)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Das Präparat sollte nur von einem geschulten Anästhesisten im Krankenhaus oder in anderen Einrichtungen mit der Möglichkeit zur Intubation und künstlichen Beatmung eingesetzt werden.
    • Wie bei allen starken Schmerzmitteln dieser Art ist eine gute Schmerzausschaltung von einer Abnahme der Atemfrequenz begleitet. Diese kann bis in die Aufwachphase andauern oder in dieser Zeit wieder erneut auftreten. Vor allem bei älteren Menschen kann eine Abnahme der Atemfrequenz länger andauern. Bei Neugeborenen ist diese Wirkung schon bei kleinen Dosen zu erwarten. Ihre Atmung wird sorgfältig überwacht werden bis sie wieder normal ist. Ihr Arzt hat spezielle Geräte und Arzneimittel bereit, um jeder unerwünschten Abnahme Ihrer Atemfrequenz entgegenzuwirken.
    • Epileptische Patienten, Patienten mit Schilddrüsen-, Herz-, Lungen-, Darm-, Leber- und Nieren-Erkrankungen und Patienten, die alkoholkrank sind, müssen eine auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnittene Dosis erhalten und ihre Reaktion muss streng überwacht werden.
    • Wenn diese Art von Arzneimittel über einen längeren Zeitraum angewendet wird oder zuvor missbräuchlich verwendet worden ist, kann die Wirksamkeit von Fentanyl nachlassen und es kann notwendig sein, die Dosis zu erhöhen.
    • Bei Neugeborenen ist die Entwicklung des Krankheitsbildes eines Entzugssyndroms nach einer Behandlung von über 5 Tagen oder ab einer gewissen Gesamtdosis wahrscheinlich. Die schnelle Injektion von Fentanyl muss vermieden werden.
    • Das Arzneimittel kann niedrigen Blutdruck verursachen, insbesondere wenn bei Ihnen ein niedriges Blutvolumen vorliegt.
    • Fentanyl kann zu Gallenblasenkrämpfen führen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie jemals Opioide, Alkohol, verschreibungspflichtige Arzneimittel oder illegale Drogen missbräuchlich angewendet haben oder von diesen abhängig waren.
    • Die wiederholte Anwendung des Arzneimittels kann dazu führen, dass das Arzneimittel weniger wirksam ist (d. h., Sie gewöhnen sich daran) oder dass Sie davon abhängig werden.
    • Wenn Ihre Behandlung beendet wird, können Entzugserscheinungen auftreten. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie denken, dass dies bei Ihnen der Fall ist

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  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen, weil Fentanyl Ihre Reaktivitätsfähigkeit und Konzentration für einen beachtlichen Zeitraum nach der Verabreichung herabsetzt.
    • Fragen Sie Ihren Arzt, wann es sicher ist, diese Tätigkeiten wieder aufzunehmen.
    • Sie müssen auf dem Heimweg begleitet werden und Sie dürfen keinen Alkohol trinken.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung von Fentanyl kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
    • Die Anwendung von Fentanyl als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Er wird entscheiden, ob Ihnen das Präparat verabreicht werden soll oder nicht.
    • Von der Anwendung während der Geburt wird abgeraten, da Fentanyl die Plazenta passiert und bei Ihrem Baby die Atmung beeinträchtigen kann. Wenn Ihr Arzt dennoch entscheidet, dass die Anwendung notwendig ist, stehen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen sich alle auftretenden negativen Auswirkungen rückgängig machen lassen.
  • Stillzeit
    • Fentanyl kann in die Muttermilch gelangen. Es wird deshalb empfohlen, dass Sie für wenigstens 24 Stunden nach der Behandlung nicht stillen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
    • Wenn Ihr Arzt jedoch Fentanyl zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:
      • Schmerzmittel
      • Schlaftabletten
      • Beruhigungsmittel
      • Arzneimittel für die Behandlung von Epilepsie
      • Diazepam
      • Thiopental
      • Midazolam
      • Droperidol
      • Cimetidin
      • Clonidin
      • Vecuronium
      • Atracurium
      • Baclofen
      • Etomidat
      • Stickstoffoxid (Lachgas)
      • Ritonavir
      • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z. B. Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol)
    • Serotonin-Syndrom
      • Wenden Sie das Arzneimittel insbesondere dann nicht an und informieren Sie Ihren Arzt und Apotheker, wenn Sie in den letzten zwei Wochen Arzneimittel gegen Depressionen, genannt Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer, eingenommen haben. Wenn dies für Sie zutrifft, dürfen Sie das Präparat nicht bekommen. Es ist auch dann wichtig mit Ihrem Arzt oder Apotheker zu sprechen, wenn Sie andere serotonerge Arzneimittel einschließlich Antidepressiva wie „selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer" (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) einnehmen. Der Grund hierfür ist, dass diese Arzneimittel das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines potentiell lebensbedrohlichen Zustands, erhöhen können. Die Symptome können Agitiertheit, Halluzinationen, Koma, Herzrasen, instabiler Blutdruck, Fieber, gesteigerte Reflexbereitschaft, Koordinationsstörung, Steifheit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall beinhalten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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