Beipackzettel von Mictonetten 10 mg einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie Ihre Tabletten jeden Tag zur gleichen Zeit ein.
  • Schlucken Sie die Tablette im Ganzen mit ausreichend Wasser vor einer Mahlzeit.

Dosierung

  • Nehmen Sie oder Ihr Kind das Präparat immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
    • Die empfohlene Dosis beträgt täglich durchschnittlich 0,8 mg / kg Körpergewicht in zwei bis drei Einzeldosen.
      • Mögliche Dosierschemen
        • Körpergewicht (kg): 12 - 16
          • morgens: 5 mg
          • mittags: -
          • abends: 5 mg
        • Körpergewicht (kg): 17 - 22
          • morgens: 5 mg
          • mittags: 5 mg
          • abends: 5 mg
          • oder
            • morgens: 5 mg
            • mittags: -
            • abends: 10 mg
          • oder
            • morgens: 10 mg
            • mittags: -
            • abends: 5 mg
        • Körpergewicht (kg): 23 - 28
          • morgens: 10 mg
          • mittags: -
          • abends: 10 mg
        • Körpergewicht (kg): 29 - 34
          • morgens: 10 mg
          • mittags: 5 mg
          • abends: 10 mg
          • oder
            • morgens: 10 mg
            • mittags: -
            • abends: 15 mg
          • oder
            • morgens: 15 mg
            • mittags: -
            • abends: 10 mg
        • Körpergewicht (kg): >/= 35
          • morgens: 10 mg
          • mittags: 10 mg
          • abends: 10 mg
          • oder
            • morgens: 15 mg
            • mittags: -
            • abends: 15 mg
  • Dieses Präparat und das Präparat mit 5 mg können kombiniert werden.
    • 5 mg entsprechen 1 Tablette des Präparates mit 5 mg
    • 10 mg entsprechen 1 Tablette des Präparates mit 10 mg oder 2 Tabletten dieses Präparates (5 mg)
    • 15 mg entsprechen 1 Tablette dieses Präparates und 1 Tablette des Präparates mit 5 mg oder 3 Tabletten des Präparates mit 5 mg
  • Bei Kindern und Jugendlichen mit einem Körpergewicht über 35 kg entspricht die Maximaldosis der Standarddosierung bei Erwachsenen von dreimal täglich 10 mg (3 x 1 Tablette mit 10 mg).
  • Erwachsene und ältere Patienten:
    • Bei überaktiver Blase werden dreimal täglich 10 mg Propiverinhydrochlorid empfohlen.
  • Bei neurogener Detrusorhyperaktivität werden dreimal täglich 15 mg Propiverinhydrochlorid empfohlen.
  • Die maximal empfohlene Tagesdosis ist 45 mg.
  • Dieses Präparat, das Präparat mit 5 mg und ein Präparat mit 15 mg können kombiniert werden.
  • Dauer
    • Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
  • Wenn Sie oder Ihr Kind eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
    • Wenn Sie oder Ihr Kind unabsichtlich mehr als die verschriebene Dosis eingenommen haben, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, Apotheker oder die nächstgelegene Notfallaufnahme, die über weitere Maßnahmen entscheiden werden. Denken Sie daran, die Packung und die restlichen Tabletten mitzunehmen.
  • Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie oder Ihr Kind nicht die doppelte Dosis, wenn Sie oder Ihr Kind die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel wird für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit Problemen der Blasenkontrolle wegen einer Blasenüberaktivität oder aufgrund von Rückenmarkschädigungen angewendet.
  • Das Präparat enthält den Wirkstoff Propiverinhydrochlorid. Diese Substanz hemmt die Anspannung des Blasenmuskels und erhöht die Speicherkapazität der Harnblase.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung der Beschwerden einer überaktiven Blase angewendet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie oder Ihr Kind allergisch (überempfindlich) gegenüber Propiverin oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.
    • wenn Sie oder Ihr Kind unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
      • Darmverengung (Darmobstruktion)
      • Verengung des Blasenausgangs (Schwierigkeiten beim Wasserlassen)
      • Myasthenia gravis (eine Erkrankung, die Muskelschwäche verursacht)
      • Verlust der Muskelfunktion, die die Darmbewegung kontrolliert (Darmatonie)
      • schwere entzündliche Darmerkrankung (Colitis ulcerosa), die zu Durchfall mit Blut und Schleim und Bauchschmerzen führen kann
      • toxisches Megacolon (eine Erkrankung, die eine Darmerweiterung umfasst)
      • erhöhter Augeninnendruck (unkontrolliertes Engwinkelglaukom)
      • mittelgradige oder schwere Leberfunktionsstörung
      • schneller und unregelmäßiger Herzschlag

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Jedes Arzneimittel kann allergische Reaktionen hervorrufen, schwere allergische Reaktionen sind jedoch sehr selten. Die folgenden Beschwerden treten bei diesen Reaktionen als erste Anzeichen auf:
    • Plötzliche Atemnot, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schwindel, Schwellungen der Augenlider, des Gesichtes, der Lippen oder im Hals
    • Ausschlag und Blasen auf der Haut, im Mund, den Augen und Genitalien
    • Hautausschlag am ganzen Körper.
  • Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind während der Behandlung diese Beschwerden auftreten, brechen Sie die Einnahme ab und benachrichtigen bitte sofort Ihren Arzt.
  • Alle unerwünschten Wirkungen sind vorübergehend. Sie klingen nach Dosisverringerung oder bei Beendigung der Therapie nach 1 - 4 Tagen ab. Bitte wenden Sie sich bei Nebenwirkungen an Ihren Arzt.
  • Es ist möglich, dass ein Glaukomanfall ausgelöst wird. In diesem Fall sehen Sie farbige Ringe um Lichtquellen und haben starke Schmerzen in und um die Augen. Suchen Sie bitte sofort einen Augenarzt auf.
  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden berichtet:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Mundtrockenheit
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Sehstörungen, Schwierigkeiten beim Scharfsehen
      • Müdigkeit und Erschöpfung
      • Kopfschmerzen
      • Bauchschmerzen
      • Verdauungsstörungen
      • Verstopfung
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit/Erbrechen
      • Schwindel
      • Zittern (Tremor)
      • Unvermögen, die Blase zu entleeren (Harnverhalt)
      • Erröten, Hitzewallung
      • Geschmacksstörungen
      • Blutdrucksenkung mit Benommenheit
      • Juckreiz
      • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
      • Hautausschlag
      • Schneller Herzschlag
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Herzklopfen
      • Unruhe, Verwirrtheit
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Wahrnehmen von Dingen, die nicht existieren (Halluzinationen)
      • Sprachstörungen
  • In Studien mit Kindern sind außerdem folgende Nebenwirkungen beobachtet worden: Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen.
  • Bei einer Langzeittherapie sollten die Leberenzyme kontrolliert werden, da in seltenen Fällen reversible Leberenzymveränderungen auftreten können.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie oder Ihr Kind das Präparat einnehmen, wenn Sie bzw. Ihr Kind unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
      • Schädigung der Nerven, die den Blutdruck, den Herzschlag, die Darm- und Blasenbewegung und andere Körperfunktionen kontrollieren (autonome Neuropathie)
      • Nierenfunktionsstörungen
      • Leberfunktionsstörungen
      • schwere Herzschwäche
      • Prostatavergrößerung
      • Häufige Harnwegsinfektionen
      • Tumoren der Harnwege
      • Grüner Star (Engwinkelglaukom)
      • Sodbrennen und Verdauungsstörungen aufgrund eines Rückflusses von Magensaft in die Speiseröhre (Hiatushernie mit Refluxoesophagitis)
      • unregelmäßiger Herzschlag
      • schneller Herzschlag.
    • Wenn Sie oder Ihr Kind an einer dieser Erkrankungen leiden, teilen Sie es bitte Ihrem Arzt mit. Er wird Ihnen sagen, was zu tun ist.
    • Kinder
      • Die Behandlung von Kindern mit Symptomen der überaktiven Blase sollte nicht vor dem 5. Lebensjahr beginnen und wird nur in Verbindung mit Verhaltensänderungen bezüglich der Blasenentleerung und der Trinkgewohnheiten empfohlen.
      • Die Behandlung von Kindern mit Rückenmarkschädigung kann dagegen auch vor dem 5. Lebensjahr beginnen.
      • Die Gabe von Propiverinhydrochlorid an Kinder unter 1 Jahr wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Behandlung mit dem Präparat kann zu Benommenheit und Verschwommensehen führen.
    • Sie dürfen sich nicht an das Steuer von Fahrzeugen setzen und keine Werkzeuge und Maschinen bedienen, wenn Sie unter Schläfrigkeit oder Verschwommensehen leiden.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, dürfen Sie das Präparat nicht einnehmen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind nachfolgend genannte Arzneimittel einnehmen, oder kürzlich eingenommen haben, da sie die Wirkung des Präparates beeinflussen können.
      • Antidepressiva (z. B. Imipramin, Clomipramin und Amitriptylin)
      • Schlaftabletten (z. B. Benzodiazepine)
      • anticholinerg wirksame Substanzen, die über den Mund eingenommen oder als Injektion gegeben werden (z. B. zur Behandlung von Asthma, Magenkrämpfen, Augenkrankheiten oder Harninkontinenz)
      • Amantadin (Mittel zur Behandlung von Grippe und der Parkinsonschen Krankheit)
      • Neuroleptika wie z. B. Promazin, Olanzapin, Quetiapin (Mittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Angstzuständen)
      • Betasympathikomimetika (Mittel zur Behandlung von Asthma)
      • cholinerg wirksame Substanzen (z. B. Carbachol, Pilocarpin)
      • Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose)
      • Metoclopramid (zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen)
      • gleichzeitige Einnahme von Methimazol (zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion) sowie Mitteln zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol).
    • Trotzdem kann es für Sie oder Ihr Kind richtig sein, das Präparat einzunehmen. Ihr Arzt wird entscheiden, was für Sie oder Ihr Kind das Geeignete ist.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
  • Einnahme des Präparates zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Einnahme des Präparates sollte unzerkaut im Ganzen vor der Mahlzeit erfolgen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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