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Art und Weise

  • Anwendung bei Erwachsenen
    • Das Arzneimittel wird Ihnen am Oberarm unter die Haut gespritzt. Reiben Sie die Injektionsstelle nicht. Der Arzt wird die Injektionsstelle wechseln, um die Schmerzhaftigkeit der Injektion zu vermindern.
    • Sie müssen nach jeder Injektion mindestens 30 Minuten in der Arztpraxis oder Klinik bleiben.
    • Dieser Zeitraum kann länger sein, wenn sich Nebenwirkungen oder Zeichen einer allergischen Reaktion einstellen. Sie werden unter Beobachtung bleiben, bis diese Symptome vollständig abgeklungen sind. Wenn eine Nebenwirkung schwer ist und länger anhält, kann eine Krankenhauseinweisung erforderlich sein.

Dosierung

  • Dieses Arzneimittel wird von Ärzten mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung in der Behandlung von Allergien verschrieben und verabreicht. Diese müssen über die notwendige Ausrüstung verfügen, um schwere Reaktionen gegen dieses Arzneimittel zu behandeln.
  • Die Dosierungen, die im Folgenden beschrieben werden, dienen lediglich als Orientierungshilfe. Ihr Arzt wird die Dosierung verwenden, die Ihrem Sensibilisierungsgrad entspricht.
  • Behandlungsplan
    • Grundbehandlung
      • Drei Dosen, die in zunehmenden Stärken (300, 800 und anschließend 2000 standardisierte Einheit, SU*) als getrennte Injektionen verabreicht werden.
      • Die Injektionen werden im Abstand von 7 - 14 Tagen gegeben.
      • *Standardised Units
    • Fortsetzungsbehandlung
      • Drei Dosen mit 2000 standardisierten Einheiten, verabreicht als getrennte Injektionen.
      • Die Injektionen werden im Abstand von 1 - 4 (maximal 6) Wochen gegeben.
  • Behandlungsarten
    • Präsaisonale Behandlung
      • Die Behandlung wird vor dem Pollenflug abgeschlossen.
    • Ganzjährige (cosaisonale) Behandlung
      • Die Behandlung wird ganzjährig verabreicht.
    • Ihr Arzt wird entscheiden, welche Behandlungsart für Sie am besten geeignet ist.
  • Anwendung bei Erwachsenen
    • Das Arzneimittel wird Ihnen am Oberarm unter die Haut gespritzt. Reiben Sie die Injektionsstelle nicht. Der Arzt wird die Injektionsstelle wechseln, um die Schmerzhaftigkeit der Injektion zu vermindern.
    • Sie müssen nach jeder Injektion mindestens 30 Minuten in der Arztpraxis oder Klinik bleiben.
    • Dieser Zeitraum kann länger sein, wenn sich Nebenwirkungen oder Zeichen einer allergischen Reaktion einstellen. Sie werden unter Beobachtung bleiben, bis diese Symptome vollständig abgeklungen sind. Wenn eine Nebenwirkung schwer ist und länger anhält, kann eine Krankenhauseinweisung erforderlich sein.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Dieses Produkt wird normalerweise nicht für die Behandlung von Kindern unter 5 Jahre empfohlen.
    • Für Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche wird die gleiche Dosierung wie für Erwachsene empfohlen.
  • Behandlungsdauer
    • Zur Erreichung einer wirksamen und langfristigen Besserung Ihrer Allergie wird empfohlen, die Behandlung 3 (-5) Jahre durchzuführen. Ihr Arzt wird entscheiden, welche Behandlungsdauer für Sie am Besten geeignet ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten, als Sie sollten
    • Da Ihnen das Arzneimittel von einem Arzt verabreicht wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine falsche Dosis erhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Bedenken bezüglich der verabreichten Menge haben.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen
    • Es ist wichtig, dass Sie alle Injektionen zum vorgesehenen Zeitpunkt erhalten. Wenn Sie einen Injektionstermin vergessen haben, kann es erforderlich sein, dass Ihr Arzt die nächste Dosis verringert oder die Behandlung wieder von vorne beginnen muss.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel abbrechen, ohne den Rat Ihres Arztes einzuholen, könnte es sein, dass sich Ihre Symptome nicht bessern. Wenn Sie die Behandlung dann wieder aufnehmen, müssen Sie mit dem Behandlungsplan wieder von vorne beginnen.
  • Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieser Arzneimittel haben

Indikation

  • Das Präparat gehört zu einer Gruppe Arzneimittel die Hyposensibilisierungslösungen/Allergieimpfstoffe genannt werden. Sie enthalten veränderte Extrakte (Allergoide) einer Mischung aus Baum- oder Gräser- und Roggenpollen.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung Ihrer Allergie (z. B. Heuschnupfen, allergische Bindehautentzündung oder allergisches Asthma bronchiale bis mäßiger Ausprägung) gegen Baum- oder Gräser- und Roggenpollen eingesetzt. Die veränderten Pollenextrakte in dem Arzneimittel werden langsam freigesetzt, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Bei der Behandlung werden Ihnen in schrittweise ansteigenden Dosen die Stoffe (Allergoide) injiziert, auf die Sie allergisch reagieren. Auf diese Weise kann sich Ihr Körper daran "gewöhnen", diese Substanzen ausgesetzt zu sein. Dadurch soll erreicht werden, dass Sie bei einem Kontakt mit den Allergenen, gegen die Sie empfindlich sind, nicht mehr allergisch reagieren. Das Arzneimittel dient also dazu, die zugrunde liegende Ursache Ihrer Allergie zu behandeln und nicht nur die Beschwerden.
  • Um Sie richtig behandeln zu können, muss Ihr Arzt die Vorgeschichte der Allergien kennen, an denen Sie leiden. Darüber hinaus benötigt er einen Nachweis für Ihre Allergie. Dazu wird in den meisten Fällen ein Hauttest durchgeführt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet, werden,
    • wenn Sie allergisch gegen einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie schwanger sein könnten.
    • wenn Sie irgendeine Art von Infektion oder Entzündung haben.
    • wenn Sie an einer dauerhaften Schädigung der betroffenen Organe leiden, z. B. eine Lungenblähung (Emphysem) oder eine Erweiterung der Bronchialäste (Bronchiektasen).
    • wenn Sie an schwerem oder unzureichend behandeltem Asthma leiden.
    • wenn Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden. Autoimmunerkrankungen sind häufig schubweise verlaufende, chronische Erkrankungen. Sollten Sie an einer chronischen Erkrankung leiden und sich nicht sicher sein, ob diese eine Autoimmunerkrankung ist, fragen Sie vor Therapiebeginn auf jeden Fall den Arzt.
    • wenn Sie einen Immundefekt haben. Dieser kann bei manchen Erkrankungen, nach Operationen (z. B. einer Transplantation) auftreten.
    • wenn Sie Arzneimittel zur Unterdrückung Ihres Immunsystems (Immunsuppressive) einnehmen.
    • wenn Sie Krebs haben.
    • wenn Sie an einer seltenen Erbkrankheit namens heriditäres Angioödem leiden. Zu den Symptomen zählen Schwellung der Hände, Füße, des Gesichts und der Atemwege.
    • wenn Sie Betablocker wie z. B. Atenolol einnehmen, die zur Behandlung von Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzproblemen eingesetzt werden.
    • wenn Sie nicht mit Adrenalin/Epinephrin behandelt werden dürfen. Es könnte bei Ihnen nach der Anwendung zu schweren allergischen Reaktionen kommen, die mit Adrenalin/Epinephrin behandelt werden müssen.
    • wenn Sie an Herzschwäche oder Atemschwäche leiden.
    • wenn Sie eine Störung des Tyrosinstoffwechsels wie Tyrosinämie (erhöhter Tyrosinblutspiegel im Blut) oder Alkaptonurie (diese verursacht eine braune Verfärbung der Haut und Augen, Gelenkschäden und das Ausscheiden von schwarzem Urin) haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Nehmen Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch,
    • wenn Sie nach der Verabreichung dieses Arzneimittels folgende Symptome bemerken sollten:
      • allgemeiner Juckreiz, Kribbeln und Hitzegefühl - insbesondere im Mund, an der Zunge, im Rachen, an den Handflächen und Fußsohlen
      • Anschwellen des Rachens
      • schwere pfeifende Atemgeräusche oder Atemnot
      • Blässe oder graue Verfärbungen der Haut, die besonders an Lippen und Nägeln sichtbar ist
      • Herzrasen und/oder Brustschmerz
      • Blutdruckabfall
      • Schwäche- oder Schwindelgefühl
      • Ohnmacht
      • Übelkeit oder Erbrechen
      • Angstgefühl oder Unruhe
  • Diese Symptome können Ausdruck einer sofortigen allergischen Reaktion sein. Im schwersten Fall kann sich innerhalb von Minuten nach der Injektion ein anaphylaktischer Schock entwickeln, auch ohne dass eine Lokalreaktion vorausgegangen ist. Für solche Fälle steht eine Notfallausrüstung zur Verfügung.
  • Folgende Nebenwirkungen wurden gemeldet:
    • Schwere allergische Reaktion, allergischer Schock
    • Hitzegefühl
    • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
    • juckende, gerötete und/oder geschwollene Augen, wässrige Augen
    • gerötete Augen
    • geschwollene Ohren
    • Herzrasen
    • Ohnmacht, Kreislaufversagen
    • Schwindel
    • Blutdruckanstieg
    • Störung des Herz-Kreislauf-Systems
    • Erröten/Hitzewallung
    • niedriger Blutdruck
    • blasse Haut
    • Asthma, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
    • Kratzen im Rachen
    • Pfeifendes Atemgeräusch
    • verstopfte Nase
    • Husten
    • Schmerzen im Mund oder Rachen
    • Naselaufen, Niesen
    • geschwollene Zunge
    • Durchfall
    • Schluckbeschwerden
    • Erbrechen
    • Übelkeit
    • Bauchschmerzen
    • Magen-Darm-Störung
    • Schwellung, Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Mund
    • Hautausschlag/Nesselsucht, Juckreiz oder Hautrötung irgendwo am Körper
    • Schwellung, vor allem im Bereich der Augenlider, Lippen und Gesicht oder der Arme und Beine
    • Gelenkschmerzen und -schwellungen
    • allgemeines Unwohlsein
    • Allgemeine Schwäche
    • Fieber
    • Fremdkörpergefühl
    • Beschwerden an der Injektionsstelle, wie Rötung, Wärme, Schwellung, Juckreiz, Schmerzen, erhabene Beulen (eventuell mit Eiter gefüllt) und Verdickung oder Verhärtung der Haut
  • sehr seltene, verzögert auftretende Nebenwirkungen:
    • Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen, Jucken und Anschwellen der Lymphknoten können in äußerst seltenen Fällen auch noch mehrere Tage nach der Behandlung auftreten.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden,
      • wenn Sie in den letzten 24 Stunden eine Infektion oder Fieber oder einen schweren Asthmaanfall hatten.
      • wenn Sie an einer Herz- oder Lungenerkrankung leiden.
      • wenn Sie ACE-Hemmer einnehmen, wie z. B. Captopril oder Enalapril, zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Anaphylaktische Reaktionen könnten schwerer verlaufen.
      • wenn Sie trizyklische Antidepressiva, wie z. B. Amitriptylin, oder Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), wie z. B. Moclobemid oder Selegelin, zur Behandlung von Depressionen einnehmen.
      • wenn Sie kürzlich eine Schutzimpfung (z. B. Grippeimpfung) bekommen haben oder demnächst bekommen sollen
      • wenn Sie vor kurzem eine andere Hyposensibilisierung erhalten haben.
    • Sie sollten darauf achten, den Kontakt mit den Substanzen (Allergenen), die Ihre Allergie hervorrufen, so weit wie möglich zu meiden.
    • Vermeiden Sie am Tag der Injektion schwere körperliche Anstrengung.
    • Wenn eine der oben genannten Aussagen bei Ihnen zutrifft, ist es wichtig, dies Ihrem Arzt mitzuteilen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Dieses Produkt wird normalerweise nicht für die Behandlung von Kindern unter 5 Jahren empfohlen.
    • Hyposensibilisierungsimpfstoffe zur Injektion dürfen nur durch allergologisch weitergebildete bzw. allergologisch erfahrene Ärzte verschrieben und angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Dieses Arzneimittel kann gelegentlich zu Schwindel oder Müdigkeit führen. Wenn bei Ihnen diese Symptome auftreten, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind, oder vermuten, schwanger zu sein, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht anwenden. Wenn Sie stillen, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn Sie Betablocker, z. B. wie Atenolol, oder Immunsupressiva, wie z. B. Ciclosporin oder Azathioprin, Gemtuzumab oder Etanercept, einnehmen.
    • Sprechen Sie mit dem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel erhalten, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Antihistaminika, wie z. B. Cetirizin, zur Behandlung von Erkrankungen wie z. B. Heuschnupfen, Hautausschlag und Anschwellen von Gesicht und Rachen.
      • Corticosteroide, wie z. B. Beclometason, zur Behandlung von Erkrankungen wie z. B. Asthma, Nasenlaufen und verstopfte Nase.
      • Mastzelldegranulationshemmer, wie z. B. Natriumcromoglycat, zur Behandlung von Erkrankungen wie z. B. Naselaufen, verstopfte Nase, Asthma und juckenden oder entzündeten Augen.
      • ACE-Hemmer, wie z. B. Captopril oder Enalapril, zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen.
      • Trizyklische Antidepressiva, wie z. B. Amitriptylin, zur Behandlung von Depressionen.
      • Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), wie z. B. Moclobemid oder Selegelin, zur Behandlung von Depressionen.
    • Andere Hyposensibilisierungsbehandlungen
      • Wenn Sie verschiedene Hyposensibilisierungsbehandlungen erhalten sollten, wird Ihr Arzt Ihnen diese im Abstand von mindestens 30 Minuten verabreichen.
    • Impfungen
      • Wenn bei Ihnen eine Impfung (z. B. eine Grippeimpfung) vorgesehen ist, sollte ein Abstand von mindestens einer Woche zwischen Ihrer letzten Injektion dieses Arzneimittels und dem Tag der Impfung eingehalten werden.
      • Die nächste Dosis des Präparates kann zwei Wochen nach der Impfung verabreicht werden, vorausgesetzt, dass alle Nebenwirkungen der anderen Impfungen vollständig abgeklungen sind.
  • Anwendung mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Trinken Sie an dem Tag der Injektion keinen Alkohol.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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