Beipackzettel von Tranexamsäure Tillomed 500 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Bitte beachten: Nehmen Sie Ihr Arzneimittel stets mit einem Glas Wasser ein. Die Tabletten unzerkaut schlucken. Nicht zerkleinern bzw. zerkauen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wichtig:
    • Ihr Arzt wählt die für Sie passende Dosis aus. Ihre Dosis ist klar auf dem Etikett ersichtlich, das Ihr Apotheker auf dem Arzneimittel anbringt. Wenn dies nicht der Fall ist oder Sie nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Anwendung bei Erwachsenen und älteren Personen
    • Die übliche Dosis beträgt 2 bzw. 3 Tabletten zwei- bis dreimal täglich.
    • Die genaue Dosis hängt von der Art der Erkrankung ab, für die Ihnen diese Tabletten verordnet wurden.
    • Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes, wie viele Tabletten Sie einnehmen sollen, wann und wie lange.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Ihr Arzt teilt Ihnen genau mit, welche Dosis Sie Ihrem Kind verabreichen müssen. Die Dosis wird je nach Körpergewicht Ihres Kindes bestimmt.
  • Anwendung bei Patienten mit Nierenproblemen
    • Ihr Arzt teilt Ihnen mit, wie viele Tabletten Sie einnehmen müssen. Ihre Dosis ist möglicherweise geringer als die übliche Dosis für Erwachsene.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie versehentlich zu viele Tabletten eingenommen haben, informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder suchen Sie die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf.
    • Eine zu hohe Dosis an Tranexamsäure kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel bzw. Schwindelgefühl nach dem Aufstehen und Muskelschwäche führen oder Krampfanfälle auslösen (Krampfanfälle sind bei hohen Dosen Tranexamsäure wahrscheinlicher). Bei einigen Patienten können sich Blutgerinnsel bilden.
    • Behandlung einer zu hohen Dosis Tranexamsäure:
      • Es gibt kein spezifisches Gegenmittel. Eine Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten sollte in Betracht gezogen werden. Im Falle einer oralen Einnahme hoher Dosen von Tranexamsäure können folgende Maßnahmen hilfreich sein: Auslösen von Erbrechen, Magenspülung, Behandlung mit Aktivkohle.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie einfach wie gewohnt die nächste Dosis ein.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Präparat gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Antifibrinolytika bezeichnet werden. Sie werden zum Stoppen bzw. zur Minderung ungewollter Blutungen angewendet. Wenn Sie bluten, werden von Ihrem Körper Gerinnsel gebildet, um die Blutung zu stoppen. Bei bestimmten Personen werden diese Gerinnsel aufgelöst, was zu übermäßig starker Blutung führt.
  • Tranexaminsäure stoppt die Auflösung dieser Gerinnsel und mindert ungewollte Blutungen.
  • Das Arzneimittel wird für eine kurzen Zeitraum zur Vorbeugung und Behandlung von Blutungen in verschiedensten Situationen angewendet. Sie wurden Ihnen zur Behandlung einer der folgenden Zustände verordnet:
    • Nach einer Prostataoperation (nach Prostatektomie).
    • Nach einer Blasenoperation.
    • Bei starken Monatsblutungen (Menorrhagie).
    • Bei starkem Nasenbluten (schwere Epistaxis).
    • Operation am Muttermund der Gebärmutter (Konisation der Zervix).
    • Blutungen im Auge (Verhinderung von rezidivierender Hämorrhagie bei traumatischem Hyphäma).
    • Zahnentfernung (Zahnextraktion) bei Personen mit Hämophilie (Bluter). Ihnen ist bekannt, wenn dies bei Ihnen zutrifft.
    • Hereditäres Angioödem (HAE). Ihr Arzt hat Sie darüber informiert, wenn Sie an dieser Krankheit leiden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Tranexamsäure oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kumulationsgefahr),
    • wenn Sie ein Blutgerinnsel in den Blutgefäßen haben bzw. hatten (sogenannte Thrombose),
    • wenn Sie Krampfanfälle in der Vorgeschichte hatten,
    • wenn bei Ihnen die Gefahr übermäßig starker Blutungen infolge einer Blutungsstörung, der sogenannten disseminierten intravasalen Koagulopathie, besteht.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn einer der genannten Punkte auf Sie zutrifft.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie schnellst möglich Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftreten:
    • Überempfindlichkeitsreaktionen wie plötzliche, schwere allergische Reaktion, die Atembeschwerden oder Schwindelgefühl verursachen (Anaphylaxie).
  • Häufig kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
    • Kopfschmerzen
    • Schwindelgefühl
    • Übelkeit (Brechreiz) oder Erbrechen. Dies ist in der Regel mild und vorübergehend. Wenn es länger anhält, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker
    • Durchfall. Dieser ist in der Regel leicht und geht sehr schnell vorbei. Wenn er länger anhält, informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker
  • Gelegentlich kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen
    • Juckende, rote oder geschwollene Haut (allergische Hautreaktionen)
  • Selten: kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen
    • Sehstörungen, vor allem des Farbensehens.
    • ein Blutgerinnsel in Ihren Blutgefäßen (Thrombose genannt)
  • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10000 Behandelten
    • Arterielle oder venöse Thrombose
    • Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Entwicklung einer verlängerten Blutungszeit.
    • Unwohlsein mit niedrigem Blutdruck (Hypotonie) mit oder ohne Bewusstseinsverlust
  • Häufigkeit nicht bekannt (kann anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden)
    • Krampfanfälle, insbesondere bei Missbrauch
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn
      • Sie schon einmal Krampfanfälle gehabt haben.
      • Sie Sehstörungen haben oder verschwommenen sehen. Regelmäßige Augenuntersuchungen können erforderlich sein, insbesondere bei Erkrankungen der Netzhaut
      • Sie Blut im Urin haben. Dies kann zu einer Verstopfung der Harnwege führen.
      • Sie ein besonderes Risiko für Blutgerinnsel haben. Das Risiko für das Auftreten von Blutgerinnseln kann bei Patientinnen, die orale Verhütungsmittel (Kontrazeptiva) verwenden, erhöht sein.
      • Sie erblich bedingt ein erhöhtes Risiko für ein Angioödem (hereditäres Angioödem, HAE) haben. Dies ist eine Erbkrankheit, die zu einer Schwellung der tieferen Hautschichten aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen führt.
      • Sie an disseminierter intravasaler Koagulopathie (DIC) leiden, einer Krankheit, bei der Ihr Blut im gesamten Körper Gerinnsel bildet.
      • Sie eine Frau mit unregelmäßigen Regelblutungen sind.
      • Sie eine Nierenkrankheit haben.
    • Kinder und Jugendliche
      • Erfahrungen mit dem Arzneimittel bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren mit zu starker Monatsblutung (Hypermenorrhoe) liegen nicht vor.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme von dem Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Es liegen keine ausreichenden klinischen Daten über die Anwendung von Tranexamsäure bei schwangeren Frauen vor. Als Vorsichtsmaßnahme wird Tranexamsäure während des ersten Trimesters der Schwangerschaft nicht empfohlen. Tranexamsäure sollte während der gesamten Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.
  • Stillzeit
    • Tranexamsäure geht in die Muttermilch über. Da keine Erfahrungen mit einer mehrtägigen Behandlung bei stillenden Frauen und deren Säuglingen vorliegen, sollte Ihr behandelnder Arzt Ihnen das Arzneimittel nur nach einer sorgfältigen Nutzen / Risiko Abwägung verordnen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, (einschließlich ohne Verschreibung erhältliche Arzneimittel), insbesondere die folgenden:
      • andere Arzneimittel zur Steigerung der Blutgerinnung anwenden (sogenannte Antifibrinolytika),
      • andere Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln anwenden (sogenannte Thrombolytika),
      • orale Verhütungsmittel (Kontrazeptiva) können das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln erhöhen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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