Beipackzettel von Velphoro 125 mg Pulver zum Einnehmen im Beutel einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nur während einer Mahlzeit ein.
  • Mischen Sie das Pulver zum Einnehmen mit:
    • einer kleinen Menge weicher Nahrung, z. B. Apfelmus, oder
    • einer kleinen Menge eines kohlensäurefreien Getränks oder Wasser
  • Das Pulver löst sich nicht komplett auf und verbleibt als Suspension mit rotbrauner Farbe.
  • Die Pulversuspension innerhalb von 30 Minuten nach der Zubereitung trinken.
  • Wenn nötig, das Pulver direkt vor dem Trinken erneut unterrühren.
  • Das Pulver zum Einnehmen nicht erhitzen (z. B. in der Mikrowelle) oder mit erhitzten Lebensmitteln oder Flüssigkeiten vermischen.
  • Während der Einnahme des Präparates sollten Sie Ihre empfohlene Diät und die von Ihrem Arzt verschriebenen Behandlungen weiterführen, wie z. B. die Einnahme von Calciumpräparaten, Vitamin D3 oder Calcimimetika (angewendet zur Behandlung von Problemen mit der Nebenschilddrüse).

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Bei Kindern ab 2 Jahren entscheidet der Arzt anhand des Kindesalters über die richtige Dosis. Die Startdosis wird wie unten ange-geben dreimal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen:
    • Alter des Kindes: 2 bis unter 6 Jahre
      • Empfohlene tägliche Startdosis: 500 mg Eisen (4 Beutel)
    • Alter des Kindes: 6 bis unter 9 Jahre
      • Empfohlene tägliche Startdosis: 750 mg Eisen (6 Beutel)
    • Alter des Kindes: 9 bis unter 12 Jahre
      • Empfohlene tägliche Startdosis: 1.000 mg Eisen (2 Tabletten oder 8 Beutel)
  • Ihr Arzt kann die Dosis während der Behandlung dem Phosphatspiegel in Ihrem Blut entsprechend anpassen.
  • Das Arzneimtitel ist auch in anderen Darreichungsformen (z. B. Kautabletten) für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren und bei Erwachsenen erhältlich.
  • Die maximale empfohlene Dosis liegt:
    • bei Kindern von 2 bis unter 6 Jahren bei 1.250 mg Eisen (10 Beutel) pro Tag
    • bei Kindern von 6 bis unter 9 Jahren bei 2.500 mg Eisen (5 Tabletten) pro Tag
    • bei Kindern und Jugendlichen von 9 bis 18 Jahren bei 3.000 mg Eisen (6 Tabletten) pro Tag
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie versehentlich zu viele Beutel des Pulvers eingenommen haben, nehmen Sie keine weiteren mehr ein und sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie einfach die nächste Dosis zur normalen Zeit zu einer Mahlzeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Brechen Sie die Einnahme des Arzneimittels nicht ab, bevor Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker gesprochen haben, da der Phosphorspiegel in Ihrem Blut ansteigen könnte.

Indikation

  • Dies ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Eisen(III)-hydroxid-oxid-Sucrose-Stärke-Gemisch enthält, der aus Eisen, Zucker (Sucrose (Saccharose)) und Stärke besteht.
  • Dieses Arzneimittel wird verwendet, um einen zu hohen Phosphatspiegel im Blut (Hyperphosphatämie) zu kontrollieren bei:
    • Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung, die sich einer Hämodialyse oder Peritonealdialyse (Verfahren zum Entfernen giftiger Substanzen aus dem Blut) unterziehen
    • Kindern ab 2 Jahren und Jugendlichen mit chronischer Nierenerkrankung im Stadium 4 und 5 (starker Rückgang der Nierenfunktion) oder unter Dialyse
  • Ein erhöhter Phosphatspiegel im Blut kann zu Calciumeinlagerungen im Gewebe (Kalzifikationen) führen. Dadurch werden Ihre Blutgefäße steif und der Blutkreislauf in Ihrem Körper wird erschwert. Dies kann auch zu Calciumeinlagerungen in Weichgeweben und Knochen führen, wodurch Symptome und Erkrankungen wie gerötete Augen, juckende Haut und Knochenschmerzen auftreten können.
  • Dieses Arzneimittel wirkt, indem Phosphat aus der Nahrung im Verdauungstrakt (Magen und Darm) gebunden wird. So wird die Phosphatmenge, die in den Blutstrom aufgenommen werden kann, reduziert und dadurch der Phosphatspiegel im Blut gesenkt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Eisen(III)-hydroxid-oxid-Sucrose-Stärke-Gemisch oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • falls Sie eine Vorgeschichte mit krankhafter Eisenansammlung in Körperorganen (Hämochromatose) haben
    • falls Sie unter einer anderen Erkrankung leiden, die mit einem erhöhten Eisenspiegel verbunden ist.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei Patienten, die das Präparat einnehmen, kommt es sehr häufig zu schwarzem Stuhl. Wenn Sie zusätzlich Symptome wie sich verschlimmernde Erschöpfung und Kurzatmigkeit haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten, die dieses Arzneimittel einnahmen, ebenfalls beobachtet:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Durchfall (tritt in der Regel frühzeitig während der Behandlung auf und bessert sich mit der Zeit).
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Unwohlsein (Übelkeit), Verstopfung, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Magen- und Bauchschmerzen, Blähungen, Zahnverfärbung, Geschmacksveränderung.
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Aufblähung (Bauchauftreibung), Magenschleimhautentzündung, Bauchbeschwerden, Schwierigkeiten beim Schlucken, Säurerückfluss vom Magen (gastroösophageale Refluxkrankheit), Verfärbung der Zunge, niedrige oder hohe Calciumspiegel im Blut (bei Tests festgestellt), Erschöpfung, Juckreiz, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • wenn Sie innerhalb der letzten 3 Monate eine Peritonitis, eine Entzündung des Peritoneums (das dünne Gewebe, das die innere Wand der Bauchhöhle auskleidet) hatten
      • wenn Sie ernsthafte Magen- und/oder Leberprobleme haben
      • wenn Sie sich einer größeren Operation an Magen und/oder Darm unterzogen haben.
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine der oben genannten Bedingungen auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie diese Arzneimittel einnehmen.
    • Dieses Arzneimittel kann schwarzen Stuhl verursachen. Eine mögliche Blutung in Ihrem Verdauungstrakt (Magen und Darm) wird evtl. durch diesen schwarzen Stuhl verborgen. Wenn Sie schwarzen Stuhl und zusätzlich Symptome wie sich verschlimmernde Erschöpfung und Kurzatmigkeit haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 2 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Daher wird die Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern unter 2 Jahren nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Dieses Arzneimittel hat keinen maßgeblichen Einfluss auf Ihre Verkehrstüchtigkeit oder ihre Fähigkeit zur Benutzung von Werkzeugen oder Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Zu den Auswirkungen dieses Arzneimittels bei einer Einnahme in der Schwangerschaft oder Stillzeit liegen keine Erkenntnisse vor. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Ihr Arzt berät Sie anhand einer Nutzen-Risiko-Abwägung, ob eine Verwendung in der Schwangerschaft empfehlenswert ist.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, bespricht Ihr Arzt mit Ihnen, ob Sie weiterhin stillen oder die Therapie mit dem Arzneimittel fortsetzen sollen. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für Ihr Kind als auch der Nutzen der Therapie für Sie zu berücksichtigen.
    • Es ist unwahrscheinlich, dass dieses Arzneimittel in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Wenn Sie ein anderes Arzneimittel einnehmen, von dem bekannt ist, dass es durch Eisen beeinflusst wird (zum Beispiel Arzneimittel die den Wirkstoff Alendronat (zur Behandlung von Knochenerkrankungen) oder Doxycyclin (ein Antibiotikum) enthalten oder deren Wirkung von Eisen beeinträchtigt werden könnte (zum Beispiel Arzneimittel mit dem Wirkstoff Levothyroxin (zur Behandlung von Schilddrüsenfunktionsstörungen)), müssen Sie sicherstellen, dass Sie dieses Arzneimittel mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach der Einnahme von diesem Präparat einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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