Beipackzettel von VomiSaft 24 mg Lösung zum Einnehmen einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel ist zum Einnehmen.
  • Es wird empfohlen, dieses Arzneimittel mindestens eine halbe Stunde (vorzugsweise 1 - 2 Stunden) vor Antritt der Reise erstmals zu verabreichen; falls das Arzneimittel noch nicht eingenommen wurde, erfolgt die erste Einnahme beim Auftreten der Symptome. Hält die Reisekrankheit an, warten Sie mindestens 6 Stunden, bis Sie das Arzneimittel das nächste Mal verabreichen.
  • Es wird empfohlen, dieses Arzneimittel zusammen mit Speisen, Wasser oder Milch einzunehmen, um eine Reizung der Magenschleimhaut möglichst gering zu halten.
  • Für mehr Informationen, siehe Gebrauchsinformation!

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlenen Dosen betragen:
    • Kinder von 2 - 3 Jahren (in Abhängigkeit vom Körpergewicht des Kindes): 3 - 6 ml der Lösung zum Einnehmen (12 - 24 mg Dimenhydrinat). Wiederholen Sie bei Bedarf die Dosisgabe alle 8 Stunden.
      • Kindergewicht: 8 - 10 kg
        • Tageshöchstdosis (pro 24 Stunden): 36 mg (3 ml maximal 3x pro Tag)
      • Kindergewicht: > 10 - 14,5 kg
        • Tageshöchstdosis (pro 24 Stunden): 48 mg (4 ml maximal 3x pro Tag)
      • Kindergewicht: > 14,5 kg
        • Tageshöchstdosis (pro 24 Stunden): 72 mg (6 ml maximal 3x pro Tag)
    • Überdosierung mit Dimenhydrinat, dem Wirkstoff dieses Arzneimittels, kann insbesondere bei Kindern unter 3 Jahren lebensbedrohlich sein und muss deshalb insbesondere in dieser Altersgruppe unter allen Umständen vermieden werden. Geben Sie Ihrem Kleinkind daher nie mehr als 5 mg/kg Körpergewicht in 24 Stunden.
    • Kinder von 4 - 6 Jahren:
      • 3 - 6 ml der Lösung zum Einnehmen (12 - 24 mg Dimenhydrinat). Wiederholen Sie bei Bedarf die Dosisgabe alle 6 - 8 Stunden. Verabreichen Sie keinesfalls mehr als 18 ml Lösung zum Einnehmen pro Tag (72 mg Dimenhydrinat in 24 Stunden).
    • Kinder von 7 - 12 Jahren:
      • 6 - 12 ml der Lösung zum Einnehmen (24 - 48 mg Dimenhydrinat). Wiederholen Sie bei Bedarf die Dosisgabe alle 6 - 8 Stunden.
      • Verabreichen Sie keinesfalls mehr als 36 ml Lösung zum Einnehmen pro Tag (144 mg Dimenhydrinat in 24 Stunden).
    • Kinder unter 2 Jahren:
      • Das Arzneimittel darf bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
    • Patienten mit Leberkrankheit:
      • Sprechen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt, da es notwendig sein kann, die Dosis des Arzneimittels zu verringern.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine größere Menge des Präparates eingenommen haben, als Sie sollten.
    • Symptome einer Überdosierung sind vor allem: erweiterte Pupillen, gerötetes Gesicht, Erregtheit, Halluzinationen, Verwirrtheit, Magen- und Darmreizung mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Bewegungsveränderungen, Krämpfe, tiefe Bewusstlosigkeit (Koma), starker Abfall der Atem- und Herzfunktionen (kardiorespiratorischer Kollaps) und Tod. Die Symptome können nach der Überdosierung um 2 Stunden verzögert auftreten.

Indikation

  • Dimenhydrinat ist der pharmazeutische Wirkstoff dieses Arzneimittels und wirkt gegen die Reisekrankheit.
  • Das Präparat wird angewendet bei Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren zur Vorbeugung und Behandlung der Beschwerden bei Reisekrankheit (auf See, auf dem Land oder in der Luft), wie z. B. Übelkeit, Erbrechen und/oder Schwindelgefühl.
  • Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Dimenhydrinat, Diphenhydramin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
    • wenn Sie unter Porphyrie leiden (einer seltenen, normalerweise erblichen Krankheit, bei der eine große Menge des Blutfarbstoffs Porphyrin über den Stuhl und den Harn ausgeschieden wird);
    • wenn Sie unter Asthma-Krisen leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Nebenwirkungen sind normalerweise leicht und vorübergehend und treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf.
  • Während der Behandlung mit dem Arzneimittel wurden die folgenden Nebenwirkungen beobachtet, deren Häufigkeit nicht genau festgestellt werden konnte:
    • Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen
    • Appetitverlust und Mundtrockenheit
    • Schlaf und Schläfrigkeit (Sedierung)
    • Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit
    • Verdickung des Schleims in den Bronchien, wodurch das Atmen erschwert wird
    • Harnverhalt und Impotenz
    • Erhöhter Augeninnendruck (Glaukom)
    • Pupillenerweiterung, verschwommenes Sehen und Doppeltsehen
    • Allergische Hautreaktionen und Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht nach intensiver Sonnenbestrahlung, mit der möglichen Folge von Nesselausschlag, Juckreiz und Hautausschlag
    • Abnahme der roten Blutzellen, weißen Blutzellen, Leukozyten und Blutplättchen
    • Porphyrie (seltene, normalerweise erbliche Krankheit, bei der eine große Menge des Blutfarbstoffs Porphyrin über den Stuhl und den Harn ausgeschieden wird)
    • Hoher oder niedriger Blutdruck (Hypertonie oder Hypotonie)
    • Schneller Herzschlag (Tachykardie), Herzklopfen und/oder Herzrhythmusstörungen
    • Insbesondere bei Kindern kann Übererregbarkeit auftreten, die sich als Schlaflosigkeit, Nervosität, Verwirrtheit, Zittern, Reizbarkeit, Euphorie, Delirium, Herzklopfen und sogar Krämpfe äußert.
    • Für mehr Informationen, siehe Gebrauchsinformation!
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • Wenn Sie an Asthma oder schweren Atemwegserkrankungen (chronische obstruktive Lungenkrankheit [COPD], Emphysem, chronische Bronchitis) leiden, da dieses Arzneimittel das Sekret verdicken und das Abhusten verändern kann.
      • Wenn Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreoidismus), einer Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukom), einer vergrößerten Prostata (Prostatahypertrophie), hohem Blutdruck (Hypertonie) oder an einer Krankheit leiden, die einen Verschluss des Harntrakts oder des Magen-Darm-Trakts verursachen kann.
      • Wenn Sie an Krampfanfällen mit oder ohne Bewusstlosigkeit (Epilepsie) leiden.
      • Wenn Sie älter sind als 65 Jahre, kann das Arzneimittel Mundtrockenheit, Harnverhalt, Übelkeit, Sedierung, Verwirrtheit und einen Abfall des Blutdrucks (Hypotonie) verursachen.
      • Wenn Sie ein Medikament einnehmen, das Nebenwirkungen in Bezug auf die Ohren verursacht, wie z. B. Ohrgeräusche, Benommenheit oder Schwindel, da das Präparat diese Symptome verschleiern kann.
      • Wenn Sie an einer Leber- oder Nierenkrankheit, einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) leiden, sprechen Sie mit einem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
      • Der Arzt wird beurteilen, ob diese Behandlung für Sie geeignet ist, wenn Sie an einer Herzkrankheit leiden oder gelitten haben (Herzrhythmusstörungen, Myokardischämie usw.).
      • Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen Symptome einer Blinddarmentzündung vorliegen, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Bauchkrämpfe, sollten Sie mit einem Arzt sprechen, um eine Blinddarmentzündung auszuschließen, da Dimenhydrinat deren Diagnose beeinträchtigen kann.
      • Es wird empfohlen, den Aufenthalt unter sehr hohen Temperaturen zu vermeiden und entsprechende Hygiene- und Ernährungsmaßnahmen zu befolgen, wie z. B. angemessene Lüftung und Flüssigkeitszufuhr.
      • Während Sie dieses Arzneimittel einnehmen, sollten Sie einen Aufenthalt in der Sonne (auch bei Bewölkung) vermeiden und nicht ins Solarium gehen bzw. keine UVA-Lampen verwenden.
    • Kinder
      • Dieses Arzneimittel darf nicht an Kinder unter 2 Jahren verabreicht werden.
      • Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern bis 3 Jahren kann es unter Dimenhydrinat zu schweren Nebenwirkungen wie zum Beispiel Krampfanfällen kommen. Die Indikation zur Behandlung sollte daher bei dieser Patientengruppe streng gestellt werden.
      • Kleinkinder mit einfacher Magendarmgrippe oder fiebrigen Infekten sollten nicht mit diesem Arzneimittel behandelt werden. In diesen Fällen sollte aber auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Fahren Sie nicht selbst Auto und betätigen Sie keine gefährlichen Maschinen, da dieses Arzneimittel in empfohlener Dosierung Schläfrigkeit oder eine verringerte Reaktionsfähigkeit verursacht.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Wichtige Information für Frauen: Dieses Arzneimittel ist ausschließlich für die Anwendung bei Kindern bestimmt.
  • Schwangerschaft
    • Die Einnahme von Arzneimitteln während der Schwangerschaft kann den Embryo oder Fötus schädigen und muss von Ihrem Arzt überwacht werden.
  • Stillzeit
    • Stillende Frauen sollten dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen, da dieses Arzneimittel in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Insbesondere wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden, kann es notwendig sein, die Dosis von Dimenhydrinat anzupassen oder das Arzneimittel nicht einzunehmen:
      • Anästhetika (Narkosemittel) und andere Substanzen, die das zentrale Nervensystem dämpfen
      • Antibiotika aus der Gruppe der Aminoglykoside
      • Antidepressiva wie z. B. Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
      • Arzneimittel gegen Parkinson
      • Neuroleptika (werden zur Verringerung von Erregtheit und neuromuskulärer Überaktivität eingesetzt)
      • Ototoxische Arzneimittel (die schädlich auf die Ohren wirken können)
      • Arzneimittel, die Lichtempfindlichkeit hervorrufen können (Hautreaktionen, die durch Sonnenlicht verursacht werden)
    • Beeinträchtigung diagnostischer Verfahren
      • Wenn bei Ihnen ein Allergietest, einschließlich Hauttests, durchgeführt werden soll, wird empfohlen, die Behandlung 72 Stunden vor dem Test abzusetzen, damit die Testergebnisse nicht verändert werden.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Während Sie dieses Arzneimittel einnehmen, sollten Sie keinen Alkohol trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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