Amaryl - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Amaryl ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mellitus (eine bestimmte Form der Zuckerkrankheit) eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Glimepirid und gehört zu der Gruppe der Sulfonylharnstoffe. Glimepirid regt die Insulinproduktion (ein Hormon im Körper, welches den Zucker im Blut in die Zellen schleust) im Körper an und der Zucker im Blut wird somit vermehrt in die Zellen aufgenommen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Amaryl ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

MedWatcher logo

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Anwendung von Amaryl

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 1 mg verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die tägliche Dosis zu ändern. Die Tageshöchstdosis beträgt 6 mg Amaryl.

Nehmen Sie die Tabletten unmittelbar vor oder während der ersten Hauptmahlzeit mit einem Glas Wasser ein. Wenn Sie nicht frühstücken, müssen Sie es die Tabletten zu dem vom Arzt verordneten Zeitpunkt einnehmen. Während der Behandlung mit Amaryl sollte keine Mahlzeit ausgelassen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Häufige Nebenwirkungen bei Amaryl

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

Laut Beipackzettel sind keine häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Amaryl

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Amaryl auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Gewichtszunahme
  • Haarausfall
  • Geschmacksstörung
  • Starker Abfall des Blutzuckers
  • Verminderung der Anzahl der Blutzellen von Blutplättchen, weißen Blutkörperchen und/oder roten Blutkörperchen

Es wurde in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Amaryl auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Leberfunktionsstörungen, einschließlich gelber Verfärbung von Haut und Augen, Leberentzündung oder Leberversagen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen
  • Rückgang der Natriumkonzentration im Blut

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht und stärkere Sonnenlichtempfindlichkeit
  • Vorübergehende Sehstörungen
  • Erhöhung der Leberenzymwerte
  • Verminderung der Blutplättchen

Vorsicht bei diesen Amaryl-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schluck- und Atembeschwerden
  • Schwellung der Lippen, Kehle oder Zunge
  • Atemnot
  • Juckreiz
  • Schwindel
  • Blutdruckabfall
  • Gelbe Verfärbung von Haut und Augen
  • Behinderung des Galleabflusses
  • Schwere Unterzuckerung mit Bewusstseinsverlust, Krämpfen oder Koma

Diese Symptome können u. a. Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen oder Leberfunktionsstörungen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Amaryl

Amaryl stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Bei Überempfindlichkeit gegenüber der Inhaltsstoffe
  • Bei Diabetes mellitus Typ 1 (bestimmte Form der Zuckerkrankheit)
  • Diabetische Ketoazidose (schwere Stoffwechselentgleisung bei der Zuckerkrankheit mit Anhäufung von Säure im Blut)
  • Diabetisches Koma
  • Schwere Nierenerkrankung
  • Schwere Lebererkrankung
  • Bei einer Verletzung, Operation, Infektion mit Fieber oder anderen Formen von Belastung
  • Bei Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (besondere Erkrankung der roten Blutkörperchen)
  • Alkoholkonsum

Bei gleichzeitiger Gabe folgender Arzneimittel mit Amaryl kann es zu Wechselwirkungen kommen:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin oder Metformin)
  • Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (Phenylbutazon, Azapropazon, Oxyphenbutazon sowie Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Harnwegsinfektionen
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen oder Pilzinfektionen ( Antibiotika wie Tetracycline, Chloramphenicol, Fluconazol, Chinolone)
  • Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarinderivate wie Warfarin)
  • Muskelaufbauende Arzneimittel (Anabolika)
  • Arzneimittel als Ersatz für männliche Sexualhormone
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Fluoxetin, MAO-Hemmer)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte im Blut (Fibrate)
  • Arzneimittel zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks (ACE-Hemmer)
  • Arzneimittel, sogenannte Antiarrhythmika, zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags (Disopyramid)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Gicht (Allopurinol, Probenecid, Sulfinpyrazon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Cyclophosphamid, Ifosfamid, Trofosfamid)
  • Arzneimittel zur Gewichtsreduzierung (Fenfluramin)
  • Arzneimittel zur Förderung der Durchblutung, wenn es in hohen Dosen intravenös verabreicht wird (Pentoxifyllin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Allergien wie Heuschnupfen (Tritoqualin)
  • Arzneimittel, sogenannte Sympatholytika, zur Behandlung von hohem Blutdruck, Herzinsuffizienz oder Prostatabeschwerden
  • Arzneimittel, die weibliche Sexualhormone (Östrogene und Gestagene) enthalten
  • Arzneimittel zur Unterstützung der Harnausscheidung (Thiaziddiuretika)
  • Arzneimittel, die die Schilddrüsenfunktion anregen (Levothyroxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung  von Allergien und Entzündungen (Kortikoide)
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Störungen (Chlorpromazin und andere Phenothiazinderivate)
  • Arzneimittel zur Erhöhung der Herzschlagfolge, zur Behandlung von Asthma oder Nasenschleimhautschwellung, Husten und Erkältungen, zur Gewichtsreduzierung oder in lebensbedrohlichen Notfällen (Adrenalin und Sympathomimetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte im Blut (Nicotinsäure)
  • Abführmittel, wenn sie über längere Zeit angewendet werden
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen (Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Anwendung bei Nervosität und Schlafproblemen (Barbiturate)
  • Arzneimittel zur Senkung eines erhöhten Augendrucks (Acetazolamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks oder eines erniedrigten Blutzuckerspiegels (Diazoxid)
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionen wie Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung schwerer Unterzuckerung (Glukagon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (H2-Rezeptor-Antagonisten)
  • Arzneimittel zur Verminderung einer erhöhten Cholesterinkonzentration im Blut (Colesevelam)

Inhalte

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

MedWatcher logo

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Meine Nebenwirkung online melden

Sie leiden unter Nebenwirkungen durch eines Ihrer Medikamente oder haben einen Verdacht? Melden Sie Ihre Beschwerden jetzt diskret online und tragen Sie aktiv zur Arzneimittelsicherheit für sich und andere bei.

Ihre Daten werden zu 100% vertraulich behandelt