Arava - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Arava ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von aktiver rheumatoider Arthritis und aktiver Psoriasis-Arthritis eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Leflunomid und gehört zu der Gruppe Immunsuppressiva. Der Wirkstoff Leflunomid gehört zur Gruppe der Immunsuppressiva. Leflunomid hemmt ein Enzym, das die Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle im körpereigenen Immunsystem spielen, zur Vermehrung benötigen. Leflunomid reduziert Entzündungen durch Verringerung der Bildung von Lymphozyten. Der Wirkstoff unterdrückt das körpereigene Immunsystem, hemmt die Zellteilung und wirkt entzündungshemmend.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Arava ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Arava

Das Arzneimittel ist vor allem für die Folgebehandlung geeignet. Für den Behandlungsbeginn stehen Arzneimittel mit höherem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.

Abhängig von Ihrer Erkrankung und dem Stadium der Behandlung, wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt in der Regel folgendermaßen dosiert:

Rheumatoide Arthritis – Folgebehandlung:

  • Erwachsene
    • Einzeldosis: 1 Tablette
    • Gesamtdosis: 1-mal täglich
    • Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit

Das Präparat ist nicht dosisgleich teilbar.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Psoriasis-Arthritis, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Senkung der Anzahl weißer Blutkörperchen, leichte allergische Reaktionen, Appetitlosigkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Geringe Senkung der Zahl der weißen Blutkörperchen
  • Leichte allergische Reaktionen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ungewöhnliche Hautempfindungen wie Prickeln oder Kribbeln
  • Leichte Erhöhung des Blutdrucks
  • Darmentzündung
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Entzündung der Mundhöhle
  • Mundgeschwüre
  • Bauchschmerzen
  • Leberwerterhöhung
  • Verstärkter Haarausfall
  • Ekzem
  • Trockene Haut
  • Hautausschläge
  • Juckreiz
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Erhöhung bestimmter Blutwerte
  • Schädigung der Nervenbahnen in den Armen und Beinen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Arava

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Senkung der Zahl der roten Blutkörperchen
  • Blutarmut
  • Senkung des Kaliumspiegels im Blut
  • Angstgefühl
  • Geschmacksstörungen
  • Nesselsucht
  • Sehnenriss
  • Anstieg der Blutfettwerte
  • Verminderung der Phosphatwerte im Blut

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Arava auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Vermehrung bestimmter Blutzellen (Eosinophile)
  • Verringerung der Anzahl weißer Blutzellen
  • Verringerung aller Blutzellen
  • Starke Erhöhung des Blutdrucks
  • Lungenentzündung
  • Leberwerterhöhung, woraus sich ernsthafte Störungen wie Hepatitis oder Gelbsucht entwickeln können
  • Schwere Infektionen (Sepsis)
  • Erhöhung bestimmter Blutwerte (Lactat-Dehydrogenase)
  • Deutliche Abnahme bestimmter weißer Blutzellen
  • Schwere allergische Reaktionen
  • Entzündung der kleinen Gefäße
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Ernsthafte Leberstörungen
  • Leberversagen
  • Blasenbildung der Haut mit abschließender Ablösung der Haut

Vorsicht bei diesen Arava-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwäche
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Atembeschwerden
  • Hautausschlag
  • Geschwüre im Mund
  • Blasse Haut
  • Müdigkeit
  • Auftreten blauer Flecken
  • Bauchschmerzen
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Kribbeln
  • Kraftlosigkeit
  • Schmerzen in Händen und Füßen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer schweren Hauterkrankung, einer Bluterkrankung, eines Leberversagens, einer schweren Infektion oder eines Nierenproblems sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Arava sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Arava

Arava stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Stark erniedrigte Eiweißmenge im Blut
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Gestörte Funktion des Knochenmarks
  • Schwere Infektionen
  • Lungenentzündung in der Vergangenheit
  • Tuberkulose
  • Männliche Patienten, die ein Kind zeugen wollen
  • Anstehende Blutcalciumtests, diese könnten verfälscht werden

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (Gold)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malariainfektion (Chloroquin, Hydroxychloroquin)
  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Azathioprin und Methotrexat)
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung (Warfarin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer multiplen Sklerose (Teriflunomid)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Diabetes-Erkrankung (Repaglinid, Pioglitazon, Nateglinid oder Rosiglitazon)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Krebserkrankung (Daunorubicin, Doxorubicin, Paclitaxel, Topotecan)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Depression (Duloxetin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Harninkontinenz oder Nierenerkrankungen bei Diabetikern
  • Arzneimittel zur Behandlung von schwerem Durchfall (Alosetron)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Theophyllin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Muskelkrämpfen (Tizanidin)
  • Antibabypille
  • Arzneimittel zur Behandlung einer bakteriellen Infektion (Cefaclor, Benzylpenicillin, Ciprofloxacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (Indometacin, Ketoprofen)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und die Harnproduktion erhöhen (Furosemid)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Zidovudin)
  • Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Cholesterinspiegels (Rosuvastatin, Simvastatin, Atorvastatin, Pravastatin, Colestyramin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen oder rheumatoider Arthritis (Sulfasalazin)

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Weitere Hinweise:

  • Müssen Sie zeitnah geimpft werden, so holen Sie ärztlichen Rat ein. Bestimmte Impfungen sollten während der Behandlung mit Arava und einen bestimmten Zeitraum über das Behandlungsende hinaus nicht erfolgen
  • Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Arava keinen Alkohol zu trinken
  • Arava kann bei Ihnen Schwindel hervorrufen, der Ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit herabsetzen kann. Wenn Sie hiervon betroffen sind, setzen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs oder bedienen Sie keine Maschinen

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