Enalapril - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Enalapril ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzleistungsschwäche eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Enalapril maleat und gehört zu der Gruppe ACE-Hemmer. Der Wirkstoff erweitert indirekt die Blutgefäße. Er verhindert im Körper die Freisetzung eines Stoffes, genannt Angiotensin, der ein Zusammenziehen der Blutgefäße und damit eine Blutdruckerhöhung bewirkt. Der blutgefäßerweiternde Effekt des Wirkstoffes wird zudem genutzt, um das Herz zu entlasten, das bei erweiterten Blutgefäßen gegen einen geringeren Widerstand ankämpfen muss. Der Wirkstoff wird auch als ACE-Hemmer bezeichnet. Der Name kommt daher, dass das Enzym, das letztendlich das Angiotensin freisetzt, „Angiotensin Converting Enzyme“ heißt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Enalapril ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Enalapril

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 5 mg verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis auf 20 mg täglich zu erhöhen.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Herzleistungsschwäche, leichtem Bluthochdruck oder bei einer Erhaltungsdosis, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Schwindel, Schwäche, Übelkeitsgefühl - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Enalapril Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Husten, Gewichtszunahme, Impotenz und Atemnot gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schwindel
  • Schwäche
  • Übelkeitsgefühl
  • Verschwommenes Sehen
  • Husten

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Niedriger Blutdruck
  • Veränderungen des Herzrhythmus
  • Schneller Herzschlag
  • Engegefühl oder Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) oder Schmerzen im Brustkorb
  • Kopfschmerzen
  • Ohnmacht
  • Geschmacksänderungen
  • Kurzatmigkeit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Hautausschlag
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Depression
  • Allergische Reaktionen mit Schwellungen von Gesicht, Lippen, der Zunge oder des Halses
  • Schluckbeschwerden
  • Atembeschwerden
  • Erhöhte Blut-Kaliumwerte

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Enalapril

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Plötzlicher Blutdruckabfall
  • Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Herzinfarkt
  • Blutarmut
  • Schlaganfall
  • Verwirrtheit
  • Schlaflosigkeit
  • Schläfrigkeit
  • Nervosität
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Drehschwindel
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Laufende Nase
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • Asthma
  • Verlangsamte Darmpassage
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Verstopfung
  • Appetitlosigkeit
  • Magenreizungen
  • Mundtrockenheit
  • Magengeschwür
  • Verminderte Nierenfunktion
  • Nierenversagen
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Haarausfall
  • Muskelkrämpfe
  • Hitzewallungen
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Erhöhte Temperatur
  • Impotenz
  • Hoher Eiweißgehalt im Urin
  • Niedriger Blutzucker- oder Blut-Natriumspiegel
  • Hoher Blutharnstoff-Wert

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Enalapril auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Durch verminderten Blutfluss bedingt sehr kalte und weiße Hände und Füße
  • Veränderte Blutwerte wie erniedrigte Anzahl weißer und roter Blutkörperchen, erniedrigter Hämoglobinwert, erniedrigte Anzahl an Blutplättchen
  • Knochenmarksdepression
  • Autoimmunerkrankungen
  • Ungewöhnliche Träume
  • Schlafstörungen
  • Veränderungen im Lungengewebe
  • Entzündungen an der Nase
  • Lungenentzündungen
  • Entzündungen an den Wangen, am Gaumen, Zunge, Lippen und Rachen
  • Verminderte Harnausscheidung
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Lebererkrankungen
  • Einschränkung der Leberfunktion
  • Leberentzündung mit Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Erhöhte Werte von Leberenzymen oder Bilirubin im Blut
  • Vergrößerte Brustdrüsen beim Mann

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwellungen im Magendarmtrakt

Häufigkeit  nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Zu geringe Sekretion von ADH (Hormon, welches an der Wasserregulation des Körpers beteiligt ist)

Vorsicht bei diesen Enalapril-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellungen des Gesichts, der Lippen, der Zunge, des Rachens oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden
  • Schwellungen an Händen, Füßen oder Knöcheln
  • Auftreten eines Hautausschlags mit roten Quaddeln (Nesselsucht)
  • Starker Blutdruckabfall
  • Kreislaufversagen
  • Beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag
  • Herzklopfen
  • Nierenversagen
  • Atembeschleunigung
  • Schwindel
  • Angstgefühl
  • Husten

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion oder einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Enalapril sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Enalapril

Enalapril stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Vererbte Neigung zu allergischen Reaktionen
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Herzerkrankungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Erkrankungen des Bindegewebes mit Beteiligung der Blutgefäße
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Gicht
  • Husten

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall (Racecadotril)
  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Ciclosporin, Sirolimus, Everolimus)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus (Vildagliptin)
  • Arzneimittel, die den Körper entwässern (Diuretika)
  • Kaliumpräparate
  • Gerinnungshemmende Arzneimittel (Heparin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Sulfamethoxazol, Trimethoprim)
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Lithium)
  • Betäubungsmittel
  • Narkosemittel
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber (Ibuprofen, Diclofenac, ASS, Indometacin)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während der Behandlung mit Enalapril kann Übelkeit, Schwindel und Benommenheit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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