Fludarabin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Fludarabin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Blutkrebs (Leukämie) eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen  Wirkstoff Fludarabin und gehört zu der Gruppe Nukleotid-Analoga/ Zytostatika. Fludarabin hemmt das Wachstum von Krebszellen. Fludarabin greift in die Zellteilung von Krebszellen ein und verhindert deren Zellteilung und damit ihre Vermehrung.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Fludarabin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Fludarabin

Fludarabin darf nur unter Aufsicht eines in der Onkologie erfahrenen Arztes angewendet werden.

Fludarabin darf nur intravenös angewendet werden. Die empfohlene Dosis von 25 mg Fludarabin soll täglich intravenös an 5 aufeinander folgenden Tagen in Abständen von 28 Tagen verabreicht werden.

Die Dauer der Behandlung hängt sowohl vom Behandlungserfolg als auch von der Verträglichkeit des Arzneimittels ab.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Infektionen, verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Infektionen
  • Verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Husten
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Schwäche

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Blutkrebs
  • Verminderte Funktion des Knochenmarks
  • Magersucht
  • Nervenerkrankungen
  • Sehstörungen
  • Entzündung der Mundschleimhaut
  • Hautausschlag
  • Wassereinlagerung in das Gewebe (Ödeme)
  • Schüttelfrost
  • Unwohlsein

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Fludarabin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Autoimmunkrankheit
  • Tumorzerfall
  • Nierenversagen
  • Übersäuerung des Körpers
  • Zu hoher Kaliumgehalt im Blut
  • Zu wenig Calcium im Blut
  • Zu hoher Harnsäuregehalt im Blut
  • Bildung von Harnsäurekristallen
  • Zu hoher Phosphatgehalt im Blut
  • Verwirrtheit
  • Funktionsverlust der Lunge
  • Lungenentzündung
  • Atembeschwerden
  • Blutungen im Magen-Darmtrakt
  • Veränderte Enzymwerte im Blut
  • Veränderte Leberenzyme im Blut

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Fludarabin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Koma
  • Krampfanfälle
  • Erregung
  • Erblindung
  • Herzversagen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Hautkrebs
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine sehr seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Häufigkeit  nicht bekannt:

  • Hirnblutung
  • Entzündung der Rückenmarks- und Hirnhäute
  • Lungenblutung

Vorsicht bei diesen Fludarabin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Entzündungen des Sehnervs
  • Verwirrtheit
  • Schläfrigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Inkontinenz

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schwerwiegenden akuten Erkrankung des Gehirns sein.

Wenn die oben genannten Symptome auftreten, muss die Behandlung mit Fludarabin unterbrochen werden. Patienten müssen überwacht und bildgebenden Verfahren des Gehirns (MRT) unterzogen werden.

Besondere Warnhinweise bei Fludarabin

Fludarabin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Blutarmut
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Störungen des Knochenmarks
  • Autoimmunkrankheiten

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Lebendimpfstoffe

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Fludarabin darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden
  • Fludarabin darf nicht während der Stillzeit angewendet werden
  • Frauen im gebärfähigen Alter oder zeugungsfähige Männer müssen während und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Therapie mit Fludarabin zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden

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