Lariam - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Lariam ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Vorbeugung einer Malaria-Infektion eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Mefloquin und gehört zu der Gruppe Antimalariamittel. Mefloquin wirkt gegen die ungeschlechtlichen Blutformen der Malariaerreger beim Menschen. Es stört eine ihrer wichtigsten Stoffwechselfunktionen, wodurch die Erreger langsam zugrunde gehen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Lariam ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice

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Anwendung von Lariam

Die Höhe der Dosis von Lariam zur Chemoprophylaxe richtet sich nach dem Körpergewicht. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, wird die Dosis 1-mal wöchentlich eingenommen. Die empfohlene Dosierung für Personen über 45 kg Körpergewicht ist 1 Tablette Lariam pro Woche. Für Personen unter 45 kg Körpergewicht wird der Arzt die exakte Dosis anhand des Körpergewichts ermitteln. Die erste Dosis sollte mindestens eine Woche vor der Ankunft in einem Malariagebiet eingenommen werden.

Die Malariachemoprophylaxe ist auch für Kinder außerordentlich wichtig und muss vom frühesten Säuglingsalter an durchgeführt werden. Ihr Arzt wird Ihrem Kind das passende Malariamittel mit der geeigneten Dosierung verschreiben.

Die Tabletten können einen bitteren, leicht brennenden Geschmack haben. Schlucken Sie die Tabletten unzerkaut, mit sehr viel Flüssigkeit und nach Möglichkeit nach einer Mahlzeit. Zur Verabreichung an kleine Kinder oder andere Personen, die nicht imstande sind, die Tabletten zu schlucken, können Sie die Tabletten zerdrücken und in einer kleinen Menge Wasser, Milch oder einem anderen Getränk auflösen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei einer akuten Malariainfektion oder bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schlafprobleme, Schlaflosigkeit, ungewöhnliche Träume - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schlafprobleme
  • Schlaflosigkeit
  • Ungewöhnliche Träume

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Depression
  • Angst
  • Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Juckreiz

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Lariam

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Lariam auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Veränderte Ergebnisse bei Blutuntersuchungen
  • Erhöhung oder Erniedrigung bestimmter weißer Blutzellen
  • Erniedrigung der roten Blutzellen
  • Erniedrigung der Blutplättchen
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
  • Schwäche
  • Schmerzhafte Mund- und Rachengeschwüre
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Blutergüsse
  • Nasenbluten
  • Magen- oder vaginale Blutungen
  • Leichte Hautreaktionen
  • Schwerer lebensbedrohlicher Schock
  • Atembeschwerden
  • Geschwollene Zunge
  • Juckreiz
  • Schwerer Hautausschlag
  • Blase- und Knötchebildung der Haut
  • Hautveränderungen ähnlich verbrühter Haut
  • Verminderter Appetit
  • Selbstmord
  • Selbstmordversuch
  • Selbstmordgedanken
  • Selbstgefährdendes Verhalten
  • Manisch- depressive Erkrankung
  • Wahnhafte Störungen
  • Depersonalisierung
  • Manie
  • Schizophrenie
  • Schizophrenie-ähnliche Störungen
  • Gefühl des Misstrauens gegenüber anderen
  • Panikattacken
  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • Aggressionen
  • Motorische Unruhe
  • Ruhelosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Krankhafte Veränderungen des Gehirns
  • Lähmung von Hirnnerven
  • Krampfanfälle
  • Epilepsie
  • Vergesslichkeit
  • Gedächtnisstörungen (manchmal für über 3 Monate lang andauernd)
  • Ohnmacht
  • Sprachschwierigkeiten
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Gangstörungen
  • Kribbeln, Brennen und Missempfinden der Haut
  • Neu auftretende oder sich verschlimmernde Ungelenkigkeit oder Unsicherheit auf den Beinen
  • Bewegungsstörungen
  • Zittern der Hände oder Finger
  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Geblendet Sein bei Dunkelheit
  • Sehstörungen
  • Grauer Star (Linsentrübung)
  • Netzhauterkrankung
  • Sehnerverkrankungen
  • Veränderungen des Hörens einschließlich Ohrgeräusche
  • Taubheit
  • Hörstörungen
  • Überempfindlichkeit des Gehörs
  • Herzprobleme
  • Verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag
  • Herzklopfen
  • Unregelmäßige Herzfrequenz
  • Herzrhythmusstörungen
  • Erregungsleitungsstörungen am Herzens
  • Erhöhung oder Erniedrigung des Blutdrucks
  • Hitzegefühl
  • Lungenentzündung
  • Schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktionen
  • Schweres Krankheitsgefühl
  • Fieber
  • Atemnot
  • Schüttelfrost
  • Atemlosigkeit
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Verdauungsstörungen
  • Leberentzündung
  • Dunkler Urin
  • Hell verfärbter Stuhl
  • Generalisierter Juckreiz am ganzen Körper
  • Leberversagen
  • Gelbsucht
  • Anstieg der Leberwerte
  • Hautausschlag
  • Rötung der Haut
  • Nesselsucht
  • Entzündliche Hauterkrankungen
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Störung des Allgemeinbefindens
  • Haarausfall
  • Übermäßige Schweißproduktion
  • Muskelschwäche
  • Muskelkrämpfe
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Schmerzen im Brustraum
  • Müdigkeit
  • Kraftlosigkeit
  • Unwohlsein
  • Nierenerkrankungen
  • Ausbleibende Urinbildung
  • Infektionen der Harnwege
  • Blut im Urin
  • Veränderte Blutwerte
  • Durstgefühl
  • Extreme Müdigkeit

Vorsicht bei diesen Lariam-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwere Angstzustände
  • Depression
  • Selbstmordgedanken
  • Selbstgefährdendes Verhalten
  • Gefühl des Misstrauens gegenüber anderen
  • Sehen und Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
  • Gefühl der Unruhe
  • Ungewöhnliches Verhalten
  • Gefühl der Verwirrung
  • Ungewöhnliche Veränderungen Ihrer Stimmung
  • Motorische Unruhe
  • Panikattacken
  • Neu auftretende oder sich verschlimmernde Wut
  • Aggression
  • Psychotische Erkrankungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Andere schwerwiegende psychische Probleme

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer psychiatrischen Erkrankung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Lariam als Chemoprophylaxe sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Lariam

Lariam stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Zur Chemoprophylaxe, wenn Sie an Depressionen leiden oder an Depressionen gelitten haben
  • Zur Chemoprophylaxe bei Selbstmordgedanken oder selbstgefährdenden Verhalten auch in der Vorgeschichte
  • Zur Chemoprophylaxe, wenn Sie unter anderen psychische Problemen leiden
  • Epilepsie
  • Vorausgegangene Therapie mit Halofantrin
  • Leberfunktionsstörungen
  • Schwarzwasserfieber
  • Herzerkrankungen
  • Veränderter Herzrhythmus
  • Herzklopfen
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Probleme mit den Augen
  • Erkrankungen des Blutes
  • Erkrankungen des Lymphsystems
  • Erkrankungen der Nerven (Neuropathie)
  • Lungenentzündung
  • Bestehende Allergien auch in der Vorgeschichte
  • Niedriger Blutzuckerspiegel

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Malaria (Chinin, Chinidin, Chloroquin oder Halofantrin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Probleme (trizyklische Antidepressiva, Bupropion, Antipsychotika oder Phenothiazine)
  • Arzneimittel gegen starke Schmerzen (Tramadol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Valproinsäure, Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Efavirenz)
  • Arzneimittel, die das Blut verdünnen (Antikoagulanzien)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Diabetes- Erkrankung (Antidiabetika)

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Weitere Hinweise:

  • Tragen Sie möglichst den ganzen Körper bedeckende Kleider
  • Benutzen Sie mückenschutzmittel auf Kleidern und unbedeckter Haut
  • Verwenden Sie Moskitonetze
  • Frauen im gebärfähigen Alter, die Lariam einnehmen, sollten während der gesamten Dauer der Anwendung und 3 Monate nach der letzen Einnahme von Lariam verlässliche Verhütungsmethoden anwenden
  • Lariam kann eine lange Zeit in Ihrem Körper verbleiben, nachdem Sie die letzte Dosis eingenommen haben. Deshalb können Nebenwirkungen auch noch einige Wochen nach Absetzen von Lariam anhalten oder auftreten
  • Bei der Behandlung der akuten Malaria verabreichten Dosierung können Nebenwirkungen von Lariam unter Umständen nicht von Beschwerden der Krankheit selbst unterschieden werden

Wenn Lariam gleichzeitig oder kurz vor einem oralen Typhus-Lebend-Impfstoff verabreicht wird, lässt sich eine Abschwächung des Impfschutzes nicht ausschließen. Daher sollten Sie die letzte Verabreichung des Typhus-Impfstoffes spätestens 3 Tage vor der ersten Einnahme von Lariam planen. Dabei müssen Sie aber bedenken, dass Sie Lariam, wenn Sie es zur Vorbeugung verwenden wollen, bereits eine Woche vor der Abreise in ein Malariagebiet zum ersten Mal einnehmen sollen

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