Levetiracetam - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Levetiracetam ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von fokalen epileptischen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung  eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Levetiracetam und gehört zu der Gruppe Antiepileptika. Levetiracetam verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Dadurch können Krämpfe, wie sie bei der Epilepsie auftreten, verhindert werden.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Levetiracetam ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Levetiracetam

Zu Therapiebeginn wird Ihr Arzt Ihnen für zwei Wochen eine niedrigere Dosis (500 mg/Tag) verschreiben, bevor Sie die niedrigste für Sie geeignete Dosis erhalten.

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen wie Beispielsweise Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre (ab/unter 50 kg Körpergewicht), Säuglinge (1 Monat bis 23 Monate), Kinder (2 bis 11 Jahre) oder bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Haarausfall, Schwitzen, Hautausschlag - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Levetiracetam Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Haarausfall, Schwitzen und Hautausschlag gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Haarausfall
  • Schwitzen
  • Hautausschlag
  • Entzündungen des Nasen-Rachen-Raumes
  • Schläfrigkeit
  • Kopfschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Appetitlosigkeit
  • Depression
  • Feindseligkeit
  • Aggression
  • Angst
  • Schlaflosigkeit
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Krämpfe
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Schwindel
  • Mangel an Energie
  • Mangel an Begeisterungsfähigkeit
  • Unwillkürliches Zittern
  • Drehschwindel
  • Husten
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Verdauungsstörungen
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Hautausschlag
  • Schwächegefühl
  • Müdigkeit

 

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Levetiracetam

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Gewichtsverlust
  • Gewichtszunahme
  • Suizidversuch
  • Suizidgedanken
  • Mentale Störungen
  • Anormales Verhalten
  • Halluzination
  • Wut
  • Verwirrtheit
  • Panikattacke
  • Emotionale Instabilität
  • Stimmungsschwankungen
  • Agitiertheit
  • Gedächtnisverlust
  • Beeinträchtigung des Gedächtnisse
  • Koordinationsstörung
  • Kribbeln
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Doppeltsehen
  • Verschwommenes Sehen
  • Erhöhte/anormale Werte in Leberfunktionstests
  • Haarausfall
  • Ekzem
  • Juckreiz
  • Muskelschwäche
  • Muskelschmerzen
  • Verletzung

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Levetiracetam auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Infektion
  • Verminderte Anzahl aller Arten von Blutkörperchen
  • Schwerwiegende allergische Reaktionen
  • Schwellung von Gesicht
  • Schwellung der Lippen
  • Schwellung der Zunge
  • Schwellung der Rachen
  • Verringerte Natriumkonzentration im Blut
  • Suizid
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Anormales Denken
  • Langsames Denken
  • Unfähigkeit sich zu konzentrieren
  • Fieberwahn
  • Unwillkürliche, krampfartige Anspannungen von Muskeln
  • Überaktivität
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Leberversagen
  • Leberentzündung
  • Verringerung der Nierenfunktion
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut um den Mund herum
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut an der Nase
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut an den Augen
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut im Genitalbereich
  • Schwerwiegende Hautablösung
  • Abbau von Muskelgewebe
  • Erhöhter Kreatinphosphokinase im Blut
  • Hinken
  • Schwierigkeiten beim Gehen

Vorsicht bei diesen Levetiracetam-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwäche
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Atemstörung
  • Schwellung von Gesicht
  • Schwellung von Lippen
  • Schwellung von Zunge
  • Schwellung von Rachen
  • Ausschlag im Gesicht
  • Fieber
  • Erhöhten Leberenzymwerten in Bluttests
  • Erhöhter Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Geringe Urinmengen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Schwellungen der Beine
  • Schwellungen der Knöchel
  • Schwellungen der Füße
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut um den Mund herum
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut an der Nase
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut an den Augen
  • Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut im Genitalbereich
  • Verwirrtheit
  • Somnolenz
  • Amnesie
  • Beeinträchtigung des Gedächtnisses
  • Anormales Verhalten
  • Unfreiwillige oder unkontrollierte Bewegungen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren Hautreaktion (Stevens-Johnson Syndroms), einer Hautrötung durch Arzneimittel , einer Hirnhautentzündung, einer allergischen Reaktion,  einer verringerten Nierenfunktion oder eines Absterbens der Haut sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Levetiracetam sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Levetiracetam

Levetiracetam stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren (als Monotherapie)
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Verlangsamung des Wachstums (bei Kindern)
  • Ungewöhnlicher Verlauf der Pubertät

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