Lithium - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Lithium ist ein rezeptpflichtiges Antipsychotikum, das zur Behandlung bestimmter psychischer und neurologischer Erkrankungen eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff und gehört zu den Kationen. Lithium zeigt starke Wirkungen auf die Funktionalität von Nervenzellen und hat Einfluss auf eine Vielzahl von neurochemischen Systemen. Auf diesem Grund ist dieser Wirkstoff zur Behandlung akuter Phasen und zur langfristigen Prophylaxe der Rückfälle bei Patienten mit manisch-depressiven Psychosen bestimmt.  

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Lithium ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Lithium

Allgemein wird folgende Basisdosierung empfohlen: 1. und 2. Tag ½ Tablette pro Tag; 3. und 4. Tag ½ Tablette 2-mal täglich; 5. und 6. Tag 1½ Tabletten (in 2 Einnahmen verteilt) pro Tag; ab 7. Tag 1 Tablette 2-mal täglich. Die Einnahme der Tabletten soll morgens und abends erfolgen, mit einem Zeitabstand von 10–12 Stunden. Bei gut eingestellten Patienten kann die gesamte Tagesdosis als Einmalgabe vor dem Schlafengehen erfolgen.

Die Tabletten müssen unzerkaut mit etwas Wasser geschluckt werden.  

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Sexuelle Störungen,Hautreaktionen, Augenprobleme - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Lithium Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen sexuelle Störungen, Hautreaktionen, Augenprobleme und Müdigkeit gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Sexuelle Störungen, wie:
  • Impotenz
  • Hautreaktionen
  • Augenprobleme
  • Gesichtsfeldausfall
  • Verschwommenes Sehen
  • Müdigkeit
  • Durchfall

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Gewichtszunahme
  • Übelkeit
  • Zittern
  • Verstärkter Durst
  • Häufiges Wasserlassen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Lithium

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Erbrechen
  • Magenschleimhautentzündung
  • Mundtrockenheit
  • Speichelproduktion
  • Muskelschwäche
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Bewegungsstörung
  • Bewusstlosigkeit
  • Krampfanfälle
  • Koordinationsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Benommenheit
  • Gedächtnisverlust
  • Halluzinationen
  • Geschmacksstörungen
  • Unwillkürliche Augenbewegungen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Lithium auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Nierenschädigung 
  • Geschlechtsorgane: 
  • Impotenz
  • Funktionsbeschwerden
  • Sehbeschwerden

Vorsicht bei diesen Lithium-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Stand- und Gangunsicherheit 
  • Zittern
  • Erhöhte Muskelspannung
  • Unfreiwillige Muskelzuckungen
  • Bewegungsstörungen, wie:
  • Gesteigerte Reflexe
  • Sprachstörungen
  • Verwirrtheit
  • Krankhafte Müdigkeit
  • Starke Schläfrigkeit
  • Augenzittern

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Vergiftung des Nervengewebes oder Gehirns  sein. 

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Lithium sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Lithium

Lithium stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Allergie auf einen der Bestandteilen
  • Schwerer Niereninsuffizienz
  • Herzinsuffizienz 
  • Blutzellenkrebs
  • Epilepsie
  • Krankhafte Muskelschwäche
  • Funktionsbeschwerden der Schilddrüsen 
  • Ältere Personen über 85 Jahren
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit

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