Mycophenolsäure 360 - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Mycophenolsäure 360 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das eingesetzt wird, um die Abstoßung einer transplantierten Niere durch das körpereigene Immunsystem zu verhindern. Es enthält den Wirkstoff Mycophenolsäure und gehört zu der Gruppe der Immunsuppressiva. Mycophenolsäure sorgt für eine Hemmung des Proteins Inosinmonophosphat-Dehydrogenase (IMPDH), welches für die Biosynthese von Guanosin, einem Baustein der DNA, von Bedeutung ist. Dadurch werden die DNA-Synthese und die Proliferation der B- und T-Lymphozyten, die u.a. das körpereigene Immunsystems bilden, gehemmt und Immunreaktionen gegen die transplantierte Nieren unterdrückt.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Mycophenolsäure 360 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Mycophenolsäure 360
Zu Therapiebeginn werden üblicherweise 2-mal täglich, morgens und abends, 2 Tabletten zu je 360 mg verordnet (Tagesgesamtdosis: 4 Tabletten bzw. 1.440 mg).
Die erste Dosis von 720 mg erhalten Sie innerhalb von 72 Stunden nach Ihrer Transplantation.
Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein.
Weitere Hinweise:
Vermeiden Sie die Inhalation des Pulvers oder direkten Kontakt des Pulvers mit der Haut oder Schleimhaut. Sollte es dennoch zu einem Kontakt kommen, ist die entsprechende Stelle gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen; die Augen sind mit klarem Wasser zu spülen.
Die Behandlung wird fortgesetzt, solange Sie eine Immunsuppression benötigen, um die Abstoßung des Transplantats durch Ihren Körper zu verhindern.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen, verminderter Kalzium- oder Kaliumspiegel - Die häufigsten Nebenwirkungen
Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen
- Verminderter Kalziumspiegel im Blut
- Verminderter Kaliumspiegel im Blut
- Erhöhter Harnsäurespiegel im Blut
- Erhöhter Blutdruck
- Angst
- Durchfall
- Gelenkschmerzen
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen mit möglichen Folgen von Müdigkeit, Atemnot oder Blässe
- Verminderte Anzahl von Bluttplättchen, die zu unerwarteten Blutungen und blauen Flecken führen kann
- Erhöhter Kaliumspiegel im Blut
- Verminderter Magnesiumspiegel im Blut
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Husten
- Niedriger Blutdruck
- Kurzatmigkeit
- Bauch- oder Magenschmerzen
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Gasansammlung im Bauch
- Verstopfung
- Verdauungsstörung
- Blähungen
- Weiche Stühle
- Übelkeit
- Erbrechen
- Müdigkeit
- Fieber
- Abweichende Ergebnisse bei Leber- oder Nierenfunktionstests
- Atemwegsinfektionen
- Akne
- Schwäche
- Muskelschmerzen
- Geschwollene Hände, Knöchel oder Füße
- Juckreiz
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Mycophenolsäure 360
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
- Flüssigkeit in der Lunge
- Schwellung, die wie ein Beutel aussieht und Flüssigkeit (Lymphe) enthält
- Zittern
- Schlafschwierigkeiten
- Rötung und Schwellung der Augen (Bindehautentzündung)
- Verschwommenes Sehen
- Keuchende Atmung
- Aufstoßen
- Schlechter Atem
- Darmverschluss
- Lippengeschwür
- Sodbrennen
- Zungenverfärbung
- Trockener Mund
- Zahnfleischentzündung
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu schweren Oberbauchschmerzen führt
- Verschluss der Speicheldrüsen
- Bauchfellentzündung
- Knochen-, Blut- und Hautinfektion
- Blutiger Urin
- Nierenschädigung
- Schmerzen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Haarausfall
- Blutergüsse auf der Haut
- Gelenkentzündung
- Rückenschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Appetitlosigkeit
- Erhöhte Blutspiegel von Lipiden, Zucker, Cholesterin oder verminderte Blutspiegel von Phosphat
- Anzeichen einer Grippe oder eines grippalen Infekts (wie z. B. Müdigkeit, Schüttelfrost, Halsschmerzen, schmerzende Gelenke oder Muskeln)
- Geschwollene Fußknöchel und Füße
- Schmerz
- Muskelsteifigkeit
- Durst- oder Schwächegefühl
- Ungewöhnliche Träume
- Wahnwahrnehmungen
- Unvermögen eine Erektion zu bekommen oder aufrecht zu erhalten
- Husten
- Schwierigkeiten beim Atmen, schmerzhaftes Atmen (mögliche Symptome einer interstitiellen Lungenerkrankung
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Mycophenolsäure 360 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.
Häufigkeit nicht bekannt:
- Hautausschlag
- Fieber
- Halsschmerzen
- Häufige Infektionen (mögliche Symptome des Fehlens weißer Blutkörperchen im Blut)
Andere Nebenwirkungen, die von Arzneimitteln berichtet wurden, die Mycophenolsäure ähnlich sind:
- Entzündung des Dickdarms
- Durch Zytomegalieviren verursachte Entzündung der Magenschleimhaut
- Bildung eines Lochs in der Darmwand, das schwere Bauchschmerzen und möglicherweise Blutungen hervorruft
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Niedrige Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen oder aller Blutzellen
- Schwerwiegende Infektionen, wie z. B. Entzündung des Herzens, der Herzklappen und der Haut, die das Gehirn und das Rückenmark bedeckt
- Kurzatmigkeit
- Husten, der durch Bronchiektasen (ungewöhnliche Weitung der Bronchien) bedingt ist
- Andere weniger häufige bakterielle Infektionen, die meist zu einer schwerwiegenden Lungenfehlfunktion führen
Vorsicht bei diesen Mycophenolsäure 360-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Anzeichen einer Infektion, einschließlich Fieber, Schüttelfrost, Schwitzen, Müdigkeitsgefühl, Schläfrigkeit oder Antriebslosigkeit
- Erbrechen von Blut
- Schwarzer oder blutiger Stuhl
- Magen- oder Darmgeschwüre
- Drüsenschwellung
- Entwicklung von neuem Hautwachstum oder Vergrößerung von bereits bestehendem Hautwachstum oder Veränderungen eines schon vorhandenen Leberflecks
- Hautkrebs oder Lymphknotenkrebs
- Kurzatmigkeit
- Muskelschmerzen
- Geschwollene Hände, Knöchel oder Füße
- Juckreiz
- Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
- Flüssigkeit in der Lunge
- Schwellung, die wie ein Beutel aussieht und Flüssigkeit (Lymphe) enthält
- Verschwommenes Sehen
- Keuchende Atmung
- Darmverschluss
- Lippengeschwür
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu schweren Oberbauchschmerzen führt
- Verschluss der Speicheldrüsen
- Bauchfellentzündung
- Knochen-, Blut- und Hautinfektion
- Blutiger Urin
- Nierenschädigung
- Blutergüsse auf der Haut
- Gelenkentzündung
- Rückenschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Geschwollene Fußknöchel und Füße
- Schmerz
- Muskelsteifigkeit
- Schwierigkeiten beim Atmen, schmerzhaftes Atmen (mögliche Symptome einer interstitiellen Lungenerkrankung
- Hautausschlag
- Fieber
- Halsschmerzen
- Häufige Infektionen (mögliche Symptome des Fehlens weißer Blutkörperchen im Blut)
- Persistierender Husten
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Mycophenolsäure 360
Mycophenolsäure 360 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Allergie gegen Mycophenolsäure, Natriummycophenolat, Mycophenolatmofetil oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
- Schwere Verdauungsprobleme, z. B. Magengeschwüre (aktuell oder in der Vergangenheit)
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Andere Immunsuppressiva, wie z. B. Azathioprin oder Tacrolimus
- Arzneimittel zur Behandlung von hohen Cholesterin-Blutspiegeln, wie z. B. Colestyramin
- Aktivkohle zur Behandlung von Verdauungsstörungen, wie z. B. Durchfall, Magenverstimmung und Blähungen
- Säurehemmer, die Magnesium oder Aluminium enthalten
- Arzneimittel zur Behandlung von Virusinfektionen, wie z. B. Aciclovir oder Ganciclovir
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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):
- Mycophenolsäure setzt den hauteigenen Schutz gegen Sonnenlicht herab. Dadurch ist das Risiko für Hautkrebs erhöht. Sie sollten sich nur begrenzt Sonnen- und ultraviolettem (UV-)Licht aussetzen, indem Sie exponierte Hautregionen so gut wie möglich bedecken und regelmäßig Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auftragen
- Wenn Sie bereits eine Hepatitis-B- oder -C-Infektion hatten, kann Mycophenolsäure HEXAL das Risiko des Wiederauftretens dieser beiden Krankheiten erhöhen. Ihr Arzt sollte Blutuntersuchungen durchführen und Sie auf Symptome dieser Krankheiten untersuchen. Wenn Sie irgendein Symptom (gelbe Färbung der Haut und Augen, Übelkeit, Appetitverlust, dunkler Urin) selbst feststellen, sollten Sie umgehend Ihren Arzt informieren
- Wenn bei Ihnen ein persistierender Husten auftritt oder Sie atemlos sind, vorallem wenn Sie andere Immunsuppressiva einnehmen, sollten Sie Ihren Arzt sofort informieren
- Ihr Arzt kann Ihre Antikörperspiegel im Blut während der Therapie mit Mycophenolsäure untersuchen, besonders wenn die Infektionen wieder auftreten, vorallem wenn Sie andere Immunsuppressiva einnehmen, und er wird Ihnen sagen, ob Sie weiterhin Mycophenolsäure einnehmen können
- Wenn Sie Anzeichen einer Infektion (wie z. B. Fieber oder Halsschmerzen) haben oder unerwartete Blutergüsse oder Blutungen bei sich feststellen, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt
- Ihr Arzt wird bei Ihnen während der Behandlung mit Mycophenolsäure möglicherweise die Anzahl Ihrer weißen Blutkörperchen bestimmen und wird Sie darüber informieren, ob Sie die Einnahme von Mycophenolsäure fortsetzen können
- Der Wirkstoff Mycophenolsäure ist nicht der gleiche wie in ähnlich klingenden Arzneimitteln, wie z. B. Mycophenolatmofetil. Sie dürfen nicht ausgetauscht werden, außer Ihr Arzt sagt Ihnen, dass Sie sie austauschen sollen
- Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie eine Impfung planen
- Sie dürfen während der Behandlung mit Mycophenolsäure und für mindestens 6 Wochen nach Ende der Behandlung kein Blut spenden
- Männer dürfen während der Behandlung mit Mycophenolsäure HEXAL und für mindestens 90 Tage nach Ende der Behandlung keinen Samen spenden
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