Paclitaxel - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Paclitaxel ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von metastasierenden Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs und Karposi-Sarkom eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Paclitaxel und gehört zu der Gruppe Taxane. Paclitaxel ist ein zytostatischer Wirkstoff aus der Gruppe der Taxane zur Behandlung verschiedener Krebsarten. Die Effekte beruhen auf der Störung des Mikrotubuli-Netzwerks und der Hemmung der Mitose, was zur Hemmung der Zellteilung führt. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Paclitaxel ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Paclitaxel

hr behandelnder Arzt bestimmt die für Sie individuelle Paclitaxel Dosis. Die Dosierung ist abhängig von der Körperoberfläche des Patienten. Paclitaxel wird als Dauerinfusion über 3 oder 24 Stunden verabreicht. Wenn Ihr Arzt nicht anders verordnet, wird die Paclitaxel Gabe alle 3 Wochen wiederholt.

Wegen des möglichen Risikos allergischer Reaktionen werden Sie einige Stunden vor der Paclitaxel-Gabe mit Kortikosteroiden, Antihistaminika und H2-Antagonisten vorbehandelt.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen  wie Beispielsweise bei Patienten über 65 Jahren werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Infektionen der Harnwege, Infektionen des Atmungstraktes, Funktionsstörungen des Knochenmarks - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Paclitaxel Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Haarausfall, Husten und Brustkrebs gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Infektionen der Harnwege
  • Infektionen des Atmungstraktes
  • Funktionsstörungen des Knochenmarks
  • Starke Verminderung aller weißer Blutkörperchen
  • Verminderung der roten Blutkörperchen
  • Verminderung der Blutplättchen
  • Blutungen
  • Leichte Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Hautrötungen
  • Hitzegefühl (Flush)
  • Hautausschlag
  • Schädigungen des Nervensystems, Empfindungsstörungen an Händen und Füßen
  • Blutdruckabfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schleimhautentzündung
  • Haarausfall
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verlangsamung des Herzschlags
  • Vorübergehende Veränderungen an Nägeln und der Haut
  • Reaktionen an der Einstichstelle
  • Ödeme, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle
  • Hautverhärtungen an der Einstichstelle
  • Austreten der Injektionslösung aus der Einstichstelle
  • Cellulitis
  • Vermehrung von Bindegewebe mit lokalen Absterben der Haut
  • Starke Erhöhung bestimmter Leberfunktionswerte

 

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Paclitaxel

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Septischer Schock
  • Blutdruckabfall
  • Schwellungen von Haut und Schleimhaut
  • Atemnot
  • Nesselsucht
  • Schüttelfrost
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen in der Brust
  • Beschleunigter Herzschlag
  • Bauchschmerzen
  • Schmerzen in Armen und Beinen
  • Schwitzen
  • Blutdruckanstieg
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Schneller Herzschlag
  • Herzinfarkt
  • Blutdruckanstieg
  • Thrombose
  • Venenentzündung mit Thrombose
  • Starke Erhöhung des Bilirubinwertes

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Paclitaxel auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Lungenentzündung
  • Anstieg des Kreatininspiegels im Blut
  • Kraftlosigkeit
  • Fieber
  • Wasserverlust
  • Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Juckreiz
  • Unwohlsein
  • Hautausschlag
  • Hautrötung (Erythem)
  • Schwere Hautreaktionen
  • Hautablösung mit Blasenbildung der Haut
  • Ablösung von Nagelplatte und Nagelbett
  • Bauchfellentzündung
  • Blutvergiftung
  • Abnahme der Neutrophilen Granulozyten (bestimmte Art der weißen Blutkörperchen) im Blut mit Fieber
  • Bestimmte Formen an Blutkrebs (Leukämie)
  • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Anaphylaktischer Schock
  • Appetitlosigkeit
  • Verwirrung
  • Schwäche in Armen und Beinen
  • Darmlähmung
  • Blutdruckabfall beim Übergang vom Liegen ins Stehen
  • Epilepsie
  • Schüttelkrämpfe
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Störungen der Koordination der Bewegungsabläufe
  • Störungen am Sehnerv
  • Sehstörungen
  • Gesichtsfeldausfall mit Flimmern
  • Funken/ Blitze sehen
  • Toxische Gefahr für die Ohren
  • Hörverlust
  • Klingeln im Ohr
  • Tinnitus
  • Schwindel (Vertigo)
  • Vorhofflimmern
  • Schock
  • Atemnot
  • Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum
  • Lungenentzündung im Zwischenraum
  • Lungenfibrose (Einlagerung Bindegewebe in der Lunge)
  • Lungenembolie
  • Atemschwäche
  • Husten
  • Störungen im Dickdarmbereich
  • Darmverschluss
  • Darmdurchbruch
  • Entzündung des Dickdarms
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Thrombose im Dickdarm
  • Entzündung in der Speiseröhre
  • Verstopfung
  • Bauchwassersucht (Ansammlung von Wasser in der freien Bauchhöhle)
  • Absterben der Leberzellen
  • Schädigungen des Zentralnervensystems
  • Leberfunktionsstörungen

Vorsicht bei diesen Paclitaxel-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwere allergische Reaktionen
  • Blutdruckabfall
  • Schock
  • Verengung der Atemwege
  • Atemnot
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Hohe Infektanfälligkeit
  • Vermehrte Infekte
  • Blasse Haut
  • Schwäche
  • Frühzeitige Ermüdung

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktionen oder einer starken Verminderung der weißen Blutkörperchen, einer Blutarmut sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Paclitaxel

Paclitaxel stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Patienten über 65 Jahre
  • Verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen
  • Empfindungsstörungen in Armen und Beinen
  • Herzprobleme
  • Herz-Kreislaufprobleme
  • Niedriger Blutdruck
  • Hoher Blutdruck
  • Leberfunktionsstörungen
  • Dickdarmentzündung
  • Patienten, welche weitere Zytostatika (Doxorubicin oder Cisplatin) einnehmen

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Paclitaxel wirkt erbgutschädigend, Männlichen Patienten wird daher empfohlen während der Behandlung und bis zu 6 Monate nach der Behandlung kein Kind zu zeugen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine wirkungsvolle Schwangerschaftsverhütung durchführen.

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