Quetiapin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Quetiapin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von bipolarer Depression, Manie und Schizophrenie eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Quetiapin und gehört zu der Gruppe atypische Neuroleptika. Der Wirkstoff hat eine antipsychotische und sedierende Wirkung. Die Wirkstoffgruppe der atypischen Neuroleptika, zu denen Quetiapin gehört, dämpft psychomotorische Erregungszustände und verringert Spannungen, Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen und Ich-Störungen. Zusätzlich werden z. B. die Erregbarkeit und die Stimmungslage günstig beeinflusst.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Quetiapin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Quetiapin

Ihr Arzt wird über die Anfangsdosis entscheiden. Die tägliche Dosis ist von Ihrer individuellen Erkrankung und Ihrem Bedarf abhängig. Sie liegt üblicherweise zwischen 150 mg und 800 mg.

Je nachdem, welche Erkrankung Sie haben, nehmen Sie Ihre Tabletten 1-mal täglich vor dem Schlafengehen oder verteilt auf 2 Einnahmen täglich ein.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Trinken Sie keinen Grapefruitsaft, während Sie Quetiapin einnehmen. Dies könnte die Wirkung von des Arzneimittels beeinflussen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen wie Beispielsweise bei Manie oder Schizophrenie werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Verminderter Hämoglobinwert, Schwindel, Kopfschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Quetiapin Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Muskelschmerzen, Haarausfall und Müdigkeit gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Verminderter Hämoglobinwert
  • Schwindel, welcher zu Stürzen führen können
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Schläfrigkeit
  • Absetzsyndrome
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Gereiztheit
  • Gewichtszunahme
  • Ungewöhnliche Muskelbewegungen
  • Schwierigkeiten zu Beginn einer Bewegung
  • Zittern
  • Gefühl der Ruhelosigkeit
  • Steifheit der Muskulatur ohne Schmerzen
  • Änderung bestimmter Blutfettwerte
  • Erhöhte Menge Prolaktin im Blut (Kinder)
  • Gesteigerter Appetit (Kinder)
  • Erbrechen (Kinder)
  • Schwierigkeiten beim Beginn einer Bewegung (Kinder)
  • Zitten (Kinder)
  • Gefühl der Ruhelosigkeit (Kinder)
  • Steifheit der Muskeln ohne Schmerzen (Kinder)
  • Erhöhung des Blutdrucks (Kinder)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Erhöhter Herzschlag
  • Herzklopfen
  • Herzrasen
  • Herzstolpern
  • Verstopfung
  • Magenbeschwerden
  • Verdauungsstörungen
  • Schwächegefühl
  • Anschwellen von Armen oder Beinen
  • Niedriger Blutdruck beim Aufstehen, dies kann zu Schwindel oder Ohnmacht führen
  • Erhöhte Blutzuckerwerte
  • Verschwommenes Sehen
  • Ungewöhnliche Träume
  • Albträume
  • Vermehrtes Hungergefühl
  • Gefühl der Gereiztheit
  • Schwierigkeiten beim Sprechen und mit der Sprache
  • Gedanken sich das Leben zu nehmen und einer Verschlimmerung einer bestehenden Depression
  • Kurzatmigkeit
  • Erbrechen (hauptsächlich bei älteren Patienten)
  • Fieber
  • Veränderung der Menge an Schilddrüsenhormonen in Ihrem Blut
  • Veränderung der Anzahl bestimmter Blutzellen
  • Anstieg der Leberenzymwerte im Blut
  • Anstieg der Menge des Hormons Prolaktin im Blut
  • Anschwellen der Brustdrüsen bei Männern und Frauen
  • Milchabsonderungen aus den Brüsten
  • Unregelmäßige Monatsblutung
  • Ausbleibende Monatsblutung
  • Schwächegefühl, welche zu Ohnmacht führen kann (Kinder)
  • Verstopfte Nase (Kinder)
  • Gefühl der Gereiztheit (Kinder)

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Quetiapin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Krampfanfälle
  • Blasenbildung der Haut
  • Schwellungen im Mundbereich
  • Unangenehme Empfindungen in den Beinen
  • Schluckbeschwerden
  • Unkontrollierte Bewegungen, hauptsächlich der Zunge und des Gesichts
  • Potenzstörungen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Veränderungen im EKG (QT- Zeitverlängerung)
  • Langsame Herzfrequenz
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Ohnmacht, welche zu Stürzen führen kann
  • Verstopfte Nase
  • Verminderung der Anzahl an roten Blutkörperchen
  • Verminderung des Natriumgehalts im Blut
  • Verschlechterung einer bestehenden Zuckerkrankheit

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Quetiapin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Hohe Körpertemperatur
  • Schwitzen
  • Muskelsteifheit
  • Gefühl starker Benommenheit
  • Ohnmacht
  • Grippeähnliche Beschwerden
  • Halsschmerzen
  • Infektionen
  • Stark verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Gelbliche Verfärbung der Augen und der Haut
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Lang anhaltende und schmerzhafte Erektion
  • Menstruationsstörungen
  • Blutgerinnsel in den Venen
  • Gehen, Sprechen, Essen oder Aktivitäten während des Schlafens
  • Verminderte Körpertemperatur
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Zunahme von fetteinlagerungen im Bauchbereich
  • Verringerter Wert an HDL
  • Anstieg bestimmter Blutfettwerte
  • Hoher Blutdruck
  • Anstieg des Blutzuckers
  • Darmverschluss
  • Anstieg der Kreatinphosphokinase im Blut
  • Starker Hautausschlag
  • Blasen oder rote Flecken auf der Haut
  • Schwere allergische Reaktionen
  • Erschwerte Atmung
  • Schock
  • Schnelles Anschwellen der Haut, üblicherweise im Bereich der Augen und Lippen und des Halses
  • Schwerwiegende blasenbildende hauterkrankung im Bereich von Mund, Augen und Genitalien
  • Unangemessene Ausschüttung eines Hormons, welches das Urinvolumen kontrolliert
  • Zersetzen von Muskelfasern und Muskelschmerzen (Rhabdomylose)

Nicht bekannt (Häufigkeiten auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Hautausschlag mit roten Flecken
  • Schwere plötzliche allergische Reaktionen mit Fieber, Blasenbildung der Haut und Ablösen der Haut
  • Entzugssymptome bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft Quetiapin angewendet haben
  • Herzrhythmusstörungen

Vorsicht bei diesen Quetiapin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Ausgedehnter Hautausschlag
  • Hohe Körpertemperatur
  • Erhöhung der Leberenzymwerte
  • Abnormale Blutwerte
  • Vergrößerte Lymphknoten mit Beteiligung anderer Körperteile
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge und Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Fieber
  • Starke Muskelsteifheit
  • Schwitzen
  • Eingetrübtes Bewusstsein
  • Unkontrollierbare Zuckungen des Gesichts oder der Zunge
  • Schwindel
  • Starkes Schläfrigkeitsgefühl
  • Krampfanfälle
  • Lange und schmerzhafte Erektion
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen
  • Selbstmordgedanken

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer Erkrankung namens DRESS, eines Darmverschlusses oder eines Suizidgedankens sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Quetiapin sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Quetiapin

Quetiapin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Patienten, welche Arzneimittel gegen HIV- Infektionen einnehmen
  • Patienten, welche Arzneimittel gegen Pilzinfektionen anwenden (Azole)
  • Patienten, welche Erythromycin der Clarithromycin gegen bakterielle Infektionen anwenden
  • Patienten, welche Arzneimittel gegen Depressionen anwenden (Nefazodonhaltige Arzneimittel)
  • Herzerkrankungen
  • Niedriger Blutdruck
  • Schlaganfall
  • Leberfunktionsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Demenz
  • Blutgerinnsel bei Ihnen oder bei Ihnen in der Familie
  • Schlafapnoe (Atemaussetzer in der Nacht während des Schlafes)
  • Harnverhalt
  • Patienten, welche in der Vergangenheit Drogen oder Alkohol missbräuchlich angewendet haben

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